Re: [nrw-ak-tierschutz] [Crewsprecher] Protokoll AK Tierschutz NRW vom 02.04.2012

[Carsten Knorr <carsten187.piraten.nrw AT googlemail.com>]

Ahoi Hartmut,

Am 05.04.2012 22:07, schrieb Freeside:
> Nabend Carsten!
>
> Am 04.04.2012 23:19, schrieb Carsten Knorr:
> > Nabend Hartmut, Was hälst du davon:
> >
> > Schutz vor Zoophilie Jedes Tier muss vor sexuellen Handlungen, die an
> > ihm von Menschen begangen werden, geschützt werden. Die Größe des
> > Tieres und somit das Risiko einer Verletzung des Tieres sollten bei
> > der Beurteilung solcher Delikte keine Rolle spielen. Ausschlaggebend
> > sollte sein, dass jedes Tier durch derartige Handlungen psychische
> > Schäden wie Verhaltensstörungen davontragen kann.
> Formal: "Delikte" ist genauso wie "psychische Schäden" eine meiner 
> Meinung nach unpassende Formulierung.
War auch auf die schnelle formuliert.
> > Begründung: Es ist seit 1969 nicht verboten sexuell mit Tieren zu
> > verkehren, wenn man sie dabei nicht körperlich verletzt. Somit sind
> > größere Tiere, im Gegensatz zu kleineren Tieren, nicht gesetzlich vor
> > sexuellen Übergriffen durch Menschen geschützt.
>
> Du solltest Dich auf folgenden Fragen beim LPT vorbereiten:
>
> Meine bisherigen, männlichen Haustiere haben alles besprungen, was so 
> ähnlich war wie deren Artgenossen, also auch z.B. mein Bein. Auch die 
> Weibchen waren nicht gerade abgeneigt, egal ob Karnickel, Hund oder 
> Katze. Sollen wir diesen Trieb unseren Mitmenschen nur deshalb 
> verbieten, weil wir so ein Verhalten eklig finden?
Hier würde ich differenzieren zwischen dem, was vom Tier ausgeht (was 
bsp. auch Dominanzverhalten sein kann) und dem was vom Menschen ausgeht.
In Szenekreisen wird empfohlen, zu dem Tier eine Bindung aufzubauen und 
somit dazu zu erziehen. Also wurde dem Tier durch den Menschen ein 
abstraktes Verhalten angezogen, dass es vielleicht für "nötig" hält. 
Hunde lassen sich auch duschen, bürsten, Zecken entfernen und Krallen 
schneiden.
Nur in dem speziellen Fall profitiert der Mensch von dem Akt. Es ist 
einfach falsch, ein Wesen, dass sich nicht äußern kann und auf dich 
angewiesen ist für seine Befriedigun zu benutzen.
Um die Frage vom Schluss aufzugreifen: Erstens glaube ich, dass daraus 
gefährliche Risiken für den Menschen entstehen. Vor allem für Frauen, 
aber auch für Männer. Die Details auf Nachfrage..
Viele Akte der Zoophilie sind sadistisch motiviert, aber nicht alle. Das 
Problem ist, dass der Beweis des Leidens des Tieres erbracht werden 
muss. Das ist der pathozentrische Ansatz im Tierschutz. Nur ist dieser 
Beweis schwer zu erbringen, weil a) die meisten Fälle generell hinter 
verschlossenen Türen stattfinden und b) psychische 
Verhaltensauffälligkeiten nicht unbedingt ein Trauma durch sexuellen 
Missbrauch beweisen.

Der anthropozentrische Tierschutzansatz (der sich heutzutage mit dem 
pathozentrischen Ansatz zur Synthese verbindet) ist hier aber auch nicht 
außen vor zu lassen. Willst du eine Gesellschaft in der der Lehrer 
deiner Kinder mit Kühen, Pferden oder Hunden verkehrt? Sollte man 
solchen Menschen nicht helfen, normale Beziehungen zu anderen Menschen 
aufzubauen? Ist es nicht die Schutzpflicht des Staates, den Mensch vor 
Verletzungen und die Tiere vor Missbrauch zu schützen?
Es gibt übrigens auch Nekro-Zoophilie. Die tut auch keinem weh. :) 
Trotzdem will ich nicht, dass das ok ist, solange ich dabei nicht 
Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung oder Erregung öffentlichen 
Ärgernisses begehe.

Ist es fair, ein Tier zum Lustspielzeug zu dressieren? Eines noch: Die 
Verbreitung von Tierpornos ist verboten. Warum frage ich dich? Man kann 
es tun, aber nicht filmen und veröffentlichen?

Aber bevor ich den Antrag stelle Tierpornos zu erlauben, berufe ich mich 
lieber darauf, dass meine sexuelle Freiheit da aufhört, wo ich sie einem 
schutzbefohlenem Wesen aufdränge.

Ich spar mir da jetzt mal sämtliche Vergleiche.

> Wie stellst Du Dir die Strafverfolgung vor? Routinetests von Haustier- 
> Geschlechtsteilen? Rüttelsensor mit Sender in alle Tiere implantieren?
:) Das letzte gefällt mir. Nein, aber es ist schon so, dass Tierärzte 
Indikatoren feststellen können.
> Ist das nicht Privatsache, so lange kein Mensch zu Schaden kommt? Gibt 
> es keine wichtigeren Probleme auf der Welt?
Siehe oben. Es kommen Menschen zu schaden (Bissverletzungen etc.). Wenn 
man sich fragt, was das allerwichtigste Problem ist, kommt man auch zu 
keinem Ergebnis.
> Warum bringen wir die Haustiere in Massen um und essen sie auf (bzw. 
> kaufen zu viel und schmeißen viel weg), wollen aber als erstes Sex mit 
> ihnen verbieten?
Siehe Antrag Heimtiergesetz. Ein Grundbaustein um Ungerechtigkeiten und 
Gesetzeslücken zu beseitigen auf breiter Ebene.
> Mal davon abgesehen, dass ich mich nicht in Tierficker hineinversetzen 
> kann:  Die Antwort auf die erste Frage würde mich sehr interessieren. 
> Meinst Du, dass Tiere einen ernsthaften Schaden beim Sex mit Menschen 
> davon tragen?
>
>
> Gruß Hartmut
Grüße zurück
Carsten