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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Vorstellung die Dritte

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

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Re: [Ag-barrierefreiheit] Vorstellung die Dritte


Chronologisch Thread 
  • From: Alexander Schestag <alex AT schestag.info>
  • To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Vorstellung die Dritte
  • Date: Sun, 04 Mar 2012 19:46:31 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>

Am 04.03.2012 19:09, schrieb Hawkeye:

> Habt ihr Probleme damit, dass Angehörige oder Menschen die beruflich
> damit zu tun haben an Entscheidungen teilhaben?

Ich beantworte mal die Frage auch aus meiner Sicht. Komplett
dagegen bin ich nicht, aber ich plädiere dafür, daß dieser Einfluß stark
beschränkt wird. Aus leidvoller Erfahrung, daß insbesondere bei Leuten,
die beruflich damit zu tun haben, nicht selten nichts Gutes bei
rauskommt. Leute, die beruflich damit zu tun haben, tendieren leider oft
dazu, das Thema unter "Soziales" zu fassen und Menschen mit
Behinderungen als "Sozialfälle" zu sehen, die Hilfe brauchen. Das steht
im völligen Widerspruch zum Selbstverständnis vieler Menschen mit
Behinderungen, die nicht als Hilfebedürftige gesehen werden, sondern
selbstbestimmt am Leben teilhaben wollen. Dem stehen Menschen, die
beruflich damit zu tun haben, leider teilweise im Weg. Kurz: Sie sind
oft Inklusionsverhinderer. Und das ist nicht zielführend. Ein Beispiel:
Nichtbetroffene haben in Heidelberg dafür gesorgt, daß der Beirat von
Menschen mit Behinderungen dem Sozialdezernat angegliedert wurde und
nicht, wie von den Betroffenen (und dem Dezernenten übrigens auch)
gewünscht dem Dezernat für Integration und Chancengleichheit. Das sagt
leider viel darüber aus, wie man das Thema dort sieht. Das hatte dann
auch ganz praktische Auswirkungen auf die Ausrichtung und Arbeit des
Gremiums. Daher sehe ich eine zu starke Beteiligung Nichtbetroffener
kritisch. Ganz ohne geht es aber natürlich auch nicht.

> Ist euer Ziel, dass die Behinderten mehr Mitspracherecht haben, oder
> das alleinige Sprachrecht in der "Behindertenszene"?

Daß die Betroffenen mehr Mitspracherecht haben als beruflich
Involvierte, ist, denke ich, das Ziel aller Interessensvertretungen. Und
das ist auch völlig berechtigt. Denn es geht primär um die Betroffenen
und deren Sicht.

Das Thema Angehörige ist nochmal was anderes, aber auch da bin ich der
Meinung, daß die Sicht der Betroffenen selbst ein höheres Gewicht haben
sollte.

Grüße,

Alex

--
Alexander Schestag
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