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Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
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Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids
Chronologisch Thread
- From: "Manfred Plechaty" <Manfred.Plechaty AT web.de>
- To: "Mailingliste der AG Energiepolitk" <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids
- Date: Thu, 20 Oct 2011 11:42:53 +0200 (CEST)
- Importance: normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
- Sensitivity: Normal
Hallo Andreas, deinen Gedankengängen in der Niederschrift stimme ich völlig zu; hier noch ein paar Anmerkungen dazu: Die dezentrale sekundenschnelle Abschaltung kleiner Verbraucher („Kühltruhe“) und Zuschaltung kleiner Erzeuger („Hybridauto“) oder Ladung und Entladung kleiner Speicher („Stauweiher“) sollte tatsächlich das Hauptziel eines smart grid sein. Allerdings glaube ich nicht, dass die dezentralen selbst „entscheiden“ können, ob, wann und wie wer zu- oder abschaltet: die „kleinen“ stehen in Konkurrenz zueinander und haben Koordinierungsbedarf, und deswegen muss es einen Dialog mit einer übergeordneten Instanz geben (Wer soll das Geld verdienen? Wessen Gerät funktioniert nicht? Wer ist besonders nahe dran und verursacht keine Leitungsverluste?) Das kann aber immer noch relativ dezentral passieren, z.B. innerhalb der (isolierten) Niederspannungsnetze, und ohne dass Mittel- und Hochspannungsnetze davon berührt werden. Natürlich muss man damit rechnen, dass die zentralen Steuerungen genauso wie die zentralen Grosserzeuger ein gewaltiges Beharrungsvermögen besitzen, weil sie die grösste gesellschaftliche Machtposition repräsentieren. Daraus erklärt sich m.E. auch die Pervertierung des Begriffs smart grid genauso wie des Roadpricing Sytems ( http://www.verkehrsplanung.de/material_winning/Gazette_Die_Rendite_gehoert_uns_20110909.pdf ) zu Überwachungs- und Steuerungsinstrumenten. Alle wollen das Volk an der Leine haben, koste es was es wolle, Fortschritt und Effizienz sind völlig egal. Jeder Stromkonzern hält sich drei potentielle Bundesregierungen aus der Portokasse im Konzernzoo (Müller und Tacke, Schröder, Fischer, jetzt auch Christine Scheel….). Dazu noch ein Beispiel: Die geplanten grossen Netzerweiterungen dienen tatsächlich weniger einem angeblich notwendigen Transport des Ökostroms, sondern vielmehr dem Wegheizen des wachsenden Überflussstromes der grossen Öfen (wenn gerade der Wind geht und die Sonne scheint). Wie praktisch, dass die Erweiterungen auch noch vom Steuerzahler bezahlt werden! Wir haben also ernsthafte Widersacher. http://www.verkehrsplanung.de/material_winning/Das_Elektroauto_ist_ein_Alibi_20110513.pdf Die Analogie zum Internet-Protocol ist nur teilweise richtig: Auch das Internet hat an gewissen Knoten Entscheidungsgewalt über „Vorfahrt“ der Datenpäckchen, man merkt das an den Zeitverzögerungen etwa bei Fernsehübertragungen oder manchen Telefongesellschaften. Da manche Anwendungen hier aber empfindlich sind („Teleoperation“), ist eine gewisse zentrale Steuerung wohl auch richtig. Weil es beim Internet kaum echte Überlastungen gibt, hat leider auch das neue IP6 keine Marker zur Abrechnung der Entfernung. Das sollte beim Stromnetz anders sein (insbesondere die Leitungsverluste im Niederspannungsnetz werden heute sozialisiert und fördern damit die Zersiedelung!). Schöne Grüße Manfred
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- Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids, Manfred Plechaty, 20.10.2011
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Niederschrift der Idee zu keinen Smartgrids, Manfred Plechaty, 25.10.2011
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