Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] [ES] Brauche meine PIRATEN für Meinung beim Breitbandausbau

["Robert Merz" <romerz AT gmx.de>]

Hallo Bernd,

hallo Piraten,

 

nein, ich kenne keine Gemeinde, die einen Breitbandausbau bereits flächendeckend in eigener Regie durchgeführt hat.

Ich vermute sogar, dass es dies in D. gar nicht gibt, sonst wäre das Thema micht überall auf der TO.

Lasse mich aber gerne überraschen.

 

Zur Ergänzung zwei Meldungen der letzten Tage:

 

1.

Der Rhein-Neckar-Kreis will alle Gemeinden mit schnellen Leitungen an die Netzknoten anschließen und hat dafür eine Initiative gegründet. Würde 50 Mio Euro kosten. Damit sind aber nur die Gemeinden angeschlossen, noch nicht jedes Haus. Das würde weitere 250 Millionen kosten! Also ganz grob mindestens. 1.000 Euro pro Einwohner.

 

2.

Die Stadt Öhringen überlegt, in einem Stadtbezirk, wo schon ein Heizwerk mehrere städtische Gebäude versorgt, eine Fernwärmeversorgung auch für private Wohnungen aufzubauen. Sie hat dazu alle Haushalte angeschrieben und eine Rücklaufquote von 40 % erreicht.

 

Jetzt ziehe ich daraus meine Schlüsse für ein praktisches Vorgehen.

1. Man erkundigt sich, was der Ausbau kosten würde.

2. Mit diesen Zahlen und einem Finanzierungsmodell (z.B. 20 ... Euro Beitrag/Monat für die Leitung, bis sie abbezahlt ist) schreibt man alle Haushalte an. Kann sich durchaus unterscheiden, denn ein dichter bebautes Gebiet lässt sich günstiger erschließen, als eine aufgelockerte Eigenheimsiedlung. Deshalb sind verdichtete städtische Gebiete bereits ausgebaut worden, da es dort lukrativ ist.

3.1 Da wo die Rücklaufquote der Zustimmung am höchsten ist beginnt man mit dem Ausbau.

3.2 Wird vorher auch so gesagt. Wer dann Interesse hat wird seine Nachbarn aufmerksam machen, dass diese ebenfalls zustimmen. So wird insgesamt die Quote erhöht.

4. Die anderen Gebiete folgen in der Reihenfolge, wie die Zustimmung erfolgte. Andere Baumaßnahmen wie Kanal- und Straßenbau werden mit berücksichtigt.

 

Piratige Grüße

Robert Merz.

 

 

Gesendet: Donnerstag, 16. Oktober 2014 um 22:48 Uhr
Von: "Bernd Eckenfels" <bernd-2014 AT eckenfels.net>
An: baden-wuerttemberg AT lists.piratenpartei.de, rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de, bw-esslingen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [ES] Brauche meine PIRATEN für Meinung beim Breitbandausbau

Hallo Robert,

danke dass du die einzelnen Finanzierungsmodelle dargelegt hast. Meine
Frage bezog sich allerdings nicht auf die theoretischen Möglichkeiten
sondern auf die praktischen.

Von daher, kennst du Beispiele für Gemeinden die über eine der
geschilderten Methoden Internet Zugänge für alle Einwohner
bereitgestellt haben?

Gruss
Bernd


Am Mon, 13 Oct 2014 12:22:27 +0200 schrieb
romerz AT gmx.de ("Robert Merz"):

> Eine Gemeinde kann für solche Ausbauten Konzessionen vergeben. Wie
> z.B schon für Strom- und Telefonleitungen. Dann machen die
> Unternehmen das, zahlen Konzessionsabgabe an die Gemeinde für die
> Benutzung von deren Grund und refinanzieren das über die Gebühren an
> die Bürger.

Genau, aber wenn die Unternehmen das nicht möchten kann die Gemeinde
die Konzessionen noch so billg machen. Auf die Art wird man kaum
Vollverglasung hinbekommen.

Und bei allen anderen Varianten muss man halt sehen dass es sich da um
Investitionen handelt die erst in einem Jahrzehnt sich auszahlen. Und
dann kommt noch dazu, wenn die Gemeinde nicht Konzession für das
Verlegen von Glasfaser vergibt, sondern diese selbst verlegt, dann wird
es ja noch schwerer einen Mieter zu finden der die vorhandene
Infrastruktur in seine normalen Prozesse integriert (z.b. wird Kabel-BW
wohl kaum eine FTTH Infrastruktur betreiben wollen).

Gruss
Bernd

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