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rlp-neustadt - Re: [RLP-Neustadt] "Pirat" Thenhart

rlp-neustadt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Mittelhaardt (Neustadt/RLP)

Listenarchiv

Re: [RLP-Neustadt] "Pirat" Thenhart


Chronologisch Thread 
  • From: steeph <piraten.ml AT mixblog23.de>
  • To: "Kreisverband Mittelhaardt (Neustadt/RLP)" <rlp-neustadt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [RLP-Neustadt] "Pirat" Thenhart
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 19:55:58 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/rlp-neustadt>
  • List-id: "Kreisverband Mittelhaardt \(Neustadt/RLP\)" <rlp-neustadt.lists.piratenpartei.de>

On 04/24/2012 05:33 PM, Axel Hadulla wrote:

Hi, in dem Fall muss man Pirat in Anführungszeichen schreiben, das zu erläutern würde zu lange gehen, es ist dasselbe wie 2. 012! Das ist eben Rechtsschreibung!

Wie ich dir bereits erklärt habe, enthält "2.012" eben kein Leerzeichen, was die ganze Diskussion über diese Bezeichnung auf ein Missverständnis zurückführt. Pirat muss hier auch nicht in Anführungszeichen geschrieben werden, wenn es eine anerkannte Bezeichnung für ein Mitglied der Piratenpartei ist (für mich ist es das). Sonst müsste man auch Grüne in Anführungszeichen schreiben, was Zeitungen früher möglicherweise auh gemacht haben (und "Autofahrer" und "Internetbenutzer" ...). Wenn du deine Mail durchliest fällt dir wahrscheinlich auf, dass auch du einige Rechtschreibfehler machst. Deshalb finde ich es nicht ganz angebracht, dass du anderen immer wieder Rechtschreibung (meistens falsch) erklärst (oder eben nicht, wie in diesem Fall). Ich will dich damit keineswegs angreifen. Ich möchte es nur klarstellen, da ich da recht empfindlich bin.

(Ja, ich weiß, jetzt fang ich auch noch an, unnötige Diskussionen auf der Mailingliste zu führen bzw. weiterzuführen. Ich denke ich halte mich da sonst gut zurück und mache bei dem Thema mal ne Ausnahme.)

Ich  bin auch für das „Schnapsverbot“. Hier unterstütze ich Herrn Krist voll und ganz. Dieses sogenannte vorglühen vor-auf den Festen, siehe die Fälle von schwerer Körper Verletzung in Freinsheim und Bad Dürkheim, das waren die Auswirkungen vom sogenannten „Schnaps saufen“ vor und während der Weinfeste.

Welche erwähnenswerten Fälle gab es da? Ich besuche nur selten Weinfeste. In den letzten Jahren hab ich, wenn ich mal auf einem war, gerne darauf geachtet, wie sich der Umgang mit (hauptsählich jugendlichen) Besuchern, die das Weinfest mit dem Ziel besuchen, sich möglichst stark zu betringen, ändert und wie sich das auf das Verhalten dieser Besucher auswirkt. Zum Beispiel wurden seit 2010 während des Wurstmarkts viele Securitys an den üblichen Treffpunkten für Jugendliche außerhalb des eigentlihen Festgeländes platziert (an den quadratischen Blumenbeten gab es bis 2009 immer mehrere Gruppen, die sich dort zum Betrinken getroffen haben). Ich vermute, dass hier das Hauptziel war, die Zugänge zum Wurstmarkt ordentlicher und betrunkenenfreier zu halten. Das wurde eindeutig erreicht. Jugendliche, die sich das finanziell leisten können, vorallem die, die sich den Pfälzer Weinfesten verbunden fühlen, sind in die Schubkarrstände ausgewichen. Andere gehen nicht mehr (so oft) auf den Wurstmarkt oder treffen sich nach einem Bummel über das Fest am Bahnhof. Da sind zu der Zeit zwar viele Polizisten, aber die halten einen üblicherweise nicht vom Feiern ab, solange man nichts beschädigt oder andere Belästigt oder dergleichen. So ein Schnapsverbot und ein Glasflaschenverbot gibt es auf dem Wurstmarkt schon etwas länger. So ziemlich allen Besucher, die sich mir gegenüber dazu geäßert haben, auch die die es nicht persönlich betrifft, hat das damals gar nicht gefallen. Man hat sich inzwischen scheinbar dran gewöhnt. Ich sehe aber nicht, dass es irgendwas an der Situation um Gewalttaten geändert hat. Schlägereien auf dem Festgelände sind nicht unüblich, der Mordversuch von 2008 (?) wurde von einem Bietrinker begangen, einer der beiden Vergewaltiger hatte nach Angaben seiner Begleiter nicht mal zwei Schorle getrunken, ich weiß von einem Selbstmordversuch, einer Kindesmisshandlung und einigen leichten und shweren Körperverletzungen, die alle von mit Original-Dürkheimer-Wurstmarkt-Wein gefüllten Menschen begangen wurde. Mir ist nur ein Fall bekannt, bei dem der Täter hochprozentigen Alkohol getrunken hat (das wird mit Sicherheit nicht der einzige sein! Nicht dass ich das wirklich untersucht hätte).

