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Betreff: Liste der Herner Piraten
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- From: "Henning Schlautmann" <68kassembler AT gmx.de>
- To: nrw-herne AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne
- Date: Sat, 12 Jun 2010 22:19:41 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-herne>
- List-id: Liste der Herner Piraten <nrw-herne.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
> Ahoi,
>
> autsch, da hat es aber eine extreme Meinung bzgl. Autofahrer und
> Rücksicht. Der kann ich vollends
> nicht zustimmen. Eines ist richtig. Als Radfahrer kommt man, auch aus
> mangelnder Rücksicht von
> Autofahrern, vor allem im Stadtverkehr öfters in brenzlige Situationen.
> Wie jedoch meistens, ist es
> nur ein kleiner Anteil an Autofahrern, welcher wirklich bewusst
> rücksichtslos fährt (und somit der
> gesamten Sippschaft die Reputation versaut :-). Zudem kann ich sagen,
> dass es den Autofahrern
> oft auch schwer genug gemacht wird, gegenüber Radfahrern rücksichtsvoll
> zu sein.
Hier muss ich einfach mal sagen, wer sich Aggressiv hinters Steuer Setzt, hat
im Strassenverkehr nix zu suchen. Und die meisten von dehnen, die sauer sind,
haben wahrscheinlich noch nicht mitbekommen, das man zu einen Radfahrer einen
mindestabstand halten muss oder das Radwege nicht benutzt werden müssen. Und
dann regen die sich auf, das jemand auf der Strasse fährt, weil er es darf.
Das ist zumindest mein Eindruck von diesen Menschen, die Aggressiv gegen
Radfahrer sind. Und das es den Autofahrern schwer gemacht wird, kann ich so
nicht nachvollziehen. Es wird viel mehr den Radfahrern es schwer gemacht. Und
das fängt bei Radwegen an.
In der Aktuellen Radwelt ab auf Seite 18 steht z.b., das im Bayern versucht
wird, eine Arbeitsgemeinschaft aufzubauen, wo man versucht, die Belange von
Radfahrern zu berücksichtigen. Wohl gemerkt, erst jetzt. Gut. Ich kenne die
Situation in Bayern nicht und kann auch nicht sagen, ob es dort sehr schlimm
für Radfahrer ist, aber wenn man jetzt berücksichtigt, dass das STVO Referat
des Bayrischen Innenministeriums nun gegen ein Bayrisches
Verwaltungsgerichtsurteil vorgehen, wo festgestellt worden ist, das in vielen
fällen Unrechtmässig eine Benutzungspflicht für Radwege gibt, dann sagt das
doch viel über Deutschland und Radfahren aus. Und ich bin mir ziemlich
sicher,
das es noch viel mehr Beispiele in Deutschland gibt, wo man so vorgeht.
Daher, es wird den Radfahrern auch sehr schwer gemacht. Und wenn wir mal in
Herne durchgehen würden, welche Radwege alle nicht den Bauvorschriften
Entsprechen, aber eine Benutzungspflicht angeordnet worden ist und dann mal
der
Staat Herne dies mitteilen, das diese Radwege so nicht in Ordnung sind, dann
bin ich mir ziemlich sicher, das wir da sehr viele Beispiele finden werden,
wo
man mal wieder keine Rücksicht auf Radfahrer genommen worden ist.
Und wenn dann Radfahrer zu dicht überholt werden, diese dann Angst bekommen
und deswegen auf den Gehweg ausweichen, dann kann das ja auch nicht in
Ordnung
sein, weil sich dann wieder die Fussgänger beschweren, das es so viele
Radfahrer gibt, die keine Rücksicht auf Fussgänger nehmen. Und diese
Radfahrer
werden dann an der nächsten Kreuzung Tod gefahren, weil sie mal wieder nicht
gesehen werden.
Nee du, dafür kann ich keine Rücksicht nehmen. Wehr meint, das er nicht die
Selbstbeherrschung besitzt, sich unter Kontrolle zu halten, sollte mal
darüber
nachdenken, den Führerschein lieber abzugeben.
OK. Jeder macht mal Fehler, aber dann muss man auch bereit sein, die
Konsequenzen zu ziehen. Und ich sehe im Moment als sinnvollste Massnahme, das
man eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h einführt (für alle Strassen
in
Geschlossenen Ortschaften!), damit man einfach Konflikte zwischen den
Verkehrsteilnehmern raus nimmt. Dann sind die Geschwindigkeitsdifferenzen
auch
nicht mehr so gross. Und denn Rest dazu habe ich schon in einer vorigen
beschrieben.
> Die B51 ist da
> ein sehr gutes Beispiel. Wenn man die Straßen verengt und auf eine Spur
> reduziert, ist es kaum
> möglich, mit ausreichendem Abstand an einem Radfahrer vorbei zu fahren.
Es gibt nicht das Recht, schnell zu fahren. Nur das Recht, sicher anzukommen.
