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nrw-herford - [Herford] EON - Kommunalisierung

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Betreff: Nrw-herford mailing list

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[Herford] EON - Kommunalisierung


Chronologisch Thread 
  • From: "Friedrich Backs" <fbpirat AT gmx.de>
  • To: minden AT lists.piratenpartei.de, NRW-Herford AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Herford] EON - Kommunalisierung
  • Date: Sat, 08 Sep 2012 10:58:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-herford>
  • List-id: <nrw-herford.lists.piratenpartei.de>

Noch ein Nachtrag von mir zu dem NW-Artikel vom 29. August 2012
in dem es um die Kommunalisierung von EON geht

Zitat aus dem Artikel:
Doch wer sich schon auf die Lektüre des Bewertungsgutachtens gefreut hatte,
wurde enttäuscht. Dabei war diese Studie ursprünglich bereits für den Juli
angekündigt worden. Das federführende Büro Eversheim/Stuible
(Düsseldorf/Stuttgart) lässt sich in Abstimmung mit den Auftraggebern noch
Zeit. Über die Gründe ist wie über alle weiteren Gesprächsinhalte von den
Beteiligten striktes Stillschweigen vereinbart worden.
Zitat Ende

Das strikte Stillschweigen von den Kommunen und EON wird auch nicht begründet.
Dieses unbegründete, intransparente Verhandeln hinter verschlossenen Türen
hat einen anrüchigen Charakter. Es geht um beträchtliche Summen.
Transparenz ist ein Grundsatz der Piratenpartei, denke ich.
Transparenz und eine Offenlegung der bisherigen Verhandlungsergebnisse, für
die Verbraucher einsehbar, sollte die Piratenpartei meiner Meinung nach
anmahnen. So, wie Stefan Ott es in seiner Email formuliert hat.

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Artikel in der NW:

Es wird Ernst in den Eon-Verhandlungen
Warten auf Daten aus dem ersten Wertgutachten

VON HARTMUT BRAUN

Bad Oeynhausen. Nach mehrmonatigem Vorgeplänkel wird es allmählich ernst in
den Verhandlungen um die Kommunalisierung des westfälisch-schaumburgischen
Stromnetzbetreibers Eon Westfalen-Weser (EWA). Bürgermeister der
übernahmebereiten Städte und Gemeinden erwarten tagtäglich erste
Anhaltspunkte für Unternehmenswert und Kaufpreis. Doch noch liegen keinerlei
belastbare Zahlen auf dem Tisch.

Gestern saßen im Hotel Oldentruper Hof in Bielefeld nahe der A2 wieder einmal
die Mitglieder des kommunalen Aktionärsausschusses zusammen. In diese
Lenkungsgruppe haben jene Kommunen Vertreter gewählt, die noch über
EWA-Anteile verfügen. Diese, insgesamt 37, Kommunen aus OWL und
Südniedersachsen sind für den Eon-Konzern die ersten Ansprechpartner für den
von ihm geplanten Verkauf der Regionaltochter.

Doch wer sich schon auf die Lektüre des Bewertungsgutachtens gefreut hatte,
wurde enttäuscht. Dabei war diese Studie ursprünglich bereits für den Juli
angekündigt worden. Das federführende Büro Eversheim/Stuible
(Düsseldorf/Stuttgart) lässt sich in Abstimmung mit den Auftraggebern noch
Zeit. Über die Gründe ist wie über alle weiteren Gesprächsinhalte von den
Beteiligten striktes Stillschweigen vereinbart worden.

„Wir sind an einem entscheidenden Punkt der Verhandlungen angekommen“, fasste
Herfords Bürgermeister Bruno Wollbrink gestern am Abend zusammen – und nannte
einen neuen Termin: „Mitte bis Ende September sind wir sprechfähig.“ Herfords
Stadtrat werde am 28. September einen ausführlichen Bericht bekommen.

Für die Ermittlung des Kaufpreises haben sich Eon und Kommunen auf ein
mehrstufiges kompliziertes Verfahren verständigt. Eversheim/Stuible machen
mit ihrem Gutachten den Auftakt. Das Büro Becker, Büttner Held (BBH)
überprüft dann alle Annahmen, Daten und Risiken aus kommunaler Sicht. Erst
danach beginnen die konkreten Verkaufs-Verhandlungen.

In den Rathäusern werden die Zahlen von Eversheim/Stuible und BBH mit
wachsender Spannung erwartet. Doch ganz unvorbereitet ist man nicht.

Man kennt die letzten Wertermittlungen aus dem Jahr 2006, als Eon den
Kommunen ihrerseits die Übernahme von EWA-Anteilen anbot. Damals waren zwei
Basiszahlen genannt worden: 1,056 Milliarden ohne und 915 Millionen Euro mit
Berücksichtigung (damaliger) Risiken aus der staatlichen Regulierung.

Seitdem ist die EWA um ihre Beteiligung an der Müllverbrennungs-Gesellschaft
Interargem (175 Millionen Euro) erleichtert worden; so gut wie beschlossen
ist zudem der Verkauf der EWA-Vertriebsgesellschaft (für 200 Millionen Euro)
nebst Ausschüttung dieses Kaufpreises.

Danach bliebe ein Restwert zwischen 680 und 540 Millionen Euro, der auf
weitere Probleme abzuklopfen wäre. Hauptrisiken sind nach übereinstimmender
Ansicht von Beobachter neben der Aktualisierung der Regulierungsfolgen die
Bewertung der EWA-Pensionsverpflichtungen, die Entwertung durch die
Herauslösung aus dem Eon-Konzernverbund („Desintegration“) und der mögliche
Verlust von Netzkonzessionen.

Eine andere Berechnung geht von den Gewinnprognosen aus: Wenn EWA wie in den
letzten Jahren Bruttoergebnisse von 40 Millionen Euro erreichen könnte, wäre
für die Kommunen eine siebenprozentige Kapitalrendite bei 600 Millionen Euro
Kaufpreis erzielbar.

Doch auf solche Spekulationen reagieren die Akteure derzeit ausgesprochen
allergisch. Nichts soll das sorgsam ausgefeilte Verfahren stören.

© 2012 Neue Westfälische12 - Bad Oeynhausen, Mittwoch 29. August 2012




  • [Herford] EON - Kommunalisierung, Friedrich Backs, 08.09.2012

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