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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?


Chronologisch Thread 
  • From: WildOat <wildoat AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?
  • Date: Tue, 11 Sep 2012 17:10:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>

Klasse, Baldrick,
und Danke für deine lesenswerten und interessanten Ausführungen!
Ich lerne hinzu.

Wenn ich richtig verstanden habe, ist das Kind in den Brunnen gefallen, aber der Jugendliche kann wieder herauskrabbeln.

Sprich, in mittelnaher Zukunft >= 10 Jahre kann, wenn der Flächennutzungsplan unter Massgabe der Anforderungen des sozialen Wohnungsbau umgestaltet wird, eine proletarische und bürgerliche Bevölkerung auch in der Stadt selber wohnen (bleiben).

Wenn ich dich richtig verstanden habe, müsste ich mich, wollte ich mich ins Thema einarbeiten, mit dem Wie, wer, was zum Flächennutzungsplan beschäftigen...?

Gruß,
Susa WildOat

PS: Kann man dich freitags am Stammtisch treffen?

Am 11.09.2012 07:41, schrieb Baldrick:

Liebe Leute,

die Aussage des Planungsdezernenten Bonin, dass Düsseldorf nur über
begrenzte Flächen verfügt ist - wieder einmal - nur die halbe Wahrheit.
Düsseldorf hat in der Vergangenheit den Fehler gemacht, dass man seit
Ende der 1980er Jahre - und zu dieser Zeit saßen auch die SPD und
zeitweise auch die Grünen mit im Boot - massiv Bürobauten hochgezogen
und große Flächen dafür planerisch ausgewiesen hat. Dadurch wurden die
Wohnbauflächen stark beschnitten und die "Preise am Markt" stiegen, wie
immer für knappe Güter, stark an. Dieser Preisanstieg verhinderte de
facto den Neubau von Sozialwohnungen, der sonst - wie Köln bewiesen hat
- eigentlich immer etwa 20-25% des Neubaus von Wohnungen in Großstädten
ausmacht.

En passant handelte sich Düsseldorf damit ein erhebliches
EinpendlerInnen Problem ( mittlerweile etwa 240.000 pro Tag) ein,
während die Absicht "Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern" sich, wie
die Düsseldorfer Arbeitslosenstatistik gnadenlos aufzeigt, in Luft
aufgelöst hat. So haben zB. in der Vergangenheit die ERGO ( minus 280
Arbeitsplätze), die Metro (- 600 ) und Thyssen (-360) ihre
"Wunscherfüllungsplanungen" dazu genutzt, um massiv Arbeitsplätze
abzubauen. Beim neusten Deal, Vodafon, werden es Bundesweit etwa 1200-
1600 Arbeitspöätze sein, die wegfallen. Hinzu kam, dass bei dieser
starken Konzentration von Arbeitsplätzen die "umgesiedelten"
ArbeitnehmerInnen als zusätzliche Nachfrage auf den Düsseldorfer
Wohnungsmarkt drängten und immernoch drängen.

Ein weiterer Aspekt bei der Ausweisung von Büroflächen war der, dass man
sich erhebliche Einnahmen aus den Gewerbesteuern erhoffte, die aber
wiederum stark schwanken und sich für Kommunen in ökonomischen
Krisenzeiten als böser Bumerang erweisem und eine solide
Haushaltsplanung nahezu unmöglich machen.

Trotzdem hätte man, mit dem entsprechenden politischen Willen, diese
Einnahmenüberschüsse aus der Vergangenheit nutzen können und in die
städtische Wohnungsbaugesellschaft investieren und Sozialen Wohnungsbau
erstellen können. Dies ist nicht geschehen.

Eine Umwandlung bereits ausgewiesener - aber noch nicht bebauter -
Flächen für Büros gestaltet sich, trotz Planungshoheit der Stadt, sehr
schwierig, da diese Nutzung - je nach Lage - preislich wesentlich über
der Nutzung als Wohnbauflächen liegt. Diesen höheren Preis hätte die
Stadt bei der Umplanung aber als Entschädigung an den Eigentümer zu
zahlen. Ebenso verhält es sich beim Abriss von Bürobauten oder bei der
Umwandlung von Büroflächen in Wohnungen, da die Kosten hierfür ebenfalls
auf die späteren Mieten durchschlagen würden.

Mittel -und langfristig ist das Problem fehlender Sozialwohnungen also
nicht nur durch eine "Quote" zu lösen, sondern bedarf einer
grundsätzlichen Überarbeitung des Flächennutzungsplans der Stadt
Düsseldorf.

Baldrick


--
wildoat AT piratenpartei-nrw.de
wiki.piratenpartei.de/Benutzer:WildOat
pirati.ca/profile/bromusasper
Identi.ca/Twitter @BromusAsper




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