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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Trinkwasser in Toiletten

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Trinkwasser in Toiletten


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Merz" <romerz AT gmx.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Trinkwasser in Toiletten
  • Date: Thu, 18 Jul 2013 14:36:46 +0200 (CEST)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

 

Ahoi Hessaia,
ahoi Bau- und Verkehrspiraten,
 
niemand verbietet dir, Leitungswasser zu sparen und deine Toilette mit gesammelten Regenwasser zu betreiben. Das macht durchaus minimalen Sinn, denn es verlagert Hochwasserabfluss in Zeiten geringer Regenmengen.
Geldlich macht es aber kaum Sinn, denn die Anlage der Regenwasserbehälter und Pumpen kostet relativ viel im Vergleich zu individuell eingesparten Gebühren für Frischwasser. Ist hauptsächlich ein Hobby für Blumenfreunde.
Oder bei längeren Trockenzeiten mit gelegentlichen Verboten hat man eigene Vorräte fürs Rasensprengen.
 
Schon gar nicht lohnt es sich als gesamte Baumaßnahme, denn das würde die kostspielige Anlage einer doppelten Wasserversorgung bedeuten. Das teuerste an der Wasserversorgung ist aber das Verteilnetz. Die Gewinnung, Aufbereitung und Einspeisung des Frischwassers macht nur etwa 20 % des Abgabepreises aus. Und die Klärgebühren in etwa gleicher Höhe fallen trotzdem an. Das sind nur Grobwerte, die Gebühren unterscheiden sich innerhalb Deutschlands sehr stark!
 
Schon bisher haben Wassersparmaßnahmen wenig gebracht. Die hohen Fixkosten der Wasserversorgung wurden auf die kleinere Verbrauchsmenge umgelegt, der Wasserpreis für alle ist gestiegen. Und die geringeren Abwassermengen führen zur Notwendigkeit, vermehrt die Kanäle zu spülen, damit abgelagerter Schmutz wieder fortschwimmt.
 
Stuttgart wird mit Wasser aus dem Bodensee versorgt.
Ein eingesparter Liter fließt hier über den Rhein, statt über den Neckar nach Mannheim. Das ist alles.
Ähnlich ist es in vielen anderen Städten. Teilweise wird Flusswasser versickert, danach wieder dem Boden entnommen und vollends aufbereitet. Auch hier nimmt das Wasser nur einen kleinen Umweg durch unsere Häuser.
Auch in Maßen entnommenes Grundwasser würde ansonsten bei einer Quelle zutage treten oder über das Flussbett in die Gewässer einsickern.
 
Afrika, selbst Spanien, hat da gar nichts davon.
Wir könnten denen viel mehr durch Verzicht auf Fleischkonsum nutzen, denn Fleischproduktion erfordert weltweit große Mengen von Wasser. Es führt auch zur Brandrodung von Urwald für Weideflächen mit katastrophalen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Länder. 
 
Das von dir vorgeschlagene System "Brauchwasser in der Wasserleitung, Trinkwasser separat" gibt es in vielen Ländern der Erde, bereits in Südeuropa. Da kann die Wasserversorgung kein sauberes Trinkwasser liefern. Die Leute dürfen dafür laufend Plastikkanister nach Hause schleppen und dafür auch noch kräftig bezahlen!
 
Beschwöre dieses System nicht herauf, es gibt mächtige Leute, die daran arbeiten. "Privatisierung" nennt sich sowas. Zunächst wird die Wasserversorgung gekauft, der Preis gleich kräftig hochgesetzt und nichts mehr in die Aufbereitung gesteckt. Nach kurzer Zeit ist die Wasserqualität so schlecht, dass du das Trinkwasser tatsächlich extra kaufen musst. Dann ist daran nochmal verdient. Tolles System, nur nicht für uns Bürger.
 
Piratige Grüße
aus der Gegend von Stuttgart
Robert Merz
Gesendet: Donnerstag, 18. Juli 2013 um 01:03 Uhr
Von: Hessaia <Hessaia AT news.piratenpartei.de>
An: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-bauen-verkehr] Trinkwasser in Toiletten

Auch wenn in Deutschland derzeit noch genügend Trinkwasser vorhanden
ist/aufbereitet werden kann, sollte, da es weltweit und auch hier immer
knapper wird, doch auf jeden Tropfen geachtet werden.

Und so stößt es mir auf, dass täglich damit Fäkalien ins Abwasser
befördert werden, darin gebadet/geduscht, die pflanzen damit gewässert,
die wäsche gewaschen, ...
Mehr als 90% der Dinge, die mit dem Leitungswasser erledigt werden
erforden keine Trinkwasser Qualität, also sollte doch besser das
Leitungswasser mindere Qualität haben - ich spreche hier natürlich nicht
von Schlammwasser, aber das Einsparen von Reinigungsschritten und somit
mindere, trotzdem gute Wasserqualität würde wohl den ein oder anderen
Euro sparen - und das tatsächlich nötige Trinkwasser auf anderem Wege
zum Menschen gelangen. Wie lässt sich das realisieren?
Staatlich kontrollierte Wasserprivatisierung? Öffentliche Ausgabestellen?
Trinkwassertanks in den Wohnhäusern mit staatlichem Lieferservice?

Wie steht ihr zu dem Punkt?
--
AG-Bauen-Verkehr mailing list
AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-bauen-verkehr



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