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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
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Re: [Ag-bauen-verkehr] Fw: Aw: Re: [AG Bauen & Verkehr Orga] WPS Verkehrsthemen
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- From: "Moritz Richter" <mmarichter AT aol.com>
- To: "'Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Fw: Aw: Re: [AG Bauen & Verkehr Orga] WPS Verkehrsthemen
- Date: Thu, 20 Jun 2013 13:37:42 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
Hallo Robert,
deine Darstellungen gefallen mir insgesamt sehr gut. Allerdings würde ich es den Gemeinden überlassen, wie und ob sie einen fahrscheinlosen ÖPNV haben und finanzieren möchten.
Moritz
Von: ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-bauen-verkehr-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Robert Merz
Ahoi an alle Verkehrspiraten,
hier eine Gesamtdarstellung, wie ich mir eine verantwortungsvolle, zukunftsgerichtete, sozial ausgeglichene, kostengünstige, also piratige Verkehrspolitik vorstelle.
Selbstverständlich wird auch der Fahrradverkehr durch Ausbau und Umwidmung von Verkehrsflächen gefördert. Und der Güterverkehr wird ebenfalls möglichst mit elektrisch betriebenen Zügen abgewickelt.
Den fahrscheinlosen ÖPNV würde ich durch eine Erhöhung der Grundsteuer B, die von den Städten und Gemeinden erhoben wird, finanzieren. Das bringt einen sozialen Ausgleich, da reichere Leute mit größeren Wohnungen automatisch einen höheren Anteil bezahlen. Desgl. haben Wohn- und Gewerbeflächen in Städten einen höheren Wert, sodass auch grundsätzlich Stadt-Land-Gerechtigkeit entsprechend dem Angebot gegeben ist. Das geringere ÖPNV-Angebot auf dem Land ist auch vom Finanzaufwand geringer, sodass hier der Zuschlag viel kleiner ausfällt.
Bisher noch nie angesprochen wurde die Abgrenzung von freiem Nahverkehr und dem kostenpflichtigen Fernverkehr. Auch RE- und IRE-Züge gelten zzt. als Nahverkehr, obwohl sie beispielsweise zwischen München und Nürnberg wie Fernverkehr mit bis zu 200 km/h verkehren. Diese auch alle mit einzubeziehen wäre problematisch Eine sinnvolle Abgrenzungsmöglichkeit wäre bis z.B. 20, 30 oder 50 km vom Wohnort alle Nahverkehrszüge, ansonsten werden nur die an allen Stationen haltenden Züge einbezogen. Dann ist grundsätzlch für Alle eine fahrscheinlose Mobilität in ganz Deutschland gegeben. Nur wer schnell sein will, muss an den RE-Bahnhöfen noch Fahrscheine lösen.
Piratige Grüße Robert Merz aus der Gegend von Stuttgart Gesendet: Dienstag, 18. Juni 2013 um 10:31 Uhr Ahoi, meine Antworten zu Wahlprüfsteinen direkt hier.
Ad 1 "Ausrichtung"
Wir wollen eine umweltfreundliche Mobilität. Angesichts der begrenzten Vorräte an Öl befürworten wir eine Mobilität, für die Strom verwendet werden kann. Strom kann aus vielen Quellen gewonnen werden, insbesondere auch aus den regenerativen Quellen Sonne und Wind. Deshalb befürworten wir den Ausbau der elektrische betriebenen Schienenverkehrsmittel, insbesondere der kostengünstigen, weitgehend oberirdischen Stadtbahn nach den Beispielen von Hannover, Stuttgart und Karlsruhe. Aber auch Kassel, Saarbrücken und einige andere Städte haben unkonventionelle Kombi-Lösungen geschaffen.
Die Elektromobilität des Pkw kann dagegen nur einen vergleichsweise geringen und teuren Anteil leisten. Deshalb sehen wir das nicht als vielversprechenden Lösungsweg an. Allenfalls können gasbetriebene Fahrzeuge, deren Gas direkt aus regenerativen Quellen oder mit überschüssigem Solarstrom erzeugt wird, einen gewissen Anteil leisten.
Wir setzen aber auf einen fahrscheinlosen, umlagefinanzierten ÖPNV, der viele Probleme des Pkw-Verkehrs, besonders in den Ballungsräumen, lösen hilft, egal mit welcher Energie der Pkw betrieben wird.
Ad 2 Verkehrsprojekte Alle bereits heute stark belasteten Dieselstrecken müssen sofort elektrifiziert werden. Bayern: (München) - Geltendorf - Lindau, München - Mühldorf - Freilassing, Hof - Regensburg B.W.: Ulm - Friedrichshafen, Hochrheinstrecke, ---- bitte andere Länder ergänzen ----
An mehreren Stellen des deutschen Eisenbahnnetzes bestehen Engpässe. Diese müssen vorrangig durch Ausbau beseitigt werden.
