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nrw-duesseldorf-talk - [Ddorf-Talk] Fwd: Bündnis bezahlbarer Wohnraum

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Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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[Ddorf-Talk] Fwd: Bündnis bezahlbarer Wohnraum


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FYI 

in Weiterleitung.

Die Anlagen habe ich dem Text angefügt.

LG Fuexxchen

-------- Original-Nachricht -------- Betreff: Bündnis bezahlbarer Wohnraum Datum: Fri, 19 Oct 2012 13:33:03 +0100 (BST) Von:
Antwort an:
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Hallo,

zur Information und Vorbereitung auf die Pressekonferenz habe ich einige Infos zusammengetragen und aufbereitet.

Gruß
B

Karolinger Höfe
Auf dem ehemaligen Auto Becker-Gelände sollen nach Auskunft der Stadt 360 Wohnungen im mittelpreisigen Segment gebaut werden.
Besitzer des Grundstücks und Investor ist die Firma Quantum.
Zu den Karolinger Höfen hat bisher ein Planungswettbewerb stattgefunden. Ein Flächennutzungsplan oder ein Bebauungsplan ist den politischen Gremien noch nicht zur vorgelegt worden. Deshalb hätten hier die Ratsfraktionen noch die theoretische Möglichkeit, Nachforderungen zu stellen.
Wie weit die Planung zurzeit ist und wann Unterlagen den Gremien zur Verfügung gestellt werden, ist nicht bekannt. Was unter einem Mietpreis im mittleren Segment zu verstehen ist, ist ebenfalls nicht bekannt. Da aber bei einem anderen Projekt (Witzelstraße) für bezahlbaren Wohnraum eine Miete von 8,50 €/m² genannt wurde, ist davon auszugehen, dass die Mieten bei den Karolinger Höfen um einiges darüber liegen werden.

Grafental
Auf dem ehemaligen Gelände einer Lokomotiv-Fabrik (Hohenzollern AG) sollen 1.000 Wohnungen entstehen, davon 35 im geförderten Wohnungsbau. Zum größten Teil soll Geschoßwohnungsbau entstehen, teilweise auch sogenannte „Stadthäuser“.Außerdem soll ein Zentrum mit Einzelhandelsläden zur Nahversorgung und eine Kita gebaut werden.Es liegt für das gesamte Gelände ein rechtsgültiger Bebauungsplan vor, der allerdings neben dem Wohnungsbau noch ca. 120.000 m² Büro- und Gewerbeflächen vorsieht.

Nach Presseberichten hat der OB auf der Immobilienmesse Expo Real in München bei der Vorstellung der Immobilienprojekte in Düsseldorf gesagt, dass er den Investor, Brack Capital, davon überzeugen konnte, dass dieser auf die Büroflächen verzichtet und ausschließlich Wohnraum baut. Dadurch würden weitere 500 Wohnungen entstehen. Davon soll ca. die Hälfte mit weniger als 10.- €/m² vermietet werden. Weitere 100 Wohnungen könnten auf einer Fläche gebaut werden, die zurzeit noch der Stadt gehören.

Dazu ist Folgendes zu sagen: Das Gelände ist schon seit Jahrzehnten in der Planung. Von ursprünglich 100 % Büro- und Gewerbebau ist man in mehreren Planungsintervallen jetzt auf dem Weg zu 100 % Wohnungsbau. Das hat nichts mit der Überzeugungskraft des OB zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Wohnungsbau für Investoren mittlerweile lohnender als Gewerbebau ist.

Der Investor hat bereits bei der Vorstellung des Projektes in der Bezirksvertretung gesagt, dass die Mietwohnungen mit Mieten unter 10.- Euro angeboten werden. Dabei ist er von sämtlichen Mietwohnungen ausgegangen. Wenn jetzt gesagt wird, dass eine Miete von unter 10.- Euro/m² für 250 bis 300 Wohnungen vereinbart werden soll, dann ist das eindeutig ein Rückschritt. Abgesehen davon, dass eine Miete von 10.- Euro/m² nicht mal mehr als mittlere, geschweige denn als günstige Miete anzusehen ist.

Weiter hat der Investor gesagt, dass er bereit ist, mehr als 35 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau zu errichten. Er habe keine Angst vor gefördertem Wohnungsbau und habe im gesamten Bundesgebiet mehrere tausend Wohnungen im Bestand, die im geförderten Wohnungsbau errichtet wurden. Allerdings gab es von der Stadt die Forderung nur nach 35 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau, da in den umliegenden Wohnbereichen bereits ein hoher Bestand dieser Wohnungen vorhanden sei.

Durch die Ausweitung des Wohnungsbaues muss der Bebauungsplan geändert werden. Die Stadtverwaltung wird versuchen, diese Änderung als Teilbebauungsplan durchzubringen. Unsere Forderung muss sein, dass die gesamte Planung überarbeitet werden muss mit dem Ziel einer Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Investor, dass ein erheblicher Anteil der Wohnungen als Mietwohnungen mit preiswerten Mieten angeboten wird.

Ein Verkauf von städtischen Flächen darf nicht in Frage kommen. Hier kann es nur zu einer Übertragung von Grundstücken im Erbpachtrecht kommen und auch dann nur, wenn auf diesen Flächen preiswerte Mietwohnungen entstehen.


Witzelstraße
Auf dem ehemaligen Gewerbegelände der SMS Schloemann-Siemag an der Witzelstraße/Auf´m Hennekamp sollen 260 Wohnungen und 40 - 50 Einfamilienhäuser (Stadthäuser) entstehen. Eigentümerin und Investorin ist die Wilma Immobilien GmbH, Ratingen.

Entlang der Witzelstraße sollen ca. 140 Wohnungen gebaut werden, davon ca. 30 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau und ca. 50 Wohnungen im „Segment bezahlbarer Wohnraum“. Für dieses Segment ist in der Bezirksvertretung eine Bindung an den Mietspiegel (heute ca. 8,50 €/m² kalt) vereinbart worden.

Das Projekt steht noch ganz am Anfang. Auf der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung am 25. Oktober soll der Ausschreibungstext für ein Gutachterverfahren verabschiedet werden. Ein Gutachterverfahren ist ein städtebaulicher Wettbewerb verschiedener Architekturbüros, die ausgewählt werden. Von Seiten der Stadt wird eine Jury gebildet, die die eingereichten Entwürfe begutachtet und bewertet. Danach werden auf Grundlage des ausgewählten Entwurfs ein Flächennutzungsplan und ein Bebauungsplan erstellt, auf deren Grundlage die Bebauung ausgeführt wird.

Da jetzt erst ein Gutachterverfahren begonnen wird, ist frühestens in 2 – 3 Jahren mit einer Bebauung zu rechnen.

Wenn heute gesagt wird, die Mietpreise sollen für 50 Wohnungen an den Mietspiegel gebunden werden und gleichzeitig betont wird, dass dieser heute mit 8,50 €/m² anzugeben ist, dann kann man sich ausrechnen, wo die Mietpreise nach Fertigstellung der Wohnungen tatsächlich liegen werden.

Davon abgesehen bedeutet eine Miete von 8,50 €/m² nicht bezahlbarer Wohnraum.

 

 








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