nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste des AK Gesundheit NRW
Listenarchiv
- From: Gonokoke <Gonokoke AT news.piratenpartei.de>
- To: nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung
- Date: Wed, 18 Apr 2012 16:01:46 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-gesundheit>
- List-id: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver
Ahoi,
Hätte gerne Euere Meinung zum Thema .
Inhaltliche Gestaltung der KGNW-Homepage (ab dem 17.04.2012)
Jobkiller Gesundheitspolitik
Die Kliniken in Nordrhein-Westfalen versorgen mit hoher Qualität rund um die Uhr jährlich über 4 Mio. Patientinnen und Patienten. Die Krankenhäuser sind die tragende Säule der medizinischen Versorgung in NRW und haben eine hohe gesellschaftliche Verantwortung für die Behandlung und Pflege ihrer Patientinnen und Patienten. Trotz allem wird weiterhin bei den Kliniken gekürzt. Die Schmerzgrenze der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser ist erreicht.
Wir fordern: Die Politik muss der Stellung der Krankenhäuser als Kernbereich des Gesundheitswesens gerecht werden!
Forderungen der NRW-Krankenhäuser
Wann immer das Leben uns braucht, sind wir für die Menschen da. Medizinische Sicherheit aber braucht sichere Finanzierung.
1 Milliarde Euro an Kürzungen bringt die Krankenhäuser in Not. Sie benötigen Hilfe für Investitionen in Personal, Sicherheit und Qualität.
1 Million Beschäftigte in den Krankenhäusern müssen an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben können.
250.000 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen müssen für eine weiterhin qualitativ hochwertige Patientenversorgung erhalten bleiben.
24 Stunden am Tag sichern wir die medizinische Versorgung in Deutschland.
Die Bundesregierung muss jetzt finanzielle Hilfen beschließen! Daher: NRW-PolitikerInnen müssen handeln! Jetzt!Situation der Krankenhäuser Tarifabschlüsse und ihre Folgen
In der Tarifrunde 2012 für den öffentlichen Dienst und damit auch für die kommunalen Krankenhäuser haben sich die Arbeitgeber und ver.di auf Einkommensverbesserungen in Höhe von 6,3 Prozent für zwei Jahre geeinigt – mit rückwirkenden Vergütungssteigerungen um 3,5 Prozent ab 01.03.2012 sowie weiteren Anhebungen zum Januar und August 2013 um jeweils 1,4 Prozent. Weitere Ausgabensteigerungen für die Kliniken sind mit dem Tarifabschluss aufgrund der Umsetzung der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes zur Anzahl der Urlaubstage für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst verbunden. Darüber hinaus sieht der kürzlich vereinbarte Tarifabschluss für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern Gehaltssteigerungen von deutlich über 3 Prozent (2,9 Prozent zuzüglich Einmalzahlung von 440,00 Euro) vor. Ohne Zweifel werden diese Abschlüsse auch Gradmesser für die übrigen Krankenhausträgergruppen sein.
Mit diesen Abschlüssen wurde den immer lauter werdenden Stimmen in der Politik nach deutlichen Gehaltssteigerungen Rechnung getragen. Auch die Bundesarbeitsministerin hatte öffentlich spürbare Lohnerhöhungen oberhalb der Inflationsrate (2,3 Prozent) für die Arbeitnehmer in Deutschland gefordert und sich zugleich für eine gerechte Bezahlung aller Arbeitnehmer stark gemacht.
Die Beschäftigten der Krankenhäuser partizipieren an der wirtschaftlichen Entwicklung und am Aufschwung: Das ist gut, richtig und notwendig!
Aber die mit den Tarifabschlüssen verbundenen Personalkostensteigerungen sind für die Krankenhäuser nicht mit einem durch die Grundlohnrate gedeckelten Budgetzuwachs von 0,9 Prozent in 2011 und mit 1,48 Prozent in 2012 zu finanzieren – zumal die minimale Zuwachsrate im Jahr 2011 von ursprünglich 1,15 Prozent um 0,25 Prozent als Beitrag zur Sanierung der gesetzlichen Krankenkassen auf 0,9 Prozent sowie im Jahr 2012 von 1,98 Prozent auf 1,48 Prozent gekürzt wurde.
Wir fordern: Die überzogenen Sparmaßnahmen müssen ein Ende haben!
Zusammen mit dem Preisanstieg insbesondere für Energie- und Sachkosten werden die Krankenhäuser in NRW allein in 2012 durch die Tarifabschlüsse für den ärztlichen Bereich und für den öffentlichen Dienst mit über 400 Mio. Euro belastet – dem stehen nurBudgetzuwächse von rund 105 Mio. Euro gegenüber – d. h. die Politik lässt hier die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten im Stich. Zumal entgegen der damaligen Prognose die GKV bis heute Milliarden Euro Überschüsse erzielt hat.
Wir fordern: Die Refinanzierung der durch Tariferhöhungen bedingten Personalkostensteigerungen muss im Zuge des Psychiatrie-Entgeltgesetzes (Psych- Entgeltgesetz) erfolgen.
Investitionsfinanzierung
Nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) sind die Investitionskosten der Krankenhäuser einschließlich der mit ihnen verbundenen Ausbildungsstätten durch Fördermittel der Länder zu finanzieren. Im Rahmen dieser gesetzlich vorgegeben Investitionsförderung dürfen sich Nordrhein-Westfalen und die übrigen Länder wegen der gesellschaftspolitischen und volkswirtschaftlichen Bedeutung der Kliniken bei der Krankenhausfinanzierung nicht immer weiter zurückziehen.
Im Vergleich zu 1991 (3,6 Mrd. Euro) fuhren die Länder bis 2009 die Krankenhausfinanzierung um real (minus) 44,3 Prozent zurück, und seit 1972 ist die Investitionsförderquote in NRW von 24,9 Prozent auf heute circa 4 Prozent abgesunken.
Nach einem Gutachten von Prof. Rürup (Zahlenbasis 2007) ergibt sich für NRW die Notwendigkeit, die Fördermittel für die Krankenhäuser in Höhe von aktuell circa 500 Millionen Euro um jährlich zusätzlich mindestens 700 Millionen Euro für dringend notwendige Investitionen aufzustocken.
NRW liegt bei der Krankenhausförderung seit der Neuregelung der Krankenhausfinanzierung 1972 bundesweit in Bezug zur Bevölkerungszahl NRW auf einem enttäuschenden 14. Platz, und mit 92.647 Euro pro Planbett im Zeitraum von 1991 bis 2010 liegen die NRW-Kliniken sogar auf dem letzten Platz.
Aber auch mit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung in NRW mit der Einführung der Baupauschale, die von der KGNW von Beginn als zukunftsweisendes Verteilungsmodell mitgetragen und ausdrücklich begrüßt wurde, wird die gravierende Unterfinanzierung im Bereich der Krankenhausförderung durch das Land nicht beendet. Durch die Baupauschale werden die vom Land zur Verfügung gestellten Investitionsmittel nicht erhöht.
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 18.04.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Thomas Weijers, 18.04.2012
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 18.04.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Thomas Weijers, 18.04.2012
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 18.04.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, PolitPiratNRW, 19.04.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Thomas Weijers, 19.04.2012
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 19.04.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, PolitPiratNRW, 21.04.2012
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 21.04.2012
- [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung, Gonokoke, 22.04.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.