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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids


Chronologisch Thread 
  • From: "Manfred Plechaty" <Manfred.Plechaty AT web.de>
  • To: "Mailingliste der AG Energiepolitk" <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids
  • Date: Tue, 25 Oct 2011 20:58:15 +0200 (CEST)
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal


>>> Der dezentrale schnelle Leistungsbedarf bei Verbrauchern und
>>> Zuschaltung kleiner Erzeuger („Hybridauto“) oder Ladung und Entladung
>>> kleiner Speicher („Stauweiher“) sollte eigentlich das Hauptziel eines
>>> smart grid sein. Denn ich glaube nicht, dass die dezentralen selbst
>>> „entscheiden“ können, ob, wann und wie wer zu- oder abschaltet: die
>>> „kleinen“ stehen in Konkurrenz zueinander und haben Koordinierungsbedarf,
>
>> Inwiefern Konkurrenz? Man muss ein oszillieren verhindern (z.b. 50,2
>> HZ-Problem), was mit einer halbwegs anständigen Regelung kein Problem
>> ist - es darf halt keinen fixen Grenzwert geben sondern braucht einen
>> Übergangsbereich. Wenn genügend dezentrale Einheiten
>> systemstabilisierend arbeiten, wird auch das Gesamtsystem stabil.
>
>Stimmt genau, eine Statik (Frequenz-Leistungs-Kennlinie) ist schon mal
>ein guter Anfang. Hier sind zwei Papers zu Thema.
>
>Development of a Voltage and Frequency Control Strategy for an
>Autonomous LV Network with Distributed Generators
>http://alexandria.tue.nl/openaccess/Metis228727.pdf
>
>Static Synchronous Generators for Distributed Generation
>(Virtual Synchronous Generator = VSG, hier Synchronverter genannt)
>http://b-dig.iie.org.mx/BibDig/P09-0234/PSCE2009-000276.PDF
>
>Das sind Smart Grids, die nach Tesla (er hat sich gegen Edison mit dem
>Wechselstrom durchgesetzt http://en.wikipedia.org/wiki/War_of_Currents)
>mit Spannung, Strom, Frequenz und Phase funktionieren. So wie seit über
>hundert Jahren auch schon. Ich nenn' Persil-Schein: Da weiss man, was
>man hat.

Du hast sicher Recht, ein gewisses Mass an Zentraler Steuerung dient nur der
Vermeidung kybernetischer Über- oder Fehlreaktionen (zu starkes
„Oszillieren“) durch die Summe der kleinen Einheiten. Die dezentrale
Abschaltung (Kühltruhe) hat hier vielleicht Probleme nur bei der
Wiederanschaltung. Alle anderen, befürchte ich aber, haben grössere Probleme
als bei den beschriebenen Annahmen, und zwar aus folgenden Gründen:


Alle „Kleinen“ sind wohl nur installier- und betreibbar, wenn kleine
Einzeleigentümer Geld dafür bekommen. Damit stehen sie in Konkurrenz
zueinander beim An- und Abschalten.Das gilt besonders, weil davon meistens  
viel zu viele einsatzbereit sind (und sein müssen, weil man in sehr seltenen
Fällen ganz viele braucht)Die Annahme elektrochemischer Akku’s über einen
Promille-Anteil hinaus halte ich grundsätzlich für unrealistisch, wegen ihres
exotisch schlechten Gesamtwirkungsgrades; damit entfällt der Charme des
Speicherns verbunden mit An- und Abschalten in Sekundenbruchteilen. Die
Wasserstoffkette ist ähnlich ungefüge.Da Solar ähnlich schlecht ist  wie
Batterie, ist die AC/DC-Frage kaum relevant (Auch bei HGÜ); das
Solar/Wind-Wachstum macht die Frage der Betriebssicherheit so dramatisch,
dass es Europa bei den vielen Grossen Öfen lassen wird (gleichzeitig Vollgas
und Bremse, die manchmal kurz gelockert wird: was sind das für Ingenieure?!).
Und Deutschland muss Erpresserpreise dafür bezahlen, Sarko lacht sich jetzt
schon tot! Aber: Was bleibt dann eigentlich noch?Hybridautos und
Feuerlöschteiche brauchen vielleicht 10(?) Sekunden vom Befehl bis zur
Normalleistungseinspeisung – ohne zentrale Vorauswahl/Steuerung wohl Zeit
genug, um bei Selbstregelung gewaltige Überlasten oder Flattern zu erzeugen.

Um wie viel besser als alles beschriebene wäre die Verwendung der Autos, die
wir bald sowieso in größeren Stückzahlen haben, als Hybride und
Regelstromerzeuger? Mit einer moderat (de-)zentralen Steuerung (Stadt,
Landkreis; Niederspannungsnetz?)? Wie ist da die Abgasfrage bei
Fünfminutenbetrieb (Diesel, Benzin, Vorheizung? Betriebstemperatur gibt
Punkte für den Anschaltbefehl!)? Kann man Frequenz, Spannung und Leistung
netzgerecht regeln? Mit Aggregaten, die auch fürs Autofahren sinnvoll sind?
Ist das nicht Deine Kernkompetenz? Hast Du das so irgendwo schon mal
beschrieben gefunden? Sollten wir da nicht was machen, weil das Feld nicht
nur fruchtbar, sondern offenbar extrem leer ist?

Schöne Grüße

Manfred
 




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