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Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit
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Re: [Ag-barrierefreiheit] Forderung zu barrierefreier OpenSource-Software War: Barrierefreiheit im Straßenverkehr
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- From: Sabine Engelhardt <frosch AT atari-frosch.de>
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- Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Forderung zu barrierefreier OpenSource-Software War: Barrierefreiheit im Straßenverkehr
- Date: Wed, 04 Apr 2012 16:58:09 +0200
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- List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>
On 04.04.2012 16:07, Stephan Schurig wrote:
> Während Microsoft Office den Einsatz von Screenreadern für blinde und
> sehbehinderte Menschen unterstützt, ist OpenOffice bzw. LibreOffice
> vollkommen unzugänglich. Ein anderes Beispiel sind die Skype und Mumble.
Falsch, was Sehbehinderte und OpenOffice.org (und damit vermutlich auch
LibreOffice) betrifft. So ist ein Freund von mir schwer sehbehindert. Um
das "schwer" zu definieren: Auf einem Monitor mit mindestens 50 cm
sichtbarer Bildschirmdiagnonale, also 21" oder 24", nutzt er eine
Auflösung von 1024 x 768 px bei einer Schriftgröße von 20 - 24 px.
Er ist von OpenOffice.org begeistert, weil er -- auch in den Menüs --
die Schriftgröße beliebig erhöhen kann.
Umgekehrt sagte er mir, daß Skype unter Windows weder die Möglichkeit
bietet, die Schrift zu vergrößern (gilt übrigens auch für die IM-Clients
von ICQ, MSN und vermutlich weiteren) noch die Möglichkeit, das
Farbschema umzukehren. Selbst wenn sein gewünschtes Farbschema in
Windows eingestellt ist, wird es von der Skype-Software nicht
übernommen. Anders ist das bei Skype unter Linux, da funktioniert das.
> Sprachausgaben ohne Untertitel sind wiederum für gehörlose oder
> hörgeschädigte Menschen nicht zugänglich.
Können denn von beliebigen Menschen gesprochene Sätze von Software schon
zuverlässig in Text umgewandelt werden? Ich habe zwar mal was von IBM
ViaVoice gehört, ist schon einige Jahre her, aber wenn in Mumble
verschiedene Leute abwechselnd mit verschiedenen Dialekten,
Sprechgeschwindigkeiten und evtl. noch über suboptimale Mikrofone
sprechen, dürfte Software an ihre Grenzen stoßen. Ich lasse mich aber
gern vom Gegenteil überzeugen.
Und wenn das möglich ist, wäre es vermutlich sinnvoller, solche
grundsätzlichen Funktionen nicht auf der Ebene der einzelnen Anwendung,
sondern eine Ebene höher einzubauen, damit es von allen Anwendungen
mitgenutzt werden kann. So bietet zum Beispiel Gnome einiges an
Hilfsmitteln für Blinde und Sehbehinderte; wenn es also eine Möglichkeit
gibt, Akustisches mit Untertiteln zu versehen, dann sollte das m.E. eher
auf dieser Ebene eingebaut werden.
Für einzelne Anwendungen gibt es dann sicher auch noch weitere
Ergänzungsmöglichkeiten, allerdings:
> Hiermit rufen wir alle Entwickler_innen von OpenSource-Projekten dazu
> auf, sich stärker für die Nutzergruppen mit Behinderung einzusetzen, um
> auch eine barrierefreie Umgestaltung privater und öffentlicher
> Computersysteme auf freie Software zu gewährleisten.
Insbesondere bei größeren Projekten gibt es im allgemeinen die
Möglichkeit, Vorschläge direkt einzubringen, um die Entwickler auf
Probleme aufmerksam zu machen. Das kommt vermutlich eher an als ein
allgemein gehaltener Aufruf, und vor allem kann man da gezielter auf
Probleme aufmerksam machen.
Wie bei der Piratenpartei auch sollten wir aber nicht vergessen, daß die
Entwickler freier Software oft genug ihre Freizeit da reinbuttern. Die
Hersteller proprietärer Software haben da einen gewissen Vorteil: Sie
können die zusätzlichen Programmiererstunden einfach über den Preis oder
mehr verkaufte Lizenzen wieder reinholen.
Gruß, Frosch
--
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Und außerdem bin ich der Meinung, daß Deutschland kein Rechtsstaat ist.
Manchmal möchte ich 'ne Bombe sein und einfach explodier'n ...
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- [Ag-barrierefreiheit] Forderung zu barrierefreier OpenSource-Software War: Barrierefreiheit im Straßenverkehr, Stephan Schurig, 04.04.2012
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