rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Piraten im Rems-Murr-Kreis
Listenarchiv
- From: Volker Dyken <dyken AT hotmail.de>
- To: "rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de" <rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Piraten Rems-Murr-Kreis] FW: [Bw-pressearbeit] WKZ von heute
- Date: Sun, 25 Jan 2015 14:22:51 +0100
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/rems-murr-kreis>
- List-id: Piraten im Rems-Murr-Kreis <rems-murr-kreis.lists.piratenpartei.de>
From: dyken AT hotmail.de
To: bw-pressearbeit AT lists.piratenpartei.de
Date: Sat, 24 Jan 2015 19:30:17 +0100
Subject: [Bw-pressearbeit] WKZ von heute
From: dyken AT hotmail.de
To: philipkoengeter AT gmx.de
Subject:
Date: Sat, 24 Jan 2015 10:34:43 +0100
Grüne Abgeordnete machten sich nackig
Parlamentarier unterschrieben eine Datenschutzrechtliche Einwilligung, die umfassende Einblicke in ihre E-Mails erlaubte
Von Franz Feyder
Stuttgart Auf der Suche nach Maulwürfen in den eigenen Reihen sollten
Rechner und E-Mail-Konten von Abgeordneten der Grünen umfassend
untersucht werden. 'Auf freiwilliger Basis' natürlich.
Mit einem 241 Seiten dicken Programm positionierten sich Winfried
Kretschmann und seine Kandidaten im Wahlkampf. Auch mit diesem Vorsatz
sollte das neue Baden-Württemberg gestaltet werden: digitale Zukunft.
Für die Alternativen gilt hier der Leitsatz: 'Grüne Datenschutzpolitik
bedeutet: Meine Daten gehören mir.' Ein Satz, der fast auf den Tag genau
vier Jahre nach dem 2010er-Parteitag für einige Landtagsabgeordnete
der Partei erfahrbar wurde: Im Herbst waren E-Mails des
Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen in die Öffentlichkeit
gelangt. Sie belegten: Hans-Ulrich Sckerl hatte versucht, ein
Rechtsgutachten der Landtagsverwaltung zu beeinflussen, er hatte
mehrfach in der Öffentlichkeit wie im Parlament gelogen und auch
Kollegen zur Lüge angestiftet. In der Fraktion wurde zur Hatz auf
mögliche Maulwürfe geblasen.
Wohl auch deswegen griff die Fraktionsspitze zu ungewöhnlichen Mitteln:
Ihren Abgeordneten in der NSU-Enquetekommission wie auch deren
Mitarbeitern legte sie eine 'Datenschutzrechtliche
Einwilligungserklärung' zur Unterschrift vor. Mit der willigten die
Unterzeichner ein, 'meine Daten auf dem Server des E-Mail-Providers der
Landtagsverwaltung, auf dem E-Mail-Server der Landtagsverwaltung und
sich daran anschließende Dienste, auf meinem Arbeitsplatz-PC im Landtag,
auf meinem Notebook/Tablet, auf meinem Arbeitsplatz-PC/Mail-Account zu
Hause' von einer 'sachverständigen Fachfirma' daraufhin untersuchen zu
lassen, ob sich 'Unbefugte im Zeitraum vom 15.09. bis 15.11.2014 Zugang'
zu den E-Mails verschafft hätten. Genau der Zeitraum, aus dem die
Sckerl-Mails stammen. Ausdrücklich galt die Einwilligung auch für
E-Mails, die 'besondere Arten personenbezogener Daten enthalten'. Das
sind nach dem Bundesdatenschutzgesetz 'Angaben über die rassische und
ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder philosophische
Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit, Gesundheit oder Sexualleben'.
Anders ausgedrückt: Die Abgeordneten sollten sich digital nackt machen.
Das stimmt so nicht, sagen die Grünen jetzt. Es habe nur die Überlegung
gegeben, 'für Abgeordnete eine Möglichkeit zu schaffen, Accounts durch
eine sachverständige Fachfirma auf die nicht gerade sehr wahrscheinliche
Möglichkeit von fremden Zugriffe überprüfen zu lassen - natürlich auf
freiwilliger Basis'.
Schwer vorstellbar, dass die Betroffenen nur auf 'freiwilliger Basis'
der Überprüfung zustimmten. Zumal es offenbar mehr als nur Überlegungen
gab. Denn Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) antwortete am 17. Dezember
auf eine Anfrage der FDP, die Grünen hätten sich an den
'Landtagsdirektor mit der Bitte um Unterstützung bei der forensischen
Untersuchung bestimmter E-Mail-Accounts von Mitgliedern und Mitarbeitern
der Fraktion gewandt'. Die noch verfügbaren Daten hätten für eine
derartige Analyse aber nicht ausgereicht. Wolf stellt klar: Die Fraktion
habe nicht wissen wollen, wer wem welche E-Mail schickte.
Auch wenn das mit der Einwillungserklärung möglich war. Die sei der
Versuch, empört sich Liberalen-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke, 'frei
gewählte Abgeordnete auszuforschen'. Das sei ein 'Anschlag auf die
Verfassung', der für die Grünen als Partei des Datenschutzes peinlich
sei. CDU-Fraktionschef Peter Hauk erkennt sogar Methoden, 'wie sie sonst
nur in Unrechtsstaaten üblich' sind.
-- Bw-pressearbeit mailing list Bw-pressearbeit AT lists.piratenpartei.de https://service.piratenpartei.de/listinfo/bw-pressearbeit
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- [Piraten Rems-Murr-Kreis] FW: [Bw-pressearbeit] WKZ von heute, Volker Dyken, 25.01.2015
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