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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil Anmerku ng LWL

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil Anmerku ng LWL


Chronologisch Thread 
  • From: Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil Anmerku ng LWL
  • Date: Mon, 08 Oct 2012 17:33:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Am 08.10.2012 16:46, schrieb "Käptn Nemo":

"Michael Blödow" <arkon0 AT gmx.de> hat am 8. Oktober 2012 um 16:10 geschrieben:
Bleiben noch die Angebote für "die paar Kilometer" doch das Rad zu nehmen.
Realitätsfremd.
Denn erstens sind es nicht nur "ein paar km" und zweitens kann objektiv nur ein Bruchteil

Objektiv sind es nur ein paar Km auch wenn hier anscheinend nur Fernpendler mitschreiben. Alle Mobilitätsstudien kommen zu anderen Ergebnissen. Selbst wenn man nur Berufverkehr und Pendler betrachtet sind noch 50% der Wege unterhalb von 10km.
 

Also bei solchen  Studien bin ich immer sehr vorsichtig. "Wes Brot ich ess..." (Wer war der Auftraggeber der Studie)


Die Zahlen zu den Pendlern sind aus einer Auswertung des (IMO) Handelsblatt aus den Zahlen des Finanzministeriums zu den abgesetzen Arbeitswegen. Die dürften also eher nach oben "frisiert" sein, auch deswegen weil z.B. ich gar nichts angebe die paar m lohnen sich nicht aber dafür fast vollständig und keine Stichproben.
Der ADAC dürfte nun nicht als Autofeindlich verschrieen sein.
Die MiD wird vom Verkehrsministerium beauftragt und mit der Erhebung, Ausführung und Auswertung war das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH zusammen mit dem Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) beauftragt. Teilnehmer 50 000 Haushalte mit ca. 100 000 Personen.
Die MOP wird IMO im Auftrag des Verkehrsministeriums gemacht, konzipiert vom Karlsruher Institut für Verkehrswesen und durchgeführt von TNS Infratest allerdings mit deutlich weniger Teilnehmern, irgendwo um die 1000 habe ich im Kopf.

Die meisten Studien nehmen Stichproben, von denen Sie behaupten sie wären repräsentativ, und rechnen sie dann hoch.++

Die Aussagen zu den Pendlerstrecken sind die die alle Steuerpflichtigen als arbeitswege angegeben haben, das dürfte nah an repräsentativ sein. Die zahlen der MID sind mehr als 60 000 Datensätze das ist auch recht viel. Die MOP-Daten weiss ich nicht mehr sind aber IMO weniger, bei ADAC und ADFC kann ich es nicht sagen.
.

Daher traue ich generell Durchschnittswerten nicht über den Weg. Die Pfütze war im Durchschnitt nur 50cm tief. Trotzdem ist die Kuh ertrunken ;-)

Genau das würde aber meine Schlüsse nur unterstützen, wenn die Kuh ertrunken ist muss es ganz viel Pfütze geben mit weniger als 50cm:-)

Mediane sind das mindeste was man ansetzen müßte. Besser noch Mediane von gruppierten Daten. Ideal wäre Vollerhebung, was aber unrealistisch ist.


Ich bin da leider wieder überfragt wer das alles darf, aber die MID-Daten können bezogen werden, also die anonymisierten rohdaten wenn ich das richtig verstanden habe bei der Claeringstelle des BMVS. Dann könntest du dir selbst überlegen wie weit den Zahlen zu trauen ist.

Die Schwierigkeit beginnt also schon bei der verlässlichen Erhebung der zugrunde liegenden Daten bzw. dem Finden repräsentativer Probanden.

Dazu gibt es zumindest bei MOP aussagen, wie deren repräsentative Gruppe ausgehen hat, Aufgeschlüsselt nach Alter Geschlecht, Führerscheinbesitz, Arbeitsstatus (Berufstätig volll/Teilzeit, Schüler, Student, Hausfrau), Anzahl der Personen im Haushalt, Anzahl der Kinder im Haushalt und was weiss ich nocht. Wenn du willst kannst du dir also überlegen wie repräsentativ das war:-)

Insofern ist es verständlich, wenn jeder Diskutant sein persönliches Erleben zuerst einmal zur Grundlage macht, da dies tagtäglich bewiesene Realität - im Gegensatz zu der Vermutung aus solchen Studien - ist.

Das ist aber ziemlich daneben, geht mir natürlich genau so, viele Zahlen widersprechen auch meinem täglichen Erleben. Ich erlebe aber eine Gruppe Menschen die weder von der Größe noch der Zusammensetzung auch nur in der Nähe von Repräsentativ kommt und so geht es uns allen.

Die Argumentation einer solchen Studie muss also lückenlos und fehlerfrei (zumindest an auffindbaren) sein, wenn sie überzeugen will. Und sie muss einen Großteil des persönlichen Erlebens ebenfalls abbilden bzw. grundsätzliche Abweichungen erklären/nachvollziehbar machen können, wenn sie glaubhaft sein will.


Sie muss gerade persönliches Empfinden nicht abbilden, es wäre unheimlicher zufall wenn die Studie zu den Ergebnissen kommt die du persönlich erlebst.
Ein Vertriebler mit 80 000 km wird aus den gleichen Fakten zu ganz anderen Ergebnissen kommen wie eine Singlefrau die ohne Führerschein in der Innenstadt wohnt.
Beide schauen sich die gleichen Fakten an.

Hinkendes Beispiel: ein Raser (also sowas ich) wird aus dem Fakt das es Auto mit 50ps und 140km/h V max. und Autos mit 300PS und 280km/h Vmax zu dem Schluss kommen das die erstere Gruppe ein massives Sicherheitsrisiko sein muss, wenn er mit 270 von Hinten kommt und der mit 110 ausschert um einen LKW zu überholen.
Gleiche Situation anderes Auto, unsicherer Mittelspurschleicher, der kommt natürlich zu dem Schluss das der Typ mit den 300 PS ein massives Sicherheitsrisiko ist weil der so rast.
Wenn ich jetzt die Unfallstatistiken auswerten würde und käme zu dem Schluss das die Jungs mit 250+ auf der Autobahn die meisten Unfälle verursachen wird b. sagen "ja hab ich gewusst" und a wird sagen:"So ein quatsch das sind die B. dennen muss man ja drauffahren". :-)
Ich hoffe ich hab klar gemacht wo das Problem mit persönlichem Erleben ist.


Gruß Michael




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