Re: [AG Bauen und Verkehr] Fw: Re: A20: Franzosen wollen bauen

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Günni und moin, moin,

ahoi Verkehrspiraten, einen schönen Tag,

 

Verkehr in der Stadt geht auch über die umliegenden Autobahnen und darüber auch der Fernverkehr. Wenn man nun den ÖPNV im Stadtbereich verbessert wandern Autofahrer dahin ab. Dies entlastet die Autobahnen im Großraum für den restlichen Fernverkehr.

 

Konkret für Hamburg bedeutet dies:

Die A1 und die A7 wird im Raum Hamburg auch durch die größeren geplanten Nahverkehrsvorhaben entlastet. Das sind die S4 im Norden und eine mögliche Verlängerung der U4 bis Harburg im Süden.

 

Auch ein mögliches Stadtbahnnetz kann Einpendler dazu bringen, den Gesamtweg mit ÖV zurückzulegen, weil die Reisezeit verkürzt und die Bequemlichkeit erhöht wird. Wenigstens werden einige dann auf P+R umzusteigen. Und Bahnen fahren mit Strom. Dieser steht im Norden aus Windkraft reichlich zur Verfügung. Auch umweltmäßig suuuuper!!!

 

Dagegen gehört auch die Verlängerung der A26 bis zu einem Autobahndreieck bei Drochtersen zum Vorhaben A20. Jeder Straßenbau erhöht tendenziell den Straßenverkehr und widerspricht damit grundsätzlich dem Wahlprogramm der Piratenpartei. Deshalb sind gerade diese großen Neubauprojekte genau auf Alternativen zu prüfen. 

 

Und genau für die privat finanzierte mautpflichtige Unterelbquerung der A20 gibt es diese imho in doppelter Weise. Nämlich als öffentlich finanzierte Maßnahme und als bessere Alternative in Form der o.g. ÖPNV-Maßnahmen im Raum Hamburg selbst.

 

Bremerhaven ist durch die A27 gut an Bremen und das restliche Autobahnnetz angebunden. Ein großer Bedarf für eine direkte Autobahnanbindung über die A20 Richtung Osten ist für mich nicht erkennbar. Hier handelt es sich um den Versuch des Landes NI, mit Hilfe der Autobahn auf Kosten des Bundes das ganz flache Land zu entwickeln. Das hat aber im östlichen Bereich der A20 in MV auch nicht/kaum geklappt.

 

Allenfalls ist die A 20 im Abschnitt Bremerhaven - Oldenburg sinnvoll. Da verbindet sie 2 mittelgroße Städte und schließt an die weitere Küstenautobahn richtung Wsten bis Niederlande an. Die Weserquerung ist bereits vorhanden.

 

Dagegen ist die ganze Umgebung von Hamburg eine wachsende Region, deshalb gibt es für den Abschnitt in SH bereits heute einen größeren Bedarf.

 

Als Entlastung der A1 durch eine großräumige Nordumgehung mit teurem Unterelbetunnel taugt die A 20 nur, wenn der Unterelbtunnel mautfrei ist.

 

Damit bin ich wieder am Ursprung der Debatte, nämlich ob wir dessen privaten Bau begrüßen oder ablehnen sollen.

 

IMHO kann das aus verkehrlichen und finanziellen Gründen nur ABLEHNEN bedeuten.

 

Piratige Grüße

Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart

 

Gesendet: Montag, 26. August 2013 um 10:11 Uhr

Von: "Benutzer Name" <benutzername79 AT googlemail.com>
An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] Fw: Re: A20: Franzosen wollen bauen

Moin, Moin Robert,

es geht doch nciht um den Verkehr in Hamburg, sondern um den Verkehr um Hamburg.
Die A20 soll eine Entlastung der A1 südlich von Hamburg bringen und
eine bessere Anbindung von Bremerhaven.
Überregionaler Verkehr wird in den nächsten Jahrzehnten noch massiv
auf den Straßen statt finden.

MfG
Günni
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Gesendet mit BlackPhone von Telefone+O2


