Re: [Ag-bauen-verkehr] Asbest

[Thomas Gaul <thomas.gaul AT piratenpartei.de>]

Hallo!

Am 03.04.2011 12:50, schrieb noone:
> 
> Hallo, 
> 
> hab mich gerade auf der Mailingliste angemeldet.
> Ich bin auf Euch aufmerksam gemacht worden von einem BuVO Mitglied, der mir 
> mitgeteilt hat, dass ich hier Hilfe erhalten kann.
> 

Wir werden uns Mühe geben :)

> Es geht um folgendes:
> Eine grosse staatliche Bildungseinrichtung hat eine Stiftung, die ein 
> Bürogebäude an Firmen vermietet. Es hat sich durch einen Umstand nun 
> feststellen lassen, dass in dem Haus Asbest verbaut wurde (konkret 
> Abwasserrohre).
> Die lecken nun und werden teilweise ausgetauscht, jedoch wurden die Mieter 
> bzw. die Mitarbeiter der mietenden Firmen nicht über dieses Risiko 
> aufgeklärt.
> 
> So musste nach meiner erhaltenen Information ein Pirat, wenn er aus seinem 
> Arbeitszimmer herausgeht, innerhalb der Firmenmieteinheit (Flur) stets an 
> dieser Baustelle vorbei. Es wurde nicht allen Mitarbeitern bekannt gemacht, 
> dass es sich um Asbest handelt.
> Sicher würde bspw. ein Mitarbeiter sein Kind nicht in die Firma mitnehmen, 
> wenn dieser gewußt hätte, welches unsichtbare Risiko hier vorgelegen hat 
> bzw. 
> immer noch liegt. Das Risiko ist immanent vorhanden, da nur defekt 
> Rohrteile 
> nach meiner Kenntnis ausgetauscht wurden. Durch die Nichtaufklärung der 
> Mieter sind die dort arbeitenden Menschen diesem Gesundheitsrisiko 
> ausgesetzt.
> 
> Ich empfinde das persönlich als Schweinerei. Ich möchte mehr Transparenz 
> haben. Am besten sollte soviel Öffentlichkeit hergestellt werden, dass die 
> staatliche Bildungseinrichtung allen Mietern dieses Risiko offenbart und 
> auch 
> alle Stellen in dem Haus benennt, von denen eine Gesundheitsgefahr ausgeht.
> 
Mmmhhh... Da würde ich erstmal mit der gebotenen Ruhe herangehen. Es
gibt entsprechende Richtlinien, wie mit dem Gefahrstoff "Asbest"
umzugehen ist. Wenn diese in dem geschilderten Fall befolgt wurden sind,
besteht auch keine Gefahr für irgendwelche anderen Leute im Umfeld.

Die Schilderung mit dem Umgang fehlt mir im konkreten Fall um da auch
näher darauf eingehen zu können.

Auch die Beschreibung "an der Baustelle vorbei" ist sehr vage
ausgedrückt - dementsprechend kann man auch hier nichts konkretes dazu
aussagen.

Ansonsten gibt es jedenfalls erstmal keine Informationspflicht für
andere, außer das der direkte Expositionsbereich gekennzeichnet werden
muß als auch die Aufbewahrungsbeutel für das Asbest. Leider muß dieses
auch immer auf den Einzelfall mit abgestimmt werden. Auch hier kann man
so nichts aussagen, da Informationen über die Räumlichkeiten
(Detailwissen) einfach fehlt.

Und mal zum allgemeinen Risiko bei Umgang mit Asbest. Das größte Risiko
besteht immer dann, wenn das Asbest "bearbeitet" wird, z.B. gesägt wird.
Auch hier gibt es entsprechende Maßnahmen die Exposition in Richtung
Null zu bringen. Da die Personen die damit Umgang haben passend geschult
werden müssen sollten sie schon aus Eigeninteresse heraus entsprechend
den Richtlinien handeln. Ansonsten weise ich gerne darauf hin, dass
Arbeiten mit Asbest vor Beginn derselben beim Gewerbeaufsichtsamt
angezeigt werden müssen. Auch unter Nennung des Verantwortlichen.
(Ausnahme im Tiefbaubereich bei "Geringfügigkeit").

> Ich habe hier keine konkreten Namen genannt aus Diskretionsgründen, sorge 
> aber 
> für die notwendige Transparenz.
> 
> Involviert bin konkret ich selbst, ein weiterer Pirat, der immer noch in 
> dem 
> Gebäude arbeiten muss, und ein Pirat, der mich rechtlich vertritt. 
> Das BuVo Mitglied will unterstützen.
> 

Bei dem derzeitigen Wissensstand würde ich da noch überhaupt nichts
machen. Das wäre IMHO blanker Aktionismus und eher kontraproduktiv.

Versuche ruhig nochmal mehr Infos zusammenzufassen um eine genauere
Beurteilung der Sachlage zu ermöglichen.

Sorry, da nicht direkt weiterhelfen zu können

Beste Grüße

Thomas

P.S.: Nur als Info, ich habe den Asbestschein.