Weil das Wiki ja Schrott ist und ich
nicht weiß, ob die Jungs und Mädels von der BundesIT das Ding
wieder ans Laufen bringen, folgt hier nochmal der Antragstext für
das Kommunalwahlprogramm.
Anträge
für das Kommunalwahlprogramm im Rhein-Kreis Neuss:
Thema
Demokratie und Bürgerbeteiligung
1.1 Politische Teilhabe
1.2
Frühe Bürgerbeteiligung
1.3 Möglichkeit von Bürgerentscheiden
nutzen
1.4 Bürgerhaushalte einführen
1.5 Jugendparlament
1.6
Kommunales Wahlrecht für Bürger ausländischer Staaten über
den
EU-Raum hinaus
1 Demokratie und Bürgerbeteiligung
1.1
Politische Teilhabe
Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Kreis
Neuss müssen die Möglichkeit
bekommen, nicht nur an allen
Sitzungen Ihres Stadtrates, sondern auch in den Ausschüssen
und
Arbeitskreisen teilzunehmen. Bürger sollen dort –auch zu
Themen,
die auf der Tagesordnung stehen– Fragen stellen dürfen. Wir
Piraten werden uns dafür einsetzen, dass die betreffenden
Geschäftsordnungen entsprechend angepasst werden.
1.2 Frühe
Bürgerbeteiligung
Die Bürger müssen früher als bisher in
die Planung von Projekten
eingebunden werden. Insbesondere bei
öffentlichen Bauvorhaben wird die
breite Öffentlichkeit oft erst
in den wenigen Wochen der Einspruchsfrist
im
Planfeststellungsverfahren mehr oder weniger umfassend
informiert.
Wir fordern seitens der Stadtverwaltungen die aktive
Bürgereinbindung ab
Beginn der Planungen. Bürgerbefragungen
könnten ein Mittel dieser
Bürgerbeteiligung sein und
kostengünstig über ein Meinungstool im
Internet realisiert
werden.
1.3 Möglichkeit von Bürgerentscheiden nutzen
Selbst
bei umstrittenen Projekten wird die Möglichkeit
von
Bürgerentscheiden nur selten genutzt. Wir möchten in solchen
Fällen nach
Offenlegung aller vorhandenen Informationen die
Bürger aktiv und
verbindlich zu ihrer Meinung befragen. Wir
Piraten setzen uns bei der
Piratenfraktion im Landtag dafür ein,
die Hürden für Bürgerentscheide zu
senken.
1.4
Bürgerhaushalte einführen
Die Piratenpartei im Rhein-Kreis
Neuss setzt sich für einen
Bürgerhaushalt im Rhein-Kreis-Neuss
und den Kommunen ein, sofern dieser
noch nicht existiert. Wir
fordern ein zunächst jährliches Ansteigen des
durch die Bürger
direkt verwalteten Etats. Kritiker erhalten so die
Möglichkeit,
den Erfolg der direkten Demokratie zu erleben und sich
langsam
darauf einzustellen oder aber ein Scheitern darzulegen und
zu
klassischen Haushaltsformen zurückzukehren.
Wichtig zur
Einschätzung finanzieller Verflechtungen in der Kommune sind
die
Zahlungsströme. Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle
Aus-
und
Einzahlungen an und von juristischen Personen veröffentlicht
werden.
Eine Recherchemöglichkeit wollen wir über die
Website der Gemeinden, des
Landkreises oder der Stadt anbieten,
ohne dass es einer Registrierung
bedarf oder der Zugang hierzu in
sonstiger Weise Beschränkungen
unterliegt. Wenn Zahlungsprozesse
nicht veröffentlicht werden dürfen (z.
B. Steuergeheimnis) oder
anonymisiert werden müssen, wollen wir
zumindest die Höhe der
Beträge öffentlich bekannt geben.
1.5 Jugendparlament
Die
Piraten im Rhein-Kreis Neuss sehen große Potentiale in
kommunalen
Jugendparlamenten. Sie können helfen, bereits bei
Jugendlichen ein
Verständnis von Demokratie zu fördern. Daher
fordern wir die Schaffung
eines Jugendparlaments für alle
Kommunen im gesamten Rhein-Kreis Neuss,
welche die Interessen der
Kinder und Jugendlichen repräsentieren und
über bestehende
Probleme und aktuelle politische Themen beraten soll.
Die
Mitglieder der Jugendparlamente sollen einmal im Jahr,
demokratisch
an allen Schulen gewählt werden können. Vertreter
der Jugendparlamente
müssen ein Teilnahme- und Rederecht an allen
Ratssitzungen,
Ausschusssitzungen und Arbeitskreissitzungen
erhalten, um ihre beratende
Funktion ausreichend wahrnehmen zu
können. Wahlberechtigt und wählbar
sollen alle Jugendlichen ab
ihrer Einschulung [oder ab dem Besuch einer
Weiterführenden
Schule] sein.
1.6 Kommunales Wahlrecht für Bürger
ausländischer Staaten über den
EU-Raum hinaus
Die
NRW-Piraten engagieren sich für ein kommunales Wahlrecht für
alle
ausländischen Staatsbürger, die das erforderliche Wahlalter
erreicht
haben und die sich seit mindestens fünf Jahren
rechtmäßig in der
Bundesrepublik aufhalten, unabhängig von
ihrer Staatsangehörigkeit. Wir
streben an, dass das Bundesland
NRW sich im Bundesrat um eine
dahingehende Änderung des
Grundgesetzes bemüht. Unserer Meinung nach hat
die
Implementierung von Ausländerbeiräten allein nicht
zur
beabsichtigten Integration von ausländischen Mitbürgern
beigetragen.
