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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
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[Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden
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- From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>
- To: "Piraten-AG Bauen und Verkehr" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden
- Date: Sun, 16 Dec 2012 19:33:07 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
http://www.ing-drews.de/news/studie-abriss-oder-sanierung
Gut jedes 10. Wohnhaus kann abgerissen werden
Samstag, 26. März 2011 um 00:00 Uhr
Mehr als jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland ist nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren. Abriss und anschließender Neubau sind häufig günstiger als Umbau und Vollmodernisierung. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie, die die Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ am 23.März 2011 in Berlin vorgestellt hat. In dem Bündnis sind Verbände der Bau- und Immobilienbranche sowie die IG BAU und der Deutsche Mieterbund zusammengeschlossen.
Die Untersuchung gibt Auskunft über die Bausubstanz von nahezu 36,2 Millionen Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie in kleineren Mehrfamilienhäusern.
Nachfolgende Untersuchungskriterien wurden bei einem bundesweiten Gebäudecheck angewandt:
· Flexible Grundrisse
· Barrierefreiheit
· Energiebedarf
Die
Studie „Wohnungsbau in Deutschland 2011 – Modernisierung oder Bestandsersatz“
wurde von der Kieler „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ (ARGE)
durchgeführt…
In Deutschland müssten jährlich rund 250.000 Wohnungen neu
gebaut werden, sagt Hans Georg Leuck. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft
für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) kritisiert, dass der Wohnungsneubau seit
Jahren unter dem tatsächlich benötigten Bedarf liege. Von der Politik ebenfalls
stiefmütterlich behandelt: der Ersatzneubau. Es sei
falsch, die KfW-Förderprogramme ausschließlich auf das energetische oder
altersgerechte Sanieren auszurichten. „Wer abreißt und neu baut, hat die Chance,
eine verbesserte Wärmedämmung und Schallschutz sowie eine ideale Raumaufteilung
zu bekommen“, sagt Hans Georg Leuck.
Der Präsident vom
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Hans-Hartwig Loewenstein, fordert, den Bestandsersatz
dringend mit in die staatliche Förderung aufzunehmen. Die Sanierung eines
Mietshauses aus den 50er-Jahren liege – je nach Aufwand – zwischen 990 und 1.475
Euro pro Quadratmeter. „Für den Abriss und den anschließenden Neubau muss man
dagegen lediglich mit Kosten von 1.000 bis 1.465 Euro je Quadratmeter Wohnfläche
rechnen. Unter diesen Vorzeichen macht das Sanieren wenig Sinn“, so
Loewenstein…
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für
Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) vom 23. März 2011
Außerdem:
Quelle: http://www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de/w/files/pics-download/02_studie_wohnungsmangel-in-deutschland_kurztext.pdf
Nach vielen Gesprächen mit Geschäftsführern und Vorständen von Wohnungsunternehmen, aber auch mit Architekten und Bauingenieuren kristallisierte sich eine Schätzung heraus, nach der für rund 20 % der Wohnungen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre eine Weiterentwicklung im Sinne von Sanierung und Modernisierung nicht gesehen wird.
Abriss und Neubau statt Sanierung und Renovierung?
Aufgrund der gesetzlich verschärften Energiebestimmungen von Wohnhäusern, aufgrund von fehlender Barrierefreiheit und aufgrund der Tatsache, dass selbst nach energetisch notwendigen Renovierungsmaßnahmen und Umbau zwecks Barrierefreiheit ein Altbau wertmäßig nicht mit einem Neubau vergleichbar ist, gehen viele Experten davon aus, dass es für Altbauten vor einem bestimmten Erstellungsdatum betriebswirtschaftlicher sinnvoller wäre, sie abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen.
Ein Altbau bleibt auch nach Sanierung und Renovierung ein Altbau,
· weil die Raumaufteilung nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, · weil die Fenster zu klein und nicht bodentief sind, · weil Zweifachverglasung nicht mit heute verbauter Dreifachverglasung vergleichbar ist, · weil die Elektroinstallation trotz Renovierung nicht dem "State of the Art" entspricht, · weil die Wände nicht ausreichend gegen Lärm isolieren, · weil die Fußböden mangelhaft trittgedämmt sind, · weil Kellerräume und Türen oft keine ausreichende Höhe haben · weil im Keller vielleicht ein Erdöltank eingebaut ist, der zwar nicht mehr benötigt wird, jedoch aus Kostengründen nicht entfernt werden kann usw.Außerdem:
· Die Herstellungskosten eines sinnvoll konzipierten Neubaus sind oft niedriger als die Sanierungskosten eines Altbaus. · Der später erzielbare Wiederverkaufswert eines Neubaus ist höher als bei einem renovierten Altbau. · Ein Neubau lässt sich inklusive Garage und Außenanlagen nach neuesten Gesichtspunkten und Kundenwünschen planen, beispielsweise zur Sonne nach Südwesten ausrichten. · Es kann eine Dachform und eine Dachausrichtung gewählt werden, durch die Sonnenenergie effektiv genutzt werden kann. · Neubauten haben eine Herstellergarantie von mehreren Jahren. · Die Garantieansprüche eines Neubaus sind bei einem Generalunternehmer eindeutiger und vermutlich leichter durchsetzbar, als wenn bei der Renovierung eines Altbaus mehrere Unternehmen beteiligt waren und sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben oder behaupten, dass auftretende Schäden im Zusammenspiel mit nicht renovierten Bestandteilen des Gebäudes verursacht wurden (Rechtsunsicherheit, lange Gerichtsverfahren mit entsprechenden Kosten usw.).- [Ag-bauen-verkehr] Dresden, Leipzig, Chemnitz und das halbe Ruhrgebiet können abgerissen werden, Ulrich Schlueter, 16.12.2012
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