Am 22. August 2013 23:04 schrieb Robert Merz <romerz AT gmx.de>:
> Ahoi Verkehrspiraten,
>
> eine Ergänzung, was Elbtunnels so kosten.
>
> Laut Wikipedia wurde 2002 die vierte Röhre des A7-Elbtunnels in Hamburg
> eröffnet.
> 3.096 m lang,
> 2 Fahrspuren plus Standstreifen
> Kosten 550 Mio Euro.
>
> Die Unterelbequerung im Zuge der A20 wäre etwa VIER MAL dieses Bauwerk. Bei
> Berücksichtigiung von "Mengenrabatt" und Inflation ist man locker trotzdem
> bei ca. 2 Milliarden nur für diese ca. 6 km langen Doppelröhren.
>
> Plus die anderen Abschnitte von etwa 150 km Länge um etwa das gleiche Geld.
> Und die wollen alles für 2 Mrd. bauen. Wie soll das gehen? Bauen die für den
> Tunnel nur eine Röhre im Gegenverkehr? Gibt es auch, sogar mit 15 km am
> Gotthardt-Tunnel, davor und danach normale Autobahn.
>
> ÖPNV in der Region Hamburg besser ausbauen, dann reichen die vorhandenen
> Straßen wieder für den restlichen Verkehr, das ist die bessere Strategie.
>
> Klarmachen zum Ändern!
>
> Piratige Grüße
> Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart.
> Gesendet: Donnerstag, 22. August 2013 um 14:09 Uhr
> Von: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
> An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste"
> <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
> Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] A20: Franzosen wollen bauen
> Ahoi Verkehrspiraten,
>
> ABLEHNEN ! !
>
> Eine Maut für den Elbtunnel wird zum gleichen Ergebnis führen, wie der
> mautpflichtige Tunnel in Rostock - kaum jemand fährt durch. Der großräumige
> Ost-West-Verkehr wird weiterhin über den Raum Hamburg fahren. Die
> kostensparenden Lkw sowieso und auch auf den Navis ist "Mautstraßen meiden"
> eingestellt.
>
> Dazu - das private Betreibermodell will "nur" Geld verdienen, das
> langfristig (25 und 50 Jahre!) aus dem Verkehrshaushalt gebunden ist. Bei
> den derzeit niedrigen Fremdkapitalzinsen ist auch ein relativ niedriger
> Ertrag für die Firma ein gutes Geschäft. Aber der Bund zahlt noch niedrigere
> Zinsen, derzeit sogar nahezu keine, wenn er neues Geld aufnimmt! Deshalb ist
> es viel sinnvoller, das Geld selbst aufzunehmen und den Tunnel selbst zu
> bauen, wenn er verkehrlich sinnvoll ist. Die Privaten bauen bestimmt nur
> einen kostensparenden "Schrott", so wie sie es immer tun. Da sie nach 50
> Jahren nichts mehr dafür bekommen, ist ihnen das egal!
>
> Nur als öffentlich finanziertes, mautfreies Projekt führt die
> Unterelbequerung zur Entlastung der Straßen im Großraum Hamburg - weil sie
> dann auch vom Fernverkehr z.B. ab Bremen/Bremerhaven genutzt wird - sonst
> nicht.
>
> Andere Teilabschnitte außer der sehr teuren Elbquerung (die Hälfte der
> Gesamtkosten!) können durchaus eigenständig Sinn machen, z.B. in SLH bis zur
> A7, sogar bis zur A23 bei Itzehoe und Elmshorn.
>
> Auf dem "flachen Land" in Niedersachsen von Bremerhaven bis zur Elbquerung
> bei Drochtersen soll die neue Strecke hauptsächlich einen Entwicklungsschub
> bewirken. Ob sie das tut ist fraglich. Wahrscheinlich nur in der Form, dass
> einige Beschäftigte aus dem Raum Hamburg zu Fernpendlern im P+R-Verkehr ab
> Stade werden. Deshalb ist der Kosten-Nutzen-Faktor hier trotz niedriger
> Baukosten wahrscheinlich niedrig. Aber das zählt bei der Landesregierung
> nicht. Das Land fordert und der Bund soll bezahlen.
>
> Klarmachen zum Ändern!
>
> Piratige Grüße
> Pi-Robby aus der Gegend von Stuttgart
>
> Gesendet: Donnerstag, 22. August 2013 um 13:11 Uhr
> Von: Kattuhl <Kattuhl AT news.piratenpartei.de>
> An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: [AG Bauen und Verkehr] A20: Franzosen wollen bauen
>
> Moin,
>
> http://www.welt.de/wirtschaft/article119254418/Franzosen-planen-Gebuehr-auf-deutscher-Autobahn.html
>
> Ich halte die 5 Jahre für etwas zu optimistisch, aber so in +-7 bis 10
> könnte es gehen.
> Ein solches Projekt komplett von einem Konzern durchziehen zu lassen, ist
> für Deutschland schon recht ungewöhnlich.
> Und wenn nicht genug Leute die Tunnel-Maut bezahlen wollen, wird sie eben
> auch für den alten A7- Tunnel kassiert?
> Wird schwer werden für den SH-Verkehrminister, sich da rauszureden...
>
> Gruss Kattuhl
> --
> AG-Bauen-Verkehr mailing list
> AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr
>
> --
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr
--
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