Re: [Ag-bauen-verkehr] Die Grünen fordern Tempolimit!

[Bjoern <bbb AT chefmail.de>]

Am 03.04.2012 17:44, schrieb Andreas Jäger:
> Es wird aber mehr Kraftstoff verbraucht, damit gehen die Erdölreserven
> schneller zurück. 
Der Mehrverbrauch ist aber mit 0,3% völlig vernachlässigbar. [1]

> Ein generelles Tempolimit würde den Wahn in allen Fahrzeugklassen nach
> immer schneller beenden, das neue Arbeitsgebiet der Ingenieure hieße
> dann immer sparsamer.
Und ich denke hier irrst du dich. Schau mal nach USA oder Italien. Auch
dort gibt es diese extrem stark motorisierten PKWs. Außerdem ist
Sparsamkeit bei den Autobauern nur ein Thema wenn es den Kunden
interessiert. Was momentan die Sparsamkeit verhindert ist ein (teilweise
berechtigtes) Sicherheitsbedürfnis (=> Gewicht) und ein (eher
schwachsinniges) Ästhetikempfinden (Form, Luftwiderstand) der Kunden.
Solange das Geld für den Kraftstoff reicht wird sinnloser Mehrverbrauch
offenbar gern in Kauf genommen.

>> -eine höher durchschnittsgeschwindigkeit aller Autos
>> Hä? Glaubst du das die Omma, die eh nur mit 100 einen LKW überholt jetzt
>> schneller fahren wird? Nee, die anderen werden ausgebremst.
> Aber die Oma oder der Fahranfänger im Kleinwagen möchte auch mal an
> einem LKW vorbeikommen, ohne Angst vor einem sich von hinten mit über
> 200 km/h nähernden Fahrzeug haben zu müssen, welches dann häufig noch
> drängelt.
Das sie 20 km/h schneller fahren möchte halte ich für ein berechtigtes
anliegen. Sie wird aber nur auf einer überfüllten Autobahn
Schwierigkeiten haben die Spur zu wechseln weil sich eigentlich immer
mal eine Lücke bildet. Und auf einer überfüllten Autobahn fährt eh
niemand 200.
Wenn man das Anliegen 20 km/h schneller zu fahren schon für berechtigt
hält, muss man auch Verständnis für jemanden aufbringen der mal (wenn es
möglich ist) 80 km/h schneller fahren möchte als der LKW.

>>> -man kann leichter berechnen wie lange jemand von a nach b
>>> braucht(ist>  für
>>> einige firmen wichtig, die autos nutzen)
>> Das klappt jetzt mit einem modernen Navigationsgeräat auch sehr gut.
> Mein Navigerät zeigt ein dem widersprechendes Verhalten. Wenn ich
> losfahre, ist die errechnete Ankunftszeit immer früher, als es
> wirklich klappt. Scheinbar werden schon Verzögerungen durch
> Ampelphasen falsch geschätzt, von Staus ganz zu schweigen.
Im VW hat es immer bis auf wenige Minuten gepasst, der Mercedes liegt
völlig daneben, tragbares Garmin Navi irgendwo dazwischen.

>> Aber mal was anderes an die Pro-Tempolimit Fraktion. Bitte schaut
>> euch doch mal
>> an, wo dieses Limit überhaupt greifen würde. So viele Strecken wo es
>> keine
>> Beschränkung gibt, existieren nämlich nicht mehr und wenn sie
>> existieren, dann
>> funktioniert das bis auf einige Strecken (A2 teilweise) ziemlich gut.
>> Deswegen sehe ich da auch keinen akuten Handlungsbedarf. Es ist mal
>> wieder wie
>> immer: Symbolpolitik.
>
> Ich sehe nur in einer Richtung Handlungsbedarf. Die Regelungen müssen
> so umgestaltet werden, dass jedes Tempolimit für den Fahrer logisch
> ist und deshalb eher akzeptiert wird. Es kann nicht sein, dass z.B.
> bei gleichem Straßenzustand auf der A13 an der Landesgrenze zwischen
> Brandenburg und Sachsen sich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ändert. 
Hat man auch oft wenn man in Niedersachsen rein fährt. Da ist jetzt
schon fast überall begrenzt was sich auch deutlich an der Fahrzeit
bemerkbar macht wenn man nicht gerade im Berufsverkehr unterwegs ist.
Die stellen dort auch bei imaginären Straßenschäden gern mal für ein
Jahr ein Tempo 80 auf die wichtigste Autobahn. Dem müsste man mal einen
Riegel vorschieben.


Gruß
Björn

[1]http://www.rp-online.de/auto/news/sieben-fakten-zum-tempolimit-1.567381