Ich habe den Eindruck, dass sich Schnapsverbote auf Weinfesten nur minimal auf die Menge des Alkoholkonsums der Besucher auswirkt. Die Schnapsverbote führen vielmehr dazu, dass einige Besucher mehr Geld bei den Standbetreibern auf den Weinfesten lassen und andere in mehr oder weniger geschlossenen Gruppen vom eigentlichen Weinfest ausgeschlossen trinken (die Verteilung hängt unter anderem davon ab, wie man mit den separaten Gruppen umgeht und um welchen Betrag der Schorlepreis in dem Jahr erhöht wurde).

Dass sich bei einer so großen, gemischten Gruppe von Menschen die Wahrscheinlichkeit für Schlägereien und andere Gewalt erhöht, wenn viel getrunken wird, ist vermutlich erwiesen und dass sich die meisten eher stark betrinken, wenn sie hochprozentigen Alkohol trinken, ist erwiesen, wenn ich mich richtig erinnere. Ob sich diese Verbote aber in der Praxis direkt auf die Anzahl oder Schwere der Vorkommnisse auswirkt kann ich nicht sagen. Wenn ja, dann tun sie das scheinbar nicht deutlich. Man könnte Kallstadt als passendes Beispiel heranziehen wollen. Das dortige Weinfest hat seine häufigen Schlägereien aber schon verloren, bevor es seinen Ruf verloren hat, dass man sich dort zum Prügeln treffen würde und bevor dort dieses Verbot erst eingeführt und später auch ernsthaft durhgesetzt wurde. Wenn es etwas gibt, das dort diese Wandlung direkt bewirkt hat, dann vermute ich eher, dass es die stärkere Polizeipräsenz und das schnelle Eingreifen war.

Außerdem braucht man ja gar nicht auf so ein Fest gehen, so entzieht man sich, um ja nicht den Besucher, an die teuren Winzerständen zu binden.  Falls Du Vincent dieses Verbot ablehnen würdest, finde ich es unverantwortlich.

Wenn ich nichts verpasst hab, dann gibt es (zumindest bisher) keine Belege dafür, dass die Verbote die Wirkung haben, die du in ihnen vermutest. "Du kannst ja gehen/fortbleiben wenn dir meine Meinung nicht passt" ist kein Argument, sondern eine Äußerung, die mir wiederholt die Vermutung nahe legt, dass dein Grundverständnis einer wünschenswerten Gesellschaft einfach erheblich von meiner abweicht. Das Nichtdurchsetzen einer Freiheitsbeschränkung aufgrund eines nicht belegten eigenen Eindrucks als unverantwortlich zu bezeichnen ist unverantwortlich (Nur um dich mit der Konfrontation dieser Logik vertraut zu machen ;))

Wenn du so etwas privat schreibst und bist der politische Geschäftsführer der Piraten Partei Breis Mittelhaardt, so ist dies doch automatisch damit verbunden, oder bist Du zwei gespalten?

Ich sehe auch nicht, dass Vincent bezweifelt hätte, dass seine privaten politischen Äußerungen mit seiner Parteimitgliedschaft in Verbindung gebracht werden. Ich denke dass man damit rechnen muss ist den meisten aktiven Piraten mittlerweile klar.

Auf jeden Fall ist dieser Artikel keine gute Werbung für die Piraten und ich distanziere mich von so einem Quatsch.

Das sehe ich anders. Der Artikel ist neutral und gibt recht objektiv Vincents Meinung und Argumente wieder. Ich sehe auch nicht, dass die Stellungnahme inhaltlich schlechte Werbung für die Piraten ist. Meine Gründe dafür habe ich hoffentlich ausreichend dargelegt.



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