On 04/24/2012 05:33 PM, Axel Hadulla wrote:
Hi, in dem Fall muss man Pirat in
Anführungszeichen schreiben, das zu erläutern würde zu lange
gehen, es ist dasselbe wie 2. 012! Das ist eben
Rechtsschreibung!
Wie ich dir bereits erklärt habe, enthält "2.012" eben kein
Leerzeichen, was die ganze Diskussion über diese Bezeichnung auf ein
Missverständnis zurückführt. Pirat muss hier auch nicht in
Anführungszeichen geschrieben werden, wenn es eine anerkannte
Bezeichnung für ein Mitglied der Piratenpartei ist (für mich ist es
das). Sonst müsste man auch Grüne in Anführungszeichen schreiben,
was Zeitungen früher möglicherweise auh gemacht haben (und
"Autofahrer" und "Internetbenutzer" ...). Wenn du deine Mail
durchliest fällt dir wahrscheinlich auf, dass auch du einige
Rechtschreibfehler machst. Deshalb finde ich es nicht ganz
angebracht, dass du anderen immer wieder Rechtschreibung (meistens
falsch) erklärst (oder eben nicht, wie in diesem Fall). Ich will
dich damit keineswegs angreifen. Ich möchte es nur klarstellen, da
ich da recht empfindlich bin.
(Ja, ich weiß, jetzt fang ich auch noch an, unnötige Diskussionen
auf der Mailingliste zu führen bzw. weiterzuführen. Ich denke ich
halte mich da sonst gut zurück und mache bei dem Thema mal ne
Ausnahme.)
Ich bin auch für das „Schnapsverbot“. Hier
unterstütze ich Herrn Krist voll und ganz. Dieses sogenannte
vorglühen vor-auf den Festen, siehe die Fälle von schwerer
Körper Verletzung in Freinsheim und Bad Dürkheim, das waren
die Auswirkungen vom sogenannten „Schnaps saufen“ vor und
während der Weinfeste.
Welche erwähnenswerten Fälle gab es da? Ich besuche nur selten
Weinfeste. In den letzten Jahren hab ich, wenn ich mal auf einem
war, gerne darauf geachtet, wie sich der Umgang mit (hauptsählich
jugendlichen) Besuchern, die das Weinfest mit dem Ziel besuchen,
sich möglichst stark zu betringen, ändert und wie sich das auf das
Verhalten dieser Besucher auswirkt. Zum Beispiel wurden seit 2010
während des Wurstmarkts viele Securitys an den üblichen Treffpunkten
für Jugendliche außerhalb des eigentlihen Festgeländes platziert (an
den quadratischen Blumenbeten gab es bis 2009 immer mehrere Gruppen,
die sich dort zum Betrinken getroffen haben). Ich vermute, dass hier
das Hauptziel war, die Zugänge zum Wurstmarkt ordentlicher und
betrunkenenfreier zu halten. Das wurde eindeutig erreicht.
Jugendliche, die sich das finanziell leisten können, vorallem die,
die sich den Pfälzer Weinfesten verbunden fühlen, sind in die
Schubkarrstände ausgewichen. Andere gehen nicht mehr (so oft) auf
den Wurstmarkt oder treffen sich nach einem Bummel über das Fest am
Bahnhof. Da sind zu der Zeit zwar viele Polizisten, aber die halten
einen üblicherweise nicht vom Feiern ab, solange man nichts
beschädigt oder andere Belästigt oder dergleichen. So ein
Schnapsverbot und ein Glasflaschenverbot gibt es auf dem Wurstmarkt
schon etwas länger. So ziemlich allen Besucher, die sich mir
gegenüber dazu geäßert haben, auch die die es nicht persönlich
betrifft, hat das damals gar nicht gefallen. Man hat sich inzwischen
scheinbar dran gewöhnt. Ich sehe aber nicht, dass es irgendwas an
der Situation um Gewalttaten geändert hat. Schlägereien auf dem
Festgelände sind nicht unüblich, der Mordversuch von 2008 (?) wurde
von einem Bietrinker begangen, einer der beiden Vergewaltiger hatte
nach Angaben seiner Begleiter nicht mal zwei Schorle getrunken, ich
weiß von einem Selbstmordversuch, einer Kindesmisshandlung und
einigen leichten und shweren Körperverletzungen, die alle von mit
Original-Dürkheimer-Wurstmarkt-Wein gefüllten Menschen begangen
wurde. Mir ist nur ein Fall bekannt, bei dem der Täter
hochprozentigen Alkohol getrunken hat (das wird mit Sicherheit nicht
der einzige sein! Nicht dass ich das wirklich untersucht hätte).
