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ag-bauen-verkehr - [Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

[Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden


Chronologisch Thread 
  • From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>
  • To: "Piraten-AG Bauen und Verkehr" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden
  • Date: Sun, 16 Dec 2012 19:33:07 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Peter aus Dresden antwortete auf meine E-Mail zum § 49 BauO NRW:
 
Hallo Ulrich,
In der sächsBO finden sich ähnliche/gleiche Vorschriften. Danach können wir auch Dresden, Leipzig, Chemnitz usw. abreißen :-)
http://www.bundesrecht24.de/cgi-bin/lexsoft/bundesrecht24.cgi?t=135543989570748515&sessionID=17417049661317787296&source=link&highlighting=off&xid=327428,51
Nachdem ich mir alle Deine Pfade zum gleichen Thema durchgelesen habe und Deinen Job herausgefunden habe, verstehe ich Dich.
In Münster sollten eigentlich die kleinen Häuser durch die Bauherren so geplant werden, dass auch ein Leben im Rollstuhl möglich ist.
Wenn ich jedoch den Absatz 2 des § 49 BauO NRW lese, dann kann wohl das halbe Ruhrgebiet, Düsseldorf und Köln abgerissen werden!?
Wäre ein gigantisches Konjunkturprogramm....
Beste Grüße aus Dresden,
Peter
 
Ich hänge unten einige Zitate aus einem Dokument an, das ich neben anderen Dokumenten letzte Woche an einen Mitarbeiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) versandte. In Münster wurde soeben die Yorkkaserne der britischen Streitkräfte leergezogen. Ende 2013 wird zusätzlich die Oxford-Kaserne freigezogen. Insgesamt verlassen die britischen Streitkräfte auch ca. 800 Wohnhäuser. Ein Teil davon soll abgerissen und durch barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit kleinen Wohnungen für 2-Personenhaushalte ersetzt werden, sodass dann insgesamt ca 1.200 Wohneinheiten auf den Markt kommen. Die BImA verkauft diese in Bundeseigentum übergegangenen Immobilien an Private oder Investoren. Ein Mammutprojekt, dass viele Fragen aufwirft. Ich habe geraden den Oberbürgermeister der Nachbarstadt Hamm per E-Mail aufgefordert, sich mit den Stadträten der anderen rund um Münster liegenden Kommunen zusammenzutun und dem Egoisten Treiben der Politiker in Münster nicht länger tatenlos zuzusehen. Auch die Münsterland-Piraten habe ich informiert. Unter anderem strebt Münster an, bisherige Pendler dazu zu bringen, in die Britenhäuser einzuziehen. Besonders junge gut ausgebildete Pendler will Münster an sich binden, damit diese Neueinwohner von Münster dann ihr Geld in Münster ausgeben und in Münster statt in den Umlandgemeinden Steuern (Grundsteuer usw.) und Abgaben zahlen.
 
Die Folge aus meinen Augen: Die Nachbargemeinden überaltern und veröden. Darüber hinaus: Wenn die BImA sich auf die Forderungen der Stadt Münster einlässt und der relativ reichen Stadt Münster Sonderkonditionen einräumt (Geschenke macht), verstößt sie nicht nur gegen die von Gesetz gegebene Aufgabe, Bundeseigentum zum höchstmöglichen Wert zu veräußern und nicht zu verschleudern. Alle Kommunen, in denen es keine Kasernen und sonstige Bundesimmobilien gibt, die die BImA vermarktet, sind gegenüber den Städten, in denen Kasernen frei werden, finanziell und auch anders benachteiligt. Ich habe die BImA, die Politiker in Münster und das Stadtplanungsamt diesbezüglich in vier E-Mails scharf attackiert.
 
Bei Interesse veröffentliche ich diese vier Mails über diese Mailingliste. Vielleicht müssten die Piraten die Vorgehensweise der BImA bei der Vermarktung von Bundeseigentum mal auf's Korn nehmen.
 
Gruß Uli
 
Ulrich Schlüter
Biederlackweg 72
48167 Münster
Germany
Tel. +49 (0) 251 4198233
Mobil +49 (0) 1522 1975992
uschluet AT muenster.de
 
 

http://www.ing-drews.de/news/studie-abriss-oder-sanierung

Gut jedes 10. Wohnhaus kann abgerissen werden

Samstag, 26. März 2011 um 00:00 Uhr

Mehr als jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland ist nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren. Abriss und anschließender Neubau sind häufig günstiger als Umbau und Vollmodernisierung. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie, die die Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ am 23.März 2011 in Berlin vorgestellt hat. In dem Bündnis sind Verbände der Bau- und Immobilienbranche sowie die IG BAU und der Deutsche Mieterbund zusammengeschlossen.

