ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
Listenarchiv
- From: "Michael Konrad" <Michael.Konrad AT gmx.de>
- To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?
- Date: Sun, 22 Mar 2015 21:10:23 +0100
- Importance: normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
- Sensitivity: Normal
Hallo David,
"In Berlin / Hamburg wäre die Definition recht einfach: ÖPNV sind Tram, S-Bahn, U-Bahn, Bus und vielleicht noch ein paar Schiffe. RB, RE, und alles was schneller ist, ist nicht ÖPNV."
Kann man machen, halte ich für ungeeignet.
Auch in Berlin gibt es einen Verkehrsverbund zwischen BVG, Deutsche Bahn und diversen Anbietern im Umland.
Ein in Berlin diskutierter Ansatz ist daher:
- U-Bahn komplett (BVG)
- Tram komplett (BVG)
- S-Bahn innerhalb des Stadtgebietes (Zone A,B) (Deutsche Bahn) (verläßt auch Berlin, zum Beispiel Potsdam oder Königs- Wusterhausen
- Busse (BVG, und andere) nur innerhalb des Stadtgebietes (Zone A,B)
- RE / RB: nur innerhalb des Stadtgebietes (Zone A,B)
- Fähren: innerhalb des Stadtgebietes (Zone A,B)
Grüße
Michael Konrad
----------------------------
Twitter: @icke2AIDA
Michael Konrad
----------------------------
Twitter: @icke2AIDA
Gesendet: Sonntag, 22. März 2015 um 20:57 Uhr
Von: David <david_moerike AT arcor.de>
An: 'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr' <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>, Dresden AT lists.piraten-sachsen.de
Betreff: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?
Von: David <david_moerike AT arcor.de>
An: 'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr' <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>, Dresden AT lists.piraten-sachsen.de
Betreff: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?
Immer wieder muss ich über die zwei Fragen nachdenken, wie eine Unterscheidung eines fahrscheinlosen Nahverkehrs von einem nicht-fahrscheinlosen Regional- / Interregional-Verkehr gemacht werden kann und zweitens, ob eine solche Abtrennung überhaupt sinnvoll ist. Ich habe schon zwei mal geschrieben wegen dem.
In Berlin / Hamburg wäre die Definition recht einfach: ÖPNV sind Tram, S-Bahn, U-Bahn, Bus und vielleicht noch ein paar Schiffe. RB, RE, und alles was schneller ist, ist nicht ÖPNV.
Generell vermute ich, dass der fahrscheinlose ÖPNV wie ihn die Piraten sich vorstellen, bundesweit gewünscht ist.
In meiner alten Heimat in Friedrichshafen am Bodensee ist bekanntermaßen das miteinander sehr verzahnt, man benutzt also oft den IRE um etwa von FN nach Meckenbeuren oder Ravensburg zu fahren.
Ohne scharfe Kontrollen könnte jemand dann ohne weiteres fahrscheinlos die 220km von Lindau / Friedrichshafen bis Stuttgart fahren.
Das würde de facto bedeuten, dass der Regional- / Interregional-Verkehr ebenfalls fahrscheinlos wäre.
Eine Frage, die sich - aus Berliner Perspektive zunächst nicht stellt.
Das - also auch Regional- / Interregional-Verkehr fahrscheinlos - würde weit über die ursprüngliche Forderung hinausgehen, wie mir scheint.
Auch hatte ich die Frage angesprochen, ob eine scharfe Trennung - Nahverkehr fahrscheinlos, Regionalverkehr mit Fahrschein - überhaupt sinnvoll ist.
Denn gerade in der Provinz könnte eine Fahrt wie beispielsweise von FN nach Tübingen oder Ulm durchaus als Teil des Existenzminimums angesehen werden, etwa wegen einer komplizierten medizinischen Untersuchung.
Andererseits wäre vielleicht das System sofort pleite, wenn man auch im Regional- / Interregional-Verkehr fahrscheinlos fahren könnte. Das heißt dass noch mehr über die Finanzierung nachgedacht werden muss. Bekanntermaßen gibt es Städte wo durchaus die Geschäftsleute das finanzieren würden, wobei eben von denen unter ÖPNV praktisch Stadtverkehr verstanden wird.
In Dresden ist ebenfalls ein Verkehrsverbund wo man zum Teil mit den IRE (jetzt heißen sie nur noch RE) der Franken-Sachsen-Magistrale fährt. Verlässt man dabei den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) in westlicher Richtung kommt man nach Mittelsachsen (Freiberg) in den dortigen Verkehrsverbund.
Soll es da etwa nicht fahrscheinlos sein?
Und so setzt sich das fort bis Hof, was knapp 200km weit ist. Selbe Situation wie in meiner alten Heimat am See.
Fazit: praktische Gründe sprechen dafür, einen fahrscheinlosen Nahverkehr und Regional- / Interregional-Verkehr zu fordern, weil eine Trennung kaum möglich ist.
Mit Fahrschein wäre dann nur noch der Fernverkehr (D-Zug, IC, ICE, CNL usw.).
Bitte allgemein um Stellungnahme.
JanDavid #DerPiratvomSee
OffTopic: Welche U-Bahn- / Stadtbahn-Pläne gibt es für Dresden?
Überlegungen von mir wären etwa folgende: das für mittelgroße Städte oft praktikable Zwickauer- / Karlsruher Modell wo Züge auf die Straßenbahngleise wechseln und dort weiterfahren geht für Dresden kaum, weil die Tram in Dresden nicht Normalspur hat.
