Re: [Ennepe-Ruhr] Kleine Nachlese

[Martin Debold <mailto AT m-debold.de>]

Hallo Jojo, hallo Thomas

zumindest die Gründe, warum wir in der Piratenpartei sind scheine bei allen 
identisch zu sein. Es stellt sich nicht die Frage ob das was wir wollen gut 
oder schlecht ist, es geht einzig darum, wie man es verkauft. Was wir sind 
und 
wo wir hinwollen, können wir so, wie wir bisher gehandelt haben weitermachen 
oder nicht? Dass von unseren Vorschlägen abgekupfert wird von anderen, ist 
doch völlig normal. Nur wir haben gehörig dazu beigetragen, dass wir das 
"Schnupftuch" wurden, wir haben unsern Ruf selbst mit ruiniert.
Aber das ist Vergangenheit. Es ist wichtig, aus den Fehlern der Vergangenheit 
zu lernen und nicht unsern Niedergang als gottgegeben hin zu nehmen.
Dazu gehört zuerst ein Analyse des Gewesenen und als Konsequenz daraus etwas 
zu tun, was die erkannten Schwachpunkte abstellt.
Ein Beispiel: ich habe vor 1 ½ Jahren mal in einer mail gesagt, wir hätten zu 
wenig Laute und wir müssten manpower generieren. Dazu habe ich vorgeschlagen, 
in den Städten, in denen wir schwach besetzt sind, die sog piratenfreien 
Städte, außerhalb von Wahlkampfsituationen  z.B. auf dem Wochenmarkt samstags 
Infostände zu machen, nur um Leute zu keilen zur Gründung eines Stammtisches 
vor Ort, wie MvB. es in Hattingen gemacht hat.
Kein Mensch hat das zur Kenntnis genommen. Heute haben wir die Situation, 
dass 
wir zu wenige Leute haben. Ich habe mind. ein Dutzend an Vorschlägen gemacht, 
auf keinen einzigen ist eingegangen worden, die piratenfreien Städte gibt es 
immer noch und kein Mensch im Kreis hat eine Idee, wie man das ändern kann. 
Ich glaube sogar, kein Pirat denkt da drüber nach. 
Ich habe gesagt, wir brauchen einen KV für die Wahl und die Zeit danach, ich 
habe gesagt als wir keinen KV hatten wir brauchen eine Ersatzstruktur. Wir 
müssen das machen, weil nach der Wahl haben wir zu wenig Leute. Es ist nichts 
geschehen.
Nun könnte man einfach hingehen und sagen, lmaA ich hau ab. Das taten viele, 
viel zu viele gute Leute bei den Piraten, mit Recht.

Wenn jetzt ein Teil von uns wg. Mandat weniger Zeit haben wird, dann ist das 
Fakt. Auch der fromme Wunsch, dass trotzdem alle wie immer auf den 
Stammtischen erscheinen, wird daran nichts ändern. Witten wird seinen 
Stammtisch als Arbeitsplattform nutzen, Ennepetal gibt es nicht Sprockhövel 
auch nicht. Hattingen wird vielleicht was werden, schaun mer mal.
Ist das ein erstrebenswerter Zustand? Kann man so arbeiten? In Ennepetal und 
Sprockhövel? Will außer Willi in Ennepetal einer was tun? Will in Sprockhövel 
außer mir einer was tun?
Daher sage ich sofort, was ich machen will und das hat mit Schmollen gar 
nichts zu tun, das habe ich mir schon vor einem Monat überlegt und für den 
Fall, dass es nicht reicht für den Rat, hatte ich Plan B. 
Ich habe nur eine Freizeit und wenn ich mich im Stadtrat einsetzen will und 
nicht nur dumm rumsitzen, dann brauche ich dafür Zeit. Ich habe auch noch so 
einen Nebenjob in Ronsdorf und nebenbei eine Familie und schließlich und 
endlich möchte ich auch ein wenig Zeit für mich.
Die Struktur ist schlecht und muss verbessert werden. Wie ich mir das für 
Sprockhövel vorstelle, habe ich gesagt. Man muss sich mal entscheiden, über 
Politik labern, oder machen.

LG

Martin




Am Montag, 26. Mai 2014, 20:31:15 schrieb Jörg Müller:
> Hallo Thomas,
> hallo Martin!
> 
> Thomas, Deine Mail hat mir aus der Seele gesprochen und ich finde wir
> sollten sie auch auf unseren Blog packen, damit vielleicht ein
> größeres Publikum mitbekommen kann, wie man die Piratenpartei auch
> sehen kann. Dieses Bild, das Du da von uns zeichnest, ist genau der

> Grund für den ich in der Partei bin.,
> 
> Martin, das mit der Ungeduld ist auch immer das erste an das ich
> denke, wenn ich Mails von Dir lese. Da ist immer viel Brechstange
> dabei. ;-)
> 
> Dass so Neulinge wie die Freien Wähler und die AfD scheinbar so
> mühelos mehr Erfolg haben als wir, liegt auch daran, dass viele Wähler
> diese Ungeduld mit Dir teilen. Die meisten finden es Scheiße wie's
> läuft und sehnen sich nach Veränderung. Dieser Wunsch nach schneller
> Veränderung hat uns 2011 einen Hype beschert, der uns mit Macht in
> einige Parlamente getragen hat. Und dann haben wir doppelt um die
> Ohren bekommen. Die alten haben unsere Themen adoptiert und ein neuer
> "Stern" ist aufgegangen. Schwups, waren wir nur noch das alte
> Papiertaschentuch in das man seinen Frust geschnäuzt hat und das jetzt
> nicht mehr so attraktiv wirkt, wie das unbenutze, ob es nun AfD oder
> Freie Wählergemeinschaft heißt. Bei der AfD zeigt sich ja auch, dass
> der Putz bereits wieder bröckelt.
> 
> Immer wenn wir frustriert sind, weil Dinge nicht rund laufen oder
> besser sein könnten, sollten wir keine Schuldigen suchen, sondern
> Lösungen und uns die tolle Mail von Thomas in Erinnerung rufen, warum
> wir das hier machen.
> 
> Ich weiß das war jetzt eine harte Zeit und das mit dem Zurückziehen
> ist sehr verlockend, aber genau jetzt dürfen wir nicht nachlassen. Wir
> müssen jetzt zeigen, dass das in uns gesetzte Vertrauen gerechtfertigt
> ist. Wenn es Probleme gibt lasst uns sie lösen, statt Rückzug und
> Schmollen.
> 
> Mehr Optimismus wagen!
> 
> LG
> 
> Jojo