Die Untersuchung gibt Auskunft über die Bausubstanz von nahezu 36,2 Millionen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie in kleineren Mehrfamilienhäusern.

Nachfolgende Untersuchungskriterien wurden bei einem bundesweiten Gebäudecheck angewandt:

·         Flexible Grundrisse

·         Barrierefreiheit

·         Energiebedarf

Die Studie „Wohnungsbau in Deutschland 2011 – Modernisierung oder Bestandsersatz“ wurde von der Kieler „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ (ARGE) durchgeführt…

In Deutschland müssten jährlich rund 250.000 Wohnungen neu gebaut werden, sagt Hans Georg Leuck. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) kritisiert, dass der Wohnungsneubau seit Jahren unter dem tatsächlich benötigten Bedarf liege. Von der Politik ebenfalls stiefmütterlich behandelt: der Ersatzneubau. Es sei falsch, die KfW-Förderprogramme ausschließlich auf das energetische oder altersgerechte Sanieren auszurichten. „Wer abreißt und neu baut, hat die Chance, eine verbesserte Wärmedämmung und Schallschutz sowie eine ideale Raumaufteilung zu bekommen“, sagt Hans Georg Leuck.

Der Präsident vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Hans-Hartwig Loewenstein, fordert, den Bestandsersatz dringend mit in die staatliche Förderung aufzunehmen. Die Sanierung eines Mietshauses aus den 50er-Jahren liege – je nach Aufwand – zwischen 990 und 1.475 Euro pro Quadratmeter. „Für den Abriss und den anschließenden Neubau muss man dagegen lediglich mit Kosten von 1.000 bis 1.465 Euro je Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Unter diesen Vorzeichen macht das Sanieren wenig Sinn“, so Loewenstein…

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) vom 23. März 2011

Außerdem:

Quelle: http://www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de/w/files/pics-download/02_studie_wohnungsmangel-in-deutschland_kurztext.pdf

Nach vielen Gesprächen mit Geschäftsführern und Vorständen von Wohnungsunternehmen, aber auch mit Architekten und Bauingenieuren kristallisierte sich eine Schätzung heraus, nach der für rund 20 % der Wohnungen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre eine Weiterentwicklung im Sinne von Sanierung und Modernisierung nicht gesehen wird.

 

Abriss und Neubau statt Sanierung und Renovierung?

Aufgrund der gesetzlich verschärften Energiebestimmungen von Wohnhäusern, aufgrund von fehlender Barrierefreiheit und aufgrund der Tatsache, dass selbst nach energetisch notwendigen Renovierungsmaßnahmen und Umbau zwecks Barrierefreiheit ein Altbau wertmäßig nicht mit einem Neubau vergleichbar ist, gehen viele Experten davon aus, dass es für Altbauten vor einem bestimmten Erstellungsdatum betriebswirtschaftlicher sinnvoller wäre, sie abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen.

Ein Altbau bleibt auch nach Sanierung und Renovierung ein Altbau,

·          weil die Raumaufteilung nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, ·          weil die Fenster zu klein und nicht bodentief sind, ·          weil Zweifachverglasung nicht mit heute verbauter Dreifachverglasung vergleichbar ist, ·          weil die Elektroinstallation trotz Renovierung nicht dem "State of the Art" entspricht, ·          weil die Wände nicht ausreichend gegen Lärm isolieren, ·          weil die Fußböden mangelhaft trittgedämmt sind, ·          weil Kellerräume und Türen oft keine ausreichende Höhe haben ·          weil im Keller vielleicht ein Erdöltank eingebaut ist, der zwar nicht mehr benötigt wird, jedoch aus Kostengründen nicht entfernt werden kann usw.

Außerdem:

·          Die Herstellungskosten eines sinnvoll konzipierten Neubaus sind oft niedriger als die Sanierungskosten eines Altbaus. ·          Der später erzielbare Wiederverkaufswert eines Neubaus ist höher als bei einem renovierten Altbau. ·          Ein Neubau lässt sich inklusive Garage und Außenanlagen nach neuesten Gesichtspunkten und Kundenwünschen planen, beispielsweise zur Sonne nach Südwesten ausrichten. ·          Es kann eine Dachform und eine Dachausrichtung gewählt werden, durch die Sonnenenergie effektiv genutzt werden kann. ·          Neubauten haben eine Herstellergarantie von mehreren Jahren. ·          Die Garantieansprüche eines Neubaus sind bei einem Generalunternehmer eindeutiger und vermutlich leichter durchsetzbar, als wenn bei der Renovierung eines Altbaus mehrere Unternehmen beteiligt waren und sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben oder behaupten, dass auftretende Schäden im Zusammenspiel mit nicht renovierten Bestandteilen des Gebäudes verursacht wurden (Rechtsunsicherheit, lange Gerichtsverfahren mit entsprechenden Kosten usw.).  



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