Und wo wir bei Bundesstrassen sind:
Hier gibt es mehrere Bauliche Massnahmen, die geeignet sind, diese Probleme
zu
lösen. Dazu zählt, die Strasse so breit zu bauen, das Radfahrer ohne Probleme
überholt werden können, notfalls auch ein Radfahrstreifen. Und sollte das
nicht möglich sein, so kann man ja diese Breiten stellen in Regelmässigen
Abständen einrichten, wo dann die Autofahrer ohne Probleme den Radfahrer
überholen können. Allerdings gibt es das Problem, das in Geschlossenen
Ortschaften meistens so wieso alle 100 m eine Ampel ist. Und dann kann man
aufgrund der Ampel schon nicht mehr überholen (es sei denn, der Radfahrer ist
sehr langsam). Von daher, kann man hier nur sagen, das die Autofahrer
versuchen, mit Gewalt zu überholen. Und das muss dann Verhindert werden.
Ausserhalb von Geschlossenen Ortschaften bietet sich an, das man ein
Radfernnetz aufbaut. Daher, so was wie Autobahnen, nur für Radfahrer und
anderen nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern. Auf diese Art und weise
werden dann extra Wege für Radfahrer gebaut, die noch nicht mal den Strassen
folgen müssen, wo man dann auch sehr leicht durch Deutschland kommt.
Ein Pilotprojekt hat man ja in Deutschland schon gemacht, siehe hier:
http://www.radnetz-deutschland.de/
ist nur das Problem, das es aus meiner Sicht noch viel zu wenig gemacht wird.
Denn warum sollen Autofahrer eine Autobahn bekommen, Radfahrer aber nicht?
Aus
meiner Sicht ist das ein Problem. Und wenn man dann noch Wikipedia trauen
darf, zum Thema Radtourismus, dann heisst das, das solche Strecken für die
Tourismusbranche von Vorteil ist. Wahrscheinlich auch für die Umwelt. Siehe
dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Radtourismus#Wirtschaftliche_Bedeutung
> Dem mit Gewaltmaß-
> nahmen zu begegnen, verschärft das Problem nur. Das sieht man an den
> leidigen Verkehrberuhigungen.
> Wenn man sich als Autofahrer Kilometerweit durch so einen Murks
> durchgequält hat, immer in Sorge,
> eine versteckte Bodenwelle ungünstig zu erwischen oder ein Kind das
> hinter einem bescheuerten
> Blumenkübel hervorschießt, dann steigt man danach erst einmal
> unwillkürlich aufs Gas, um Dampf
> abzulassen.
Und vergiss die Parkenden Autos nicht. Meistens ist das Problem hier grösser,
weil man Kinder hinter Autos schlechter sieht, als hinter einen Blumenkübel.
Und wenn einen das nicht passt, wozu haben wir den Autobahnen und
Autostrassen? Wehr sich das nicht gefallen lassen will, kann ja darauf
ausweichen.
In Stätten hat man nun mal damit zu rechnen, das langsamere
Verkehrsteilnehmer
da sind und das man auf diese Rücksicht nehmen muss. Und dabei sollte es
eigentlich egal sein, ob das Kinder, Rentner Fussgänger, Radfahrer oder was
auch immer. Wenn man schnell fahren will, dann kann man ja auch eine Strasse
abscheren lassen und dort ein Rennen veranstalten oder eine Rennstrecke fürs
Wochenende mieten. Letzteres kann man in Deutschland sehr einfach, weil die
Anbieter solcher Strecken so was ermöglichen. Und dann kann man so viel Gas
geben, bis man sich Beruhigt hat. Dort geht das ohne Probleme und ohne
Gefährdung des Strassenverkehrs.
> Unvernünftig, aber menschlich. Daher halte ich es eben für
> sehr vernünftig, ordentliche
> Radwege zu bauen und vor allem diese auch zu pflegen, damit gefährliche
> Situationen nicht entstehen
> und sich Radfahrer und Autofahrer nicht gegenseitig behindern und auf
> die .... gehen :-)
Das Problem ist dann aber wieder, wie ich schon darauf hingewiesen habe, das
Radfahrer auf Radwegen Tod gefahren werden. Daher ist das nun wirklich keine
Alternative. Es gibt da nur den Radfahrstreifen, die dann aber wieder von
Autofahrern als Parkplätze benutzt werden. Von daher, wird es diese Trennung,
die du Willst, so nicht geben.
> Zum Thema
> Aufklärung und Verständnis erreicht man logischerweise auch nichts mit
> Gewalt. So anachronistisch
> und Retro uns auch die regelmäßigen Radio-Durchsagen von damals ("Fahren
> Sie bitte vorsichtig!
> Immer.") heute vorkommen mögen.
Vielleicht sollte man so eine Aktion mal machen, um Autofahrer über das
richtige Verhalten im Strassenverkehr gegenüber Radfahrer mal aufzuklären.
Ich
bin mir ziemlich sicher, das dies auch eine Menge bringen würde.
> Ich bin überzeugt, dass sie wirksamer
> waren, als das gegenseitige
> Angekeife der Verkehrsteilnehmer heute.
