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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?


Chronologisch Thread 
  • From: Baldrick <Baldrick AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Erste Folgen der Kleijnen Anfrage Ulmer Höh?
  • Date: Tue, 11 Sep 2012 05:41:46 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Liebe Leute,

die Aussage des Planungsdezernenten Bonin, dass Düsseldorf nur über begrenzte Flächen verfügt ist - wieder einmal - nur die halbe Wahrheit.
Düsseldorf hat in der Vergangenheit den Fehler gemacht, dass man seit Ende der 1980er Jahre - und zu dieser Zeit saßen auch die SPD und zeitweise auch die Grünen mit im Boot - massiv Bürobauten hochgezogen und große Flächen dafür planerisch ausgewiesen hat. Dadurch wurden die Wohnbauflächen stark beschnitten und die "Preise am Markt" stiegen, wie immer für knappe Güter, stark an. Dieser Preisanstieg verhinderte de facto den Neubau von Sozialwohnungen, der sonst - wie Köln bewiesen hat - eigentlich immer etwa 20-25% des Neubaus von Wohnungen in Großstädten ausmacht.

En passant handelte sich Düsseldorf damit ein erhebliches EinpendlerInnen Problem ( mittlerweile etwa 240.000 pro Tag) ein, während die Absicht "Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern" sich, wie die Düsseldorfer Arbeitslosenstatistik gnadenlos aufzeigt, in Luft aufgelöst hat. So haben zB. in der Vergangenheit die ERGO ( minus 280 Arbeitsplätze), die Metro (- 600 ) und Thyssen (-360) ihre "Wunscherfüllungsplanungen" dazu genutzt, um massiv Arbeitsplätze abzubauen. Beim neusten Deal, Vodafon, werden es Bundesweit etwa 1200- 1600 Arbeitspöätze sein, die wegfallen. Hinzu kam, dass bei dieser starken Konzentration von Arbeitsplätzen die "umgesiedelten" ArbeitnehmerInnen als zusätzliche Nachfrage auf den Düsseldorfer Wohnungsmarkt drängten und immernoch drängen.

Ein weiterer Aspekt bei der Ausweisung von Büroflächen war der, dass man sich erhebliche Einnahmen aus den Gewerbesteuern erhoffte, die aber wiederum stark schwanken und sich für Kommunen in ökonomischen Krisenzeiten als böser Bumerang erweisem und eine solide Haushaltsplanung nahezu unmöglich machen.

Trotzdem hätte man, mit dem entsprechenden politischen Willen, diese Einnahmenüberschüsse aus der Vergangenheit nutzen können und in die städtische Wohnungsbaugesellschaft investieren und Sozialen Wohnungsbau erstellen können. Dies ist nicht geschehen.

Eine Umwandlung bereits ausgewiesener - aber noch nicht bebauter - Flächen für Büros gestaltet sich, trotz Planungshoheit der Stadt, sehr schwierig, da diese Nutzung - je nach Lage - preislich wesentlich über der Nutzung als Wohnbauflächen liegt. Diesen höheren Preis hätte die Stadt bei der Umplanung aber als Entschädigung an den Eigentümer zu zahlen. Ebenso verhält es sich beim Abriss von Bürobauten oder bei der Umwandlung von Büroflächen in Wohnungen, da die Kosten hierfür ebenfalls auf die späteren Mieten durchschlagen würden.

Mittel -und langfristig ist das Problem fehlender Sozialwohnungen also nicht nur durch eine "Quote" zu lösen, sondern bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung des Flächennutzungsplans der Stadt Düsseldorf.

Baldrick




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