nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der Piraten aus Solingen
Listenarchiv
- From: Christian Hermes <chephren AT piratenpartei-nrw.de>
- To: Mailingliste des Piraten aus Solingen <nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke)
- Date: Mon, 17 Mar 2014 14:37:34 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-solingen>
- List-id: Mailingliste der Piraten aus Solingen <nrw-solingen.lists.piratenpartei.de>
Hi Alex, Stammtisch findet satt.
Freu mich über regen Besuch, auch von seltenen Gästen.
Wir haben die Chance hier in Solingen in den Rat zu kommen und wirklich was zu bewegen, das schaffen wir aber nur wenn wir geschlossen zusammenstehen !
Chris
Am 17.03.2014 um 14:31 schrieb Alexander Reintzsch <alexander.reintzsch AT piratenpartei-nrw.de>:
-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1
Hallo,
zunächst muss ich mal wieder um Entschuldigung bitten, dass ich nicht
an dieser PM mitgewirkt habe. Zur Zeit habe ich privat andere
Aufgaben, die meine Aufmerksamkeit verlangen und auch beruflich war
ich in den letzten Wochen sehr stark eingebunden. Auch schreckt mich
das "Theater" auf Bundesebene sehr ab und entfremdet mich zunehmend
von meiner Partei.
Nun aber zu dieser PM. Ich sehe es wie Juh und Paranoia und halte die
Formulierung für falsch. Und zwar auch aus soziologisch-politischen
Gründen. Eine PM wird beim Leser grundsätzlich immer verdichtet und
auf den größten Ausschlag reduziert. Dass sich ein Leser mit allen
angesprochenen Aspekten beschäftigt und diese gegeneinander abwägt ist
Wunschdenken.
Was übrig bleiben wird im Kopf des Lesers ist, Piraten sehen
Ausländerkriminalität als schweres Thema an und fordern eine
Assimilationspolitik.
Das ist ein fatales Zeichen. Denn damit pickt man sich wieder einmal
einen kleinen Teil aus der Statistik heraus und schaut sich den großen
Teil gar nicht mehr an; benennt ihn nicht einmal mehr als Problem. Das
ist nicht sachorientiert, sondern in der Tat populistisch, denn es
nimmt der Bevölkerung die Last von den Schultern sich um die
hausgemachte Kriminalität prioritär zu kümmern.
Statistiken, die man selber nicht angefertigt hat und deren
Anfertigung man nicht versteht, darf man NIEMALS als Grundlage für
eine Argumentation nehmen, NIEMALS 1!!11! Das ist grundsätzlich immer
zum Scheitern verurteilt, denn Statistiken brechen die Wirklichkeit
durch Simplifizierung so weit herunter, dass die Vielschichtigkeit und
Multidimensionalität verschwindet.
Ich hoffe sehr, dass wir bei einem nächsten Treffen nochmal ganz klar
darüber sprechen können, gemeinsam viel daraus lernen können und
danach solche Fehler nicht mehr wiederholen. Wir wollen doch
schließlich Politik mit unseren Themen machen und nicht die Argumente
und Argumentationspfade von anderen für Ihre Themen beschreiten. Wir
brauchen mehr Selbstbewusstsein für unsere Anliegen und sollten es
vermeiden uns auf Fremddiskussionen einzulassen und damit die Themen
der anderen aufzuwerten.
Liebe Grüße,
Alex
PS: Ich hoffe der nächste Stammtische findet statt, denn der letzte
fiel leider aus, wie ich in der Cobra feststellen musste. :-(
Am 17.03.2014 13:31, schrieb Chris P.:haben wir einen Gesamtanteil von "Nichtdeutschen" an den
Moin Leute,
ich bin recht selten bei der regionalen Arbeit in Solingen dabei,
aber ich muss mich hier deutlich hinter Juh stellen. Der Absatz
"Bei Straftaten gegen das Leben, bei Rohheitsdelikten, Diebstählen
und Vermögens- und Fälschungsdelikten zeigen sich im Pressebericht
“Kriminalität 2013 der Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid”
auch die Folgen der Migration mit fehlender Integration. Mangelnde
sprachliche und kulturelle Sozialisation begünstigt statistisch die
Verwicklung in Gewaltdelikte. Je länger aber die Integrationszeit
und je besser die sozialen Bedingungen sind, desto mehr
normalisiert sich bei Migranten der Anteil der rechtstreuen
Einwohner im Vergleich zu Deutschen. Eine erfolgreiche
Kriminalprävention beginnt schon im Kindergarten und muss
kontinuierlich in der Schule sowie in der Jugendarbeit weiter
betrieben werden. Daher darf es hier keinen Abbau bestehender
Angebote geben. "
ist echt gefährlich und auch nicht durch die Statistik gedeckt.
Wenn ich mir entsprechend Seite 64 der Statistik ansehe:
http://www.polizei.nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Wuppertal/Pressebericht_gesamt_PP2013.pdf
"!Tatverdächtigen!" von26,18 %, bei einem Ausländeranteil von ca 15 % in Solingen.Message: 1
Wenn man nun zwei Dinge aus der Kriminologie mit einbezieht: 1. Es
gibt eine Reihe von Straftaten, die ein Deutscher nicht begehen
kann (Verstoß gegen Ausländerrecht, Verstoß gegen beschränkte
Arbeitsgenehmigung, Verstoß gegen Bewegungseinschränkungen von
Asylbewerbern, Fälschungsdelikte bei ausländerrechtlichen
Dokumenten....) 2. Es besteht im Rahmen der Polizeiarbeit immer
noch ein deutlich höherer Grad an "Anfangsverdacht" gegenüber
Ausländern. Dies läßt sich einfach bei solten Dingen wie
Fahrkartenkontrollen betrachten, ist aber allgemein bekannt, dass
ein erkennbarer Ausländer in einem weit höherem Grad einem
Anfangsverdacht unterzogen wird und daher weit häufiger
kontrolliert und in den Kreis der Verdächtigen gezogen wird.