Andererseits kommt eine mittelgroße - oder auch etwas größere Stadt - beispielsweise Zürich - recht gut klar ohne U-Bahn, Zürich beispielsweise mit einem dichten Tram-Netz in Verbindung mit hochmodernen S-Bahn-Anlagen.
Nach all den Überlegungen könnte ich mir für die Zukunft vorstellen: eine Art City-S-Bahn (ähnlich Hamburg) die von Elsterwerda - Cotta her kommend bei Friedrichstadt unter die Erde abtaucht, Umsteigemöglichkeit in die andere S-Bahn am Bhf. Mitte, und evtl. unterirdisch über Postplatz und Synagoge bis Schillerplatz weiter fährt oder so.
Ob es sich lohnt und überhaupt sinnvoll ist, kann ich allerdings gar nicht einschätzen.
-- AG-Bauen-Verkehr mailing list AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr
In Berlin / Hamburg wäre die Definition recht einfach: ÖPNV sind Tram, S-Bahn, U-Bahn, Bus und vielleicht noch ein paar Schiffe. RB, RE, und alles was schneller ist, ist nicht ÖPNV.
Generell vermute ich, dass der fahrscheinlose ÖPNV wie ihn die Piraten sich vorstellen, bundesweit gewünscht ist.
In meiner alten Heimat in Friedrichshafen am Bodensee ist bekanntermaßen das miteinander sehr verzahnt, man benutzt also oft den IRE um etwa von FN nach Meckenbeuren oder Ravensburg zu fahren.
Ohne scharfe Kontrollen könnte jemand dann ohne weiteres fahrscheinlos die 220km von Lindau / Friedrichshafen bis Stuttgart fahren.
Das würde de facto bedeuten, dass der Regional- / Interregional-Verkehr ebenfalls fahrscheinlos wäre.
Eine Frage, die sich - aus Berliner Perspektive zunächst nicht stellt.
Das - also auch Regional- / Interregional-Verkehr fahrscheinlos - würde weit über die ursprüngliche Forderung hinausgehen, wie mir scheint.
Auch hatte ich die Frage angesprochen, ob eine scharfe Trennung - Nahverkehr fahrscheinlos, Regionalverkehr mit Fahrschein - überhaupt sinnvoll ist.
Denn gerade in der Provinz könnte eine Fahrt wie beispielsweise von FN nach Tübingen oder Ulm durchaus als Teil des Existenzminimums angesehen werden, etwa wegen einer komplizierten medizinischen Untersuchung.
Andererseits wäre vielleicht das System sofort pleite, wenn man auch im Regional- / Interregional-Verkehr fahrscheinlos fahren könnte. Das heißt dass noch mehr über die Finanzierung nachgedacht werden muss. Bekanntermaßen gibt es Städte wo durchaus die Geschäftsleute das finanzieren würden, wobei eben von denen unter ÖPNV praktisch Stadtverkehr verstanden wird.
In Dresden ist ebenfalls ein Verkehrsverbund wo man zum Teil mit den IRE (jetzt heißen sie nur noch RE) der Franken-Sachsen-Magistrale fährt. Verlässt man dabei den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) in westlicher Richtung kommt man nach Mittelsachsen (Freiberg) in den dortigen Verkehrsverbund.
Soll es da etwa nicht fahrscheinlos sein?
Und so setzt sich das fort bis Hof, was knapp 200km weit ist. Selbe Situation wie in meiner alten Heimat am See.
Fazit: praktische Gründe sprechen dafür, einen fahrscheinlosen Nahverkehr und Regional- / Interregional-Verkehr zu fordern, weil eine Trennung kaum möglich ist.
Mit Fahrschein wäre dann nur noch der Fernverkehr (D-Zug, IC, ICE, CNL usw.).
Bitte allgemein um Stellungnahme.
JanDavid #DerPiratvomSee
OffTopic: Welche U-Bahn- / Stadtbahn-Pläne gibt es für Dresden?
Überlegungen von mir wären etwa folgende: das für mittelgroße Städte oft praktikable Zwickauer- / Karlsruher Modell wo Züge auf die Straßenbahngleise wechseln und dort weiterfahren geht für Dresden kaum, weil die Tram in Dresden nicht Normalspur hat.
Andererseits kommt eine mittelgroße - oder auch etwas größere Stadt - beispielsweise Zürich - recht gut klar ohne U-Bahn, Zürich beispielsweise mit einem dichten Tram-Netz in Verbindung mit hochmodernen S-Bahn-Anlagen.
Nach all den Überlegungen könnte ich mir für die Zukunft vorstellen: eine Art City-S-Bahn (ähnlich Hamburg) die von Elsterwerda - Cotta her kommend bei Friedrichstadt unter die Erde abtaucht, Umsteigemöglichkeit in die andere S-Bahn am Bhf. Mitte, und evtl. unterirdisch über Postplatz und Synagoge bis Schillerplatz weiter fährt oder so.
Ob es sich lohnt und überhaupt sinnvoll ist, kann ich allerdings gar nicht einschätzen.
-- AG-Bauen-Verkehr mailing list AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr
- [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, David, 22.03.2015
- Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, Michael Konrad, 22.03.2015
- Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, Richter169 Googelmail, 22.03.2015
- Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, René Pönitz, 22.03.2015
- Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, Robert Merz, 23.03.2015
- Re: [AG Bauen und Verkehr] Fahrscheinloser ÖPNV? - Situation in Dresden?, Michael Konrad, 23.03.2015
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