Ich habe den Eindruck, dass sich Schnapsverbote auf Weinfesten nur
minimal auf die Menge des Alkoholkonsums der Besucher auswirkt. Die
Schnapsverbote führen vielmehr dazu, dass einige Besucher mehr Geld
bei den Standbetreibern auf den Weinfesten lassen und andere in mehr
oder weniger geschlossenen Gruppen vom eigentlichen Weinfest
ausgeschlossen trinken (die Verteilung hängt unter anderem davon ab,
wie man mit den separaten Gruppen umgeht und um welchen Betrag der
Schorlepreis in dem Jahr erhöht wurde).
Dass sich bei einer so großen, gemischten Gruppe von Menschen die
Wahrscheinlichkeit für Schlägereien und andere Gewalt erhöht, wenn
viel getrunken wird, ist vermutlich erwiesen und dass sich die
meisten eher stark betrinken, wenn sie hochprozentigen Alkohol
trinken, ist erwiesen, wenn ich mich richtig erinnere. Ob sich diese
Verbote aber in der Praxis direkt auf die Anzahl oder Schwere der
Vorkommnisse auswirkt kann ich nicht sagen. Wenn ja, dann tun sie
das scheinbar nicht deutlich. Man könnte Kallstadt als passendes
Beispiel heranziehen wollen. Das dortige Weinfest hat seine häufigen
Schlägereien aber schon verloren, bevor es seinen Ruf verloren hat,
dass man sich dort zum Prügeln treffen würde und bevor dort dieses
Verbot erst eingeführt und später auch ernsthaft durhgesetzt wurde.
Wenn es etwas gibt, das dort diese Wandlung direkt bewirkt hat, dann
vermute ich eher, dass es die stärkere Polizeipräsenz und das
schnelle Eingreifen war.
Außerdem braucht man ja gar nicht auf so ein Fest
gehen, so entzieht man sich, um ja nicht den Besucher, an
die teuren Winzerständen zu binden. Falls Du Vincent dieses
Verbot ablehnen würdest, finde ich es unverantwortlich.
Wenn ich nichts verpasst hab, dann gibt es (zumindest bisher) keine
Belege dafür, dass die Verbote die Wirkung haben, die du in ihnen
vermutest. "Du kannst ja gehen/fortbleiben wenn dir meine Meinung
nicht passt" ist kein Argument, sondern eine Äußerung, die mir
wiederholt die Vermutung nahe legt, dass dein Grundverständnis einer
wünschenswerten Gesellschaft einfach erheblich von meiner abweicht.
Das Nichtdurchsetzen einer Freiheitsbeschränkung aufgrund eines
nicht belegten eigenen Eindrucks als unverantwortlich zu bezeichnen
ist unverantwortlich (Nur um dich mit der Konfrontation dieser Logik
vertraut zu machen ;))
Wenn du so etwas privat schreibst und bist der
politische Geschäftsführer der Piraten Partei Breis
Mittelhaardt, so ist dies doch automatisch damit verbunden,
oder bist Du zwei gespalten?
Ich sehe auch nicht, dass Vincent bezweifelt hätte, dass seine
privaten politischen Äußerungen mit seiner Parteimitgliedschaft in
Verbindung gebracht werden. Ich denke dass man damit rechnen muss
ist den meisten aktiven Piraten mittlerweile klar.
Auf jeden Fall ist dieser Artikel keine gute
Werbung für die Piraten und ich distanziere mich von so
einem Quatsch.
Das sehe ich anders. Der Artikel ist neutral und gibt recht objektiv
Vincents Meinung und Argumente wieder. Ich sehe auch nicht, dass die
Stellungnahme inhaltlich schlechte Werbung für die Piraten ist.
Meine Gründe dafür habe ich hoffentlich ausreichend dargelegt.