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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Kandidatenaufstellung KMV 2011.4

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Kandidatenaufstellung KMV 2011.4


Chronologisch Thread 
  • From: argosy_ops <argosy_ops AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Kandidatenaufstellung KMV 2011.4
  • Date: Thu, 24 Nov 2011 18:46:06 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Lothar Klouten schrieb:
Ich bin mir meiner Subjektivität bewußt.
Bitte konkret:
Welche eigenen Fehler ignoriere ich?
Hallo Lothar!
Ich möchte Grumpys Hinweis noch um ein Zitat aus selbigem Artikel von Juli Zeh ergänzen, denn er beantwortet meines Erachtens eben jene Frage ganz gut:

"Vielleicht haben die Piraten ihren Erfolg bei der Berlinwahl tatsächlich in erster Linie ihrem frischen Auftreten, ihrer Ehrlichkeit und Authentizität zu verdanken. Wer aus dem offen zur Schau getragenen Dilettantismus allerdings folgert, die neue Partei sei nicht ernst zu nehmen, unterschätzt den substanziellen Gehalt der schnoddrigen Haltung. Professioneller Dilettantismus ist ein Schutzwall gegen eine politische Welt, die unter Experten aufgeteilt wurde und den »normalen Bürger« im Namen von Effizienz und Alternativlosigkeit vom Geschehen ausschließt. Auch hier geht es um Freiheit, nämlich von den althergebrachten rhetorischen und prozeduralen Zwängen des politischen Tagesgeschäfts."
Eben jene elitären Züge - ob bewusst oder unbewusst durch deine lange Erfahrung - kamen bisher in allen deinen Posts zum tragen und die "Alternativlosigkeit" klang immer im Kern deiner Rhetorik an, das hat Clemens ganz richtig erkannt. Ich will dir da auch keinen Strick draus drehen, ich erlebe eben jenen Grundton sehr häufig bei Menschen, die schon seit Jahrzehnten in der Politik sind und auf diesen Diskussionsstil geprimed wurden. Ich halte genau das für jenen Generationenkonflikt, den Juli Zeh im SZ-Artikel sehr treffend beschreibt. Lies ihn dir vielleicht mal durch, versuche mal einen Schritt zurück zu gehen und die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Vielleicht entdeckst du dabei etwas, das dir bisher nicht aufgefallen ist.

Letztlich kann man schnell poltern und sicherlich auch zurecht einen besseren Umgang miteinander fordern. Aber zu jener Zeit, als sich die großen Streitigkeiten in Düsseldorf entzündet hatten, warst du selber nicht vor Ort, du hast es nicht miterlebt. Es war ein ständiges hin und her gegenseitiger Provokationen, wo sich auf beiden Flügeln niemand mit Ruhm bekleckert hat und die Luft sich irgendwann entzündete. Ich habe das alles selber miterlebt und kann dir aus meiner Erfahrung sagen: Das Postulieren von Maximalforderungen wird der Situation nicht gerecht und trägt keineswegs zur Deeskalation bei. Ganz im Gegenteil: Genau das hat uns damals überhaupt erst in die Situation gebracht.

@Sebastian: Wie du an meinem vorigen Post vielleicht schon sehen konntest, habe ich nicht nur dich in die Kritik genommen, aber ich habe dein Aufwerfen themenfremder Diskussionsbeiträge (z.B. Orangebay und Satzung) zum Anlass genommen, um genau das zu kritisieren. Du sagst, dein Antrieb ist dein Gerechtigkeitssinn. Okay, granted. Vielleicht sehen deine Kontrahenten das in der Diskussion aber aus ihrer Perspektive ganz genauso. Was ich an diesem Thread hier wieder gemerkt habe ist eines: Die primären Diskutanten haben alle ein Stück weit recht und ein Stück weit unrecht. Aber jeder erhebt seine Position zu einer absoluten und fängt mit gegenseitigen Sticheleien und Seitenhieben aus der Vergangenheit an, die mit dem Ursprungsthema nichts mehr zu tun haben. Wie meistens in solchen Diskussionsthreads geht es am Ende gar nicht mehr ums Thema, sondern nur noch darum, wer seine Position am deutlichsten klar gemacht hat.
Du weißt selber, wohin uns das damals geführt hat. Vielleicht ist es einfach mal an der Zeit zu akzeptieren, dass hier bestimmte Menschen und Meinungen niemals eine Übereinkunft erlangen werden, die Streitereien aber jene unbeteiligte Piraten zwischen sich zerreiben, die an dem Konflikt gar nicht interessiert sind.




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