Hierbei ist auch noch mal deutlich darauf hinzuweisen, dass es sich
bei der Statistik um Tatverdächtige handelt und nicht um überführte
oder verurteilte. Ich habe hier gerade die entsprechenden Texte
nicht zur Hand, erinnere mich aber an eine enstprechende Aussage,
dass ein erkennbarer Ausländer 2 bis dreimal häufiger kontrolliert
oder verdächtigt wird.
Siehe hierzu auch ab Seite 40 >
http://epub.ub.uni-muenchen.de/6554/1/Schoech_6554.pdf
Wenn man diese beiden Dinge bei der Quote von 26 % Verdächtigen
gegenüber 15 % Ausländern ( + Besuchern, da verstärkt bei
Ausländischen Besuchern für Attraktionen wie Schloss Burg oder das
Klingenmuseum geworben wird...) mit einbezieht, komme ich
mathematisch schnell in die Richtung, dass ein höherer
Ausländeranteil eine gute Chance hätte, die Kriminalität in
Solingen zu SENKEN....
In Anbetracht dessen und den doch schon intensiven Vorwürfen
hinsichtlich ausländerfeindlichen Gedankenguts, welches Solingen
nach den Vorfällen 1993 ausgesetzt war, halte ich diesen Absatz der
PM für sehr unglücklich. Und falsch.
Ich mag ja leider nicht die Zeit finden, mich mit der
Regionalpolitik meiner Stadt beschäftigen zu können, aber solch
eine Erklärung schafft etwas, was das ganze Theater auf Bundesebene
und beim Landesvorstand nicht geschafft hat. Im Moment schäme ich
mich, ein Pirat zu sein...
Chrisnrw-solingen-request AT lists.piratenpartei.de hat am 17. März 2014
um 13:00 geschrieben:
Um E-Mails an die Liste NRW-Solingen zu schicken, nutzen Sie
bitte die Adresse
nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de
Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nrw-solingen
oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help'
in Subject/Betreff oder im Text an
nrw-solingen-request AT lists.piratenpartei.de
Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse
nrw-solingen-owner AT lists.piratenpartei.de
erreichen
Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf
einen sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents
of NRW-Solingen digest..."
Meldungen des Tages:
1. Re: Populismus (Jan Ulrich Hasecke)
----------------------------------------------------------------------Date: Mon, 17 Mar 2014 12:41:07 +0100 From: Jan Ulrich Hasecke
<juh AT piratenpartei-nrw.de> To: Christian Hermes
<chephren AT piratenpartei-nrw.de>, Mailingliste der Piraten aus
Solingen <nrw-solingen AT lists.piratenpartei.de> Subject: Re:
[NRW-Solingen] Populismus Message-ID:
<5326DF53.3050100 AT piratenpartei-nrw.de> Content-Type: text/plain;
charset=UTF-8
Am 17.03.2014 12:04, schrieb Christian Hermes:Hier unterschlägst Du scheinbar absichtlich den 2ten Teil der
PM, den wir für sehr wesentlich halten. Wir müssen die
Integration fördern. Wir müssen es schaffen den Menschen eine
Perspektive für Ihr Leben zu geben. Kriminalität erwächst
meistens aus Perspektivlosigkeit, Langeweile, Frustration. Die
Nationalität selbst ist kein Indikator !
Vielleicht liest du die PM einfach mal. Da steht explizit genau
das drin.
"Bei Straftaten gegen das Leben, bei Rohheitsdelikten,
Diebstählen und Vermögens- und Fälschungsdelikten zeigen sich im
Pressebericht “Kriminalität 2013 der Städte Wuppertal, Solingen
und Remscheid” auch die Folgen der Migration mit fehlender
Integration. Mangelnde sprachliche und kulturelle Sozialisation
begünstigt statistisch die Verwicklung in Gewaltdelikte."Das ist die eigentliche Aussage der PM vor der sich die anderen
Parteien noch drücken, wir wollen eine bessere, funktionierende
Integration die nicht an der „Grenze“ der Staatsbügerschaft
endet. Für alle, auch für Kriminellen „mit deutschem Pass“.
Wie gesagt, lies einfach mal die PM.
Ich kann übrigens die Führung im Polizeipräsidium Düsseldorf
empfehlen. Auch dort relativiert man stark die Aussagekraft der
Kriminalitätsstatistik gerade in dieser Hinsicht.
Aber was zählen Argumente gegen Volksnähe?
juh
-- Piraten-Profil: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Juh Web:
http://www.sudelbuch.de/search?Subject%3Alist=Piratenpartei GPG
Key Fingerprint: F691 1D6B DD74 ABB8 FE45 86E0 3B3D 738A E614
D22D Jabber: juh AT jabber.piratenpartei.de & juh AT jabber.ccc.de
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-- NRW-Solingen mailing list NRW-Solingen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nrw-solingen
Ende NRW-Solingen Nachrichtensammlung, Band 25, Eintrag 9
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Comment: Using GnuPG with Thunderbird - http://www.enigmail.net/
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- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), Chris P., 17.03.2014
- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), Alexander Reintzsch, 17.03.2014
- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), Christian Hermes, 17.03.2014
- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), MW, 17.03.2014
- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), Chris P., 17.03.2014
- Re: [NRW-Solingen] Populismus (Jan Ulrich Hasecke), Alexander Reintzsch, 17.03.2014
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