Es wäre besser, wenn generell mehr Rücksicht auf einander genommen wird. Und
das fängt bei Baulichen Massnahmen an bis zu der Tatsache, das man auf andere
Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt.
> Mit Überwachung löst man da gar
> nichts.
Hier sehe ich das Problem, dass das so nicht richtig ist. Hat sogar das
Bundesverfassungsgericht bestätigt, das Überwachung zu einer
Verhaltensänderung führt.
Aber um beim Thema zu bleiben. Man muss einen Kompromiss zwischen den
Verkehrsteilnehmern finden. Und man muss dafür sorgen, das dieser auch
eingehalten wird, sonnst bringt es nichts. Und Autofahrer gehören nun mal die
Strassen nicht, sondern die sind für alle da. Auch für Radfahrer. Und die
haben genau das gleiche Recht am Strassenverkehr teil zu nehmen, wie
Autofahrer. Und wenn Massnahmen getroffen werden, um die Belange aller
Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen, insbesondere für Schwächere, so müssen
die auch eingehalten werden. Und die Autofahrer, die damit nicht
einverstanden
sind, können ja auf andere Strassen ausweichen, wie ich oben beschrieben
habe.
Daher sehe ich das Problem nicht, was Autofahrer haben. Und z.b. hat man die
Erfahrung gemacht, das wenn man Geschwindigkeitsbegrenzungen einführt, dort
meisten auch weniger Unfälle statt finden. Und die meisten, die dort einen
Unfall haben, haben sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten.
Daher, Überwachung ist zwar nicht schön, aber leider muss man diese Idioten
aus den Strassenverkehr raus nehmen. Ich bin sogar der Meinung, das man in
regelmässigen Abständen (z.b. alle 10 Jahre) nachweisen muss, das man die
Regeln noch kann und das man Auto fahren kann. Ich bin mir ziemlich sicher,
das man so sehr viel erreichen kann, ohne gleich alles zu überwachen.
Und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h bringt aus meiner Sicht
deswegen so viel, weil dadurch nur Autofahrer nicht mehr so schnell ans ziel
kommen aber so alle mehr Sicherheit haben. Ohne gleich zu mitteln wie der
Überwachung zu greifen. Deswegen bin ich ja dafür, das in Geschlossenen
Ortschaften nicht schneller als 30 km/h gefahren wird.
> Das wäre auch sehr
> unpiratisch. Meines Erachtens sind nur Verkehrskonzepte bisher immer
> nach dem Prinzip gemacht
> worden: Wenn ich A nicht mehr will und dafür B, mache A durch
> Zwangsmaßnahmen unattraktiv. Leider
> macht man z.B. den öffentlichen Nahverkehr nicht attraktiver dadurch,
> dass man Parkplätze entfernt
> und das Radfahren auch nicht dadurch, dass man Autofahrern Blumenkübel
> in den Weg stellt.
Das Problem ist hierbei, das in der Vergangenheit der Strassenverkehr nur für
Autofahrer gemacht worden ist und nicht für andere Verkehersarten. Und wenn
man nun fordert, das dies Rückgängig gemacht wird, so ist dies viel mehr eine
vorm der Gerechtigkeit.
> Richtig
> wäre es meiner Meinung nach, B attraktiver zu machen, also den
> Nahverkehr günstiger, sicherer und
> zuverlässiger oder das Radfahren durch GUTE Radwege angenehmer. Was
> meint Ihr?
Es gibt keine guten Radwege. Da kann man machen, was man will. Das wirklich
sinnvolle, was man mit Radwegen machen kann, ist es, Strassen zu bauen, die
nur für Radfahrer sind, siehe oben. Und das abseits von Strassen, wo auch
Autofahrer sind, weil sonnst Radwege zu Todesfallen für Radfahrer werden.
> Ach ja und die Deppen wird man leider nie los. Hier hilft nur Gleichmut
> und Geduld :-)
Oder dafür sorgen, wenn die andere Gefährden, das man dann ihnen den
Führerschein entzieht. So wird man zwar nicht alle los, aber einen grossen
teil. Und dann muss auch weniger Überwacht werden, weil es dann weniger
Verstösse gibt und es wird auch Sicherer in Strassenverkehr.
Mit Freundlichen Grüßen
Henning Schlautmann
--
Der Anhang ist eine Digitale Signatur, vgl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Signatur
pub 1024D/77C824C9 2009-01-31 [verfällt: 2011-01-31]
Schl.-Fingerabdruck = F2FD 604C 7D76 4110 2A47 7CAD 80CF 71ED 77C8 24C9
uid H.S.. <68kassembler AT gmx.de>
sub 2048g/21DB0FBA 2009-01-31 [verfällt: 2011-01-31]
Attachment:
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- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Karsten Kutowski, 12.06.2010
- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Kai Schwenzfeier, 12.06.2010
- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Henning Schlautmann, 12.06.2010
- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Henning Schlautmann, 12.06.2010
- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Henning Schlautmann, 14.06.2010
- Re: [Piraten Herne] Fahrrad fahren in Herne, Kai Schwenzfeier, 12.06.2010
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