[NRW-KV-Wesel] [Presseverteiler-Wesel] Pressemitteilung, Piratenpartei - Kreisverband Wesel - "Fördergeld fürs AVG - Werbung für eine Bank"

["Manfred F. Schramm" <mschramm AT ospas.de>]

 

 

Pressemitteilung, Piratenpartei - Kreisverband Wesel, herausgegeben am 16. Februar 2014:

 

 

 

Fördergeld fürs AVG - Werbung für eine Bank

Wie Wirtschaftsunternehmen den 'Schutzraum Schule' erobern

 

Wirtschaftsunternehmen und Werbetreibende haben unsere Schulen längst als Betätigungsfeld für sich entdeckt. Oft als Gewinnspiel, Förderung oder als Informationsveranstaltung getarnt, geht es doch letztlich nur um wirtschaftliche Interessen. Ob Schulbuchverlage, Hersteller von Schülerbedarfsgütern, die Bundeswehr oder auch der Bertelsmann Verlag. Die Liste ist lang und wird ständig länger.

 

Das Andreas Vesalius Gymnasium in Wesel beteiligte sich an der Aktion einer bundesweit tätigen Bank und gewann 4000 € sogenanntes Fördergeld. Natürlich gratulieren die PIRATEN  dem AVG zur erfolgreichen Teilnahme und den Schülern Yannik Müller und Kai Götz zu ihrer tollen Idee und deren Umsetzung. Platz 19 unter mehr als 300 Schulen zu erreichen, ist eine starke Leistung. Allerdings sehen wir derartige PR-Aktionen von Wirtschaftsunternehmen und wirtschaftsnahen Stiftungen an Schulen grundsätzlich skeptisch.

 

„Es ist eine Sache, wenn an Schulen Lobbyisten ein- und ausgehen, aber dass nun die Kinder selbst instrumentalisiert werden, geht eindeutig zu weit! Schulen sind kein Spielfeld für Marketingstrategen, egal welcher gute Zweck dafür vorgeschoben wird.“ so Manfred Schramm, bildungspolitischer Sprecher der Piraten im Kreis Wesel.

 

Immer professioneller und aggressiver wird der »Schutzraum Schule« ins Visier genommen:

„Als Spezialist für Schulwerbung und Schulmarketing bieten wir Ihnen an den Touchpoints weiterführende Schulen den Zugang zu Schülern.“ wirbt zum Beispiel eine Agentur. Da wird Werbung via Plakat, via Flyer, via digitalem schwarzen Brett und nicht zuletzt via Events und Schulwettbewerben angeboten. Kostengünstiger können Unternehmen derartig große Zielgruppen sonst nicht erreichen.

 

„Eltern erwarten von Schulen und Lehrpersonal zu Recht, dass ihre Kinder  dort Wissen und Bildung vermittelt bekommen. Sie werden den Schulen aber nicht als Werberezipienten ausgeliehen.“ sagt Wilk Spieker, bildungspolitischer Sprecher Piratenpartei Deutschland. „Und es besteht absolut keine Notwendigkeit, dass sich Schulen zu Unterstützern von Konzernen machen. Tun sie dies doch, verspielen sie das Vertrauen und den Respekt der Eltern und Schüler.“

 

Wo diese Entwicklung hinführt, zeigte ein Lebensmittelkonzern in Hessen. Per Flugblatt wurde in Grundschulen eine Aktion beworben, die morgens um 11 Uhr - also während des Unterrichts - stattfand. Besonders pikant dabei war die Information an die Eltern, dass ihre Kinder während der Unterrichtszeit im Auftrag dieses Konzerns Teil einer Marketingmaßnahme sind. Dabei tarnte sich das Werbeschreiben des Lebensmittelkonzerns als Mitteilung der Schule.

 

Wir Piraten fordern die Schulleitungen und die Lehrer auf, sensibel auf Angebote für Events und Schülerwettbewerbe zu reagieren und die Schüler vor werbender Vereinnahmung zu schützen. Kommerzielle Werbung - insbesondere aggressive Werbung - hat an unseren Schulen nichts verloren.

 

Links: §99 Schulgesetz NRW http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulrecht/Schulgesetz/Schulgesetz.pdf

 

 

Mit freundlichen Grüßen Manfred Schramm, stv. Pressesprecher Bildungsbeauftragter Piraten NRW Fon: 0151 - 21552166

Mailto: presse AT piraten-kreiswesel.de Wiki:  http://wiki.piratenpartei.de/NRW:Kreis_Wesel Web: http://www.piraten-kreiswesel.de/             http://www.piratenpartei.de/

 

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