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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm


Chronologisch Thread 
  • From: "Andi_nRw" <andi AT piratenpartei-wesel.de>
  • To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm
  • Date: Wed, 29 Sep 2010 20:29:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

----- Original Message ----- From: "Benjamin E. Meyer" <info AT benjaminmeyer.de>
To: "Mailingliste der AG Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Wednesday, September 29, 2010 10:50 AM
Subject: Re: [AG-Drogen] Suchtpolitisches Grundsatzprogramm

Danke für den Hinweis. Daraufhin haben wir die Begründung nochmals, wie
folgt, ergänzt:

In unserem Verständnis von Suchtpolitik geht es nicht um die Masse der
Genusskonsumenten, sondern darum, riskanten Konsum mittels Aufklärung
und Safer-Use-Maßnahmen zu vermeiden und Problemkonsumenten mit
niedrigschwelligen Hilfsangeboten zu versorgen.


Die Politik sollte sich aus allen selbstbestimmten und nicht
fremdschädigenden Lebensentwürfen raushalten. Das gilt erst Recht beim
subjektiven Erlebnis 'Genuss'!

grüße,
benny.


Immerhin soll dieser antrag ja doch ein Alternativantrag zu dem der AG sein...oder?
Dennoch behandelt er fast ausschließich die rein problematische seite des konsums. Das ist in meinen augen zum einen eine (zwar angrenzende/sich ergänzende) Thematik...aber keinesfalls eine inhaltliche alternative..
Es geht doch zunächstmal darum für ALLE konsumenten gesellschaftlich zukunftsfähige Strategien zu finden...und das muß numal auf politischer ebene geregelt werden.
Einfach zu fordern die politik habe sich da rauszuhalten halte ich nicht nur für unrealistisch, sondern sogar gefährlich. Mal angenommen ab nächster woche wäre dem so...wie solllte sich denn der so enstehende legale markt regeln? Für mich ist das ein scheuentor fürs organisierte verbrechen, für einen unkontrollierten wildwuchs auf allen ebenen. Fast jeder der einzelnen dort angeführten Teilforderungen ist ohne politische regelungen der grundvoraussetzungen quasi unmöglich:

1. Umfassende, ideologiefreie Aufklärung
--> hier müssen Mittel bereitgestellt werden...von wem/auf welchem wege wohl?
2. Genusskultur und Eigenverantwortung
--> ist mir völlig unklar. Genusskultur fordern? Sowas entwickelt sich, oder auch nicht. Und alle diese ja teils durchaus enorm gefährlichen substanzen der völlig unreflektierten eigenverantwortung zu überlassen geht mEn 100% nach hinten los. Der Mensch an sich ist nunmal nicht vernünftig. Und jeder Staat dürfte sich wohl auf eine schadenersatzklagewelle nie gesehehen ausmaßes gefasst machen.
3. Qualitätskontrolle und Verbraucherschutz
--> Und wieder: Wer würde das wohl regeln/praktizieren...wenn nicht die politik?
4. Hilfe für Risikokonsumenten
--> siehe punkt 3
5. Schutz von Nichtkonsumenten
--> ebenfalls siehe 3

Insgesamt läuft es für mich darauf hinaus, das hier das pferd von hinten aufgezäumt wird...man sich als einzig mit einem möglichen schlechten ausgang des konsums beschäftigt...............ohne auch nur die kleinste Idee/aussage, wie denn das wohl 'vorher' gestaltet werden sollte. Es soll also garnicht gestaltet werden?

Fazit:
Als unterpunkt einer Piraten-Gesundheitspolitik macht sowas für mich sinn, denn genau das - sich mit den möglichen suchterkrankungen in folge von drogengenuss beschäftigen - möchte dieser antrag ja.
Er stellt für mich aber in keiner weise eine inhaltliche alternative zum versuch der AG dar, hier liberalere _regelungen_ zu finden, die Jugend, den konsumenten, und auch nichtkonsumenten einerseits zu schützen vermögen, und ihn andererseits in keiner weise zu kriminalisieren.

*winx*





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