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ag-bauen-verkehr - [Ag-bauen-verkehr] Wasserhaushalt - war Trinkwasser in Toiletten

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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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[Ag-bauen-verkehr] Wasserhaushalt - war Trinkwasser in Toiletten


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-bauen-verkehr] Wasserhaushalt - war Trinkwasser in Toiletten
  • Date: Sat, 20 Jul 2013 21:34:10 +0200 (CEST)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Ahoi Hans,
ahoi Bau- und Verkehrspiraten!
 
Zur Wasserversorgung
Die Bodensee-Wasserversorgung muss etwa 10 Cent/Kubikmeter für Strom aufwenden. Aber die muss das Wasser auch ca. 300 m hoch pumpen. Vom See in knapp 400 m auf den Sipplinger Berg auf 700 m. Es wurden extra große Speicherkammern gebaut, damit das im Tagesverlauf möglichst zu Zeiten des günstigsten Strompreises erfolgen kann. Andere Städte müssen zur Druckhaltung etwa 50 m hochpumpen, dafür den Strom etwas teurer laufend einkaufen. Deshalb meine Schätzung von etwa 3 Cent Stromkosten/Kubikmeter.
 
Zum Abwasser
Wir haben in D. einen sehr hohen Anspruch an die Schadstofffreiheit der Lebensmittel.
Und das ist auch sehr gut so!
 
Die "Endprodukte" der Tiere werden großteils auf die Felder gebracht und als Feldprodukte wieder recycelt.
Wertvoll ist der Stickstoffanteil = Harnstoff im Urin. Die Pflanze macht daraus wieder Eiweiß.
Da weiß jedoch der Landwirt genau, was er auf die Felder bringt.
Deshalb ist das praktisch frei von unbekannten Schadstoffen.
Aber bei zig Millionen Hausanschlüssen PLUS Gewerbeabwässer weiß niemand, was genau ankommt.
 
Ein kleinerer Teil kommt auch in Gasanlagen, wo die organischen Bestandteile verwertet werden. Auch gut.
 
Ein Beispiel, das vor einiger Zeit (ca. 20 J.) mal tatsächlich passiert ist. Bei einer Untersuchung stellte man fest, dass der Klärschlamm mit Quecksilber versetzt ist Statt Nutzmaterial für die Landwirte war er plötzlich Sondermüll mit Deponiekosten von 10.000 DM/t. Des Rätsels Lösung: In der Gemeinde hat sich eine Chemiefabrik mit sauren Abwässern angesiedelt. Zahnärzte haben damals ihre Amalgamreste noch mit dem Abwasser fortgespült. Das saure Abwasser hat die Amalgamreste aufgelöst und das Quecksilber freigesetzt. Daraufhin wurden bei Zahnärzten Amalgamabscheider vorgeschrieben. Das kann heute so nicht mehr passieren, aber vielleicht bei irgend einer anderen Kombination der vielen Millionen Einleiter.
Niemand kann das lückenlos kontrollieren und deshalb ist das gegenwärtige System der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung sehr gut und grundsätzlich richtig.
 
Das Problem ist das Regenwasser der Gebäude und Straßen.
Vorher ist das großteils versickert und gab Grundwasser. 
Jetzt fließt es sofort in die Flüsse und gibt Hochwasser.
Das fehlende Grundwasser macht die Niedrigwasserzustände der Flüsse in langen, trockenen Sommern noch größer.
 
Regenrückhaltebecken sind auch umstritten.
Bei Hochwasser werden Äcker und Wiesen überflutet und teilweise mit ausgelaufenem Heizöl verseucht. Und teuer ist es auch noch. B.-W. hat deshalb die vereinbarten Becken am Rhein nur zum kleinen Teil umgesetzt. Deshalb ist das Hochwasser in Koblenz, Köln, ... höher, als dass es sein müsste.
Und gegen Niedrigwasser helfen sie auch nicht.
 
Meine Idee dazu:
Es gibt sehr viele leere Kammern in alten Bergwerken.
Da das Hochwasser hineinleiten.
Im Sommer bei Niedrigwasser wird es mit dem inzwischen überreichlich vorhandenen Solarstrom
wieder hochgepumpt und kilft etwas gegen das Niedrigwasser.
Damit würden mehrere Probleme auf einmal angegangen.
Salzbergwerke müssten vorher mit Kunststoff wie ein Heizöltank ausgekleidet werden.
Es gibt da oft riesige Kammern! Hochwasser sind zwar auch riesige Mengen, aber mit der Zwischenlagerung von jeweils mehreren Mio Kubikmeter kann der Hochwasserwelle wenigstens etwas die Spitze genommen werden und die Überflutung einer Stadt wird verhindert. Und bei Niedrigwasser ist die Zugabe deutlich spürbar! Und der Strom ist da sehr billig. Inzwischen wird sogar teilweise Geld an Österreich bezahlt, damit er abgenommen wird!
 
Piratige Grüße
aus der Gegend von Stuttgart
Robert Merz
Gesendet: Freitag, 19. Juli 2013 um 15:13 Uhr
Von: minimalist <minimalist AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-bauen-verkehr] Trinkwasser in Toiletten

Danke Robert,

wieder etwas schlauer :) Dann habe ich das mal in einem Bericht falsch
gehört. Also nicht die Energie, sondern die Infrastruktur ist teuer!

Ich hätte nix gegen Klärschlamm auf den Feldern, wenn er nicht giftig
wäre. Frage ist doch, wo kommt das blöde Gift her? Medikamente im Urin
kann ich verstehen (gibt ja schon Ideen Urin und Kot zu trennen), aber von
popligen Putzmitteln kann das doch nicht sooo giftig werden?

Wenn der Schlamm ungiftig wäre, könnte man ihn im Sinne von Dual Use
vergären (Biogas) und dann hygienisch einwandfrei auf die Felder bringen.
Das wäre echte Kreislaufwirtschaft!

Grüßle, hans
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



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