Offenburg - Basel wird mit Tunnel Offenburg bürgerfreundlich ausgebaut Güterzugstrecke Köln - Frankfurt entlang der A61 zur Entlastung der Rheinstrecken Kapazitätsauswitung bei der Hafen-Hinterland-Anbindung Zweigleisiger Ausbau vieler noch eingleisiger Strecken, z.B. München - Mühldorf vollständig, Lücken zwischen Stuttgart und Zürich Ausbau der Außenstrecken des Münchner S-Bahn-Netzes von 2 auf 4 Gleise, wo Bedarf.
Ad. 3 Tempolimit auf Autobahnen Es besteht bereits auf etwa der Hälfte aller Strecken ein beschildertes Tempolimit zwischen 100 und 130 km/h. Da dies die hochbelasteten Abschnitte sind wird bereits heute faktisch der überwiegende Teil des Autobahnverkehrs unter einem Tempolimit abgewickelt. Einige Bundesländer weiten diese limitierten Bereiche sogar aus politischen Gründen aus, um ein allgemeines Limit "durch die Hintertür" einzuführen. Auf den freigegebenen Abschnitten fährt die weit überwiegende Mehrzahl der Autos bereits heute nicht schneller als 130, der Wert, der für ein Limit in Betracht kommt. Es bleibt faktisch also nur noch ein verschwindend geringer Anteil des Verkehrs, der von einem derartigen Limit betroffen wird. Mit den heutigen Fahrzeugen können auf diesen Abschnitten gefahrlos auch höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Über den dann höheren Verbrauch und die damit höhere Energiesteuer wird ein Beitrag zum öffentlichen Haushalt geleistet.
Aber alle Fahrzeuge sind auf diese möglichen hohen Geschwindigkeiten hin gebaut. Sie weisen somit eine höhere Qualität auf, die sie auf dem Weltmarkt zu einem begehrten Exportartikel macht. Insbesondere sind sie "vollgasfest". Dass es in Deutschland freie Autobahnen gibt ist weltweit bekannt und ist für deutsche Autos ein gutes Verkaufsargument. Zudem gibt es Touristen, die Deutschland als Urlaubsland wählen, um mit einem Mietwagen mal schneller als z.B. die in USA häufig nur erlaubten 55 mph, etwa 90 km/h, zu fahren.
Deshalb lehnen wir ein Tempolimit ab, da es kaum zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt.
Ad 4 Citymaut Die Einführung einer Citymaut erfordert hohen organisatorischen Aufwand. Zudem müssen die Daten der Fahrzeuge erhoben werden, was einer allgemeinen Überwachung vieler Bürger gleichkommt. Deshalb verfolgen wir zur Entlastung der Städte vom Autoverkehr eine andere Strategie. 1. Alle öffentlichen Parkplätze werden entweder für Ahnwohner reserrviert oder rundum spürbar gebührenpflichtig. D.h. mind 1 Euro/Stunde bis 10 Euro/Tag. DieTarife in Parkhäusern liegen sogar bis doppelt so hoch. Somit ist faktisch eine leicht zu erhebende Citymaut gegeben. 2. Es findet kein weiterer Straßenausbau in Ballungsräumen statt. 3. Der umlagefinanzierte, fahrscheinlose ÖPNV wird eingeführt. 4. Dafür werden Schienenstrecken ausgebaut und organisatorische Maßnahmen zur Bewältigung getroffen, z.B. Staffelung der Schul- und Arbeitszeiten. Diese Maßnahmen zusammen führen zu einer Reduktion des Pkw-Verkehrs auf freiwilliger Basis, die einer City-Maut entspricht.
Ad 5. "Umweltzonen-Chaos" Die Feinstaub-City-Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw (gelbe und rote Plakette) blieben faktisch wirkungslos, z.B. in Stuttgart am Neckartor, der Messstelle mit den höchsten Werten in Deutschland. Sie können aber leider, wegen EU-Vorgaben, kaum zurückgenommen werden. Alle Benzin-Pkw und die neu zugelassenen Diesel-Pkw erhalten jedoch die grüne Plakette, mit denen in sämtliche Umweltzonen eingefahren werden kann. Ob ältere Dieselfahrzeuge noch umgerüstet oder in umweltzonenferne Gebiete verkauft werden bleibt eine individuelle Entscheidung. Insgesamt wird sich das Problem aber von selbst verkleinern, da immer mehr ältere Diesel-Pkw das Ende der Nutzungszeit in Deutschland erreichen.
Piratige Grüße Pi-Robby Robert Merz aus der Gegend von Stutgart.
Gesendet: Montag, 17. Juni 2013 um 22:02 Uhr Hallo Thomas, |
- [Ag-bauen-verkehr] Fw: Aw: Re: [AG Bauen & Verkehr Orga] WPS Verkehrsthemen, Robert Merz, 20.06.2013
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