Deshalb setzen wir uns mit dieser Maßnahme für die
Stärkung der Rechte
von ausländischen Mitbürgern ein.
Thema
Transparenz
2.1 Informationszugang
2.2 Open Access
2.3
Öffentlich-private Partnerschaften transparent machen
2.4
Transparenz der Kommunalparlamente
2.4.1 Veröffentlichung von
Antragsvorlagen
2.4.2 Übertragung und Aufzeichnung
2.4.3
Nichtöffentliche Sitzungen minimieren
2.4.4 Veröffentlichung von
Satzungen und Geschäftsordnungen
2 Transparenz
Transparenz
ist die Basis für Mitbestimmung. Ohne Informationen über
anstehende
Entscheidungen können sich die Bürger kein eigenes Bild über
die
jeweilige Sachlage machen. Wir streben daher die
zeitnahe,
vollständige und für alle Bürger leicht zugängliche
Veröffentlichung von
Informationen an, die zur Meinungsbildung
benötigt werden. Der
Datenschutz betroffener Dritter ist hierbei
zwingend zu beachten. Zudem
müssen die Wege der
Entscheidungsfindung klar kommuniziert werden.
2.1
Informationszugang
Wir setzen uns dafür ein, das alle
Bürgerinnen und Bürger
voraussetzungslos einen Rechtsanspruch
auf den Zugang zu allen
datenschutzrechtlich unbedenklichen und
nicht geheimhaltungsbedürftigen
amtlichen Informationen bekommen.
Die Kommunen sollen selbst aktiv eine
Kultur der offenen
Verwaltung vorleben. Dies umfasst auch die
konsequente
Veröffentlichung von für die Öffentlichkeit relevanten
Dokumenten.
Amtliche Dokumente sind daher auch so anzulegen, dass sie
ohne
Verstöße gegen Datenschutz und berechtigte
Geheimhaltungsinteressen
rechtzeitig und umfassend, in
maschinenlesbarer Form im Internet und in
gedruckter Form für
Bürger ohne Internetanschluss herausgegeben werden
können.
2.2
Open Access
Dokumente, die von den Verwaltungen erstellt oder
in Auftrag gegeben
werden, müssen für alle Bürger frei nutzbar
sein. Wir streben daher die
gemeinfreie Veröffentlichung aller
Dokumente an. In den wenigen Fällen,
in denen eine kommerzielle
Nutzung beispielsweise aufgrund von Rechten
Dritter eingeschränkt
werden muss, werden diese unter den Bedingungen
einer passenden
Lizenz für die nichtkommerzielle Nutzung zugänglich gemacht.
Um
gesuchte Dokumente einfach auffindbar zu machen, soll
die
Veröffentlichungsplattform mit einer geeigneten
Suchfunktion
ausgestattet sein.
2.3 Öffentlich-private
Partnerschaften transparent machen
Öffentlich-private
Partnerschaften müssen rechtzeitig vor dem Abschluss
offen gelegt
werden. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich selbst ein
Bild
von den Inhalten der zu treffenden Vereinbarungen machen
können.
Das
wesentliche Problem bei solchen Projekten sehen wir im
Ausverkauf
öffentlicher Interessen zu Gunsten von privaten
Großunternehmen und zur
kurzfristigen Schönrechnung von
Kommunalhaushalten. Damit fördert die
Kommune auch, dass private
Einrichtungen Einfluss auf kommunale
Aufgabenfelder nehmen.
2.4
Transparenz der Kommunalparlamente
Die Sitzungen der
kommunalen Volksvertretungen können nur von wenigen
Bürgern
verfolgt werden. Wir setzen uns daher dafür ein, für Stadt-
und
Gemeinderäte inklusive deren Ausschüsse sowie sinngemäß
ebenso für den
Kreistag und seine Ausschüsse folgende
Mindeststandards für eine
bürgerfreundliche, transparente
Volksvertretung einzuführen:
2.4.1 Veröffentlichung von
Antragsvorlagen
Bereits vor der Sitzung sollen nicht nur Ort,
Termin und Tagesordnung,
sondern auch die öffentlichen
Antragsvorlagen maschinenlesbar
veröffentlicht werden. Der
traditionelle Weg über die Möglichkeit der
Einsicht in den
Rathäusern ist hierbei nicht ausreichend, sondern muss
durch eine
Bereitstellung auf der Internetseite der Kommune ergänzt
werden.
Dies ist meist ohne Mehrkosten möglich, da die
Antragsvorlagen
im
Regelfall bereits digital vorliegen. Ziel muss es sein,
grundsätzlich
alle Dokumente einer Kommune, des Kreistages und
des Landratsamts
rechtzeitig und umfassend Schritt für Schritt
elektronisch auffindbar
und zugänglich zu machen. Kurzfristig
erstellte Tischvorlagen müssen,
damit sich alle
Entscheidungsträger und Bürger angemessen auf
anstehende
Entscheidungen vorbereiten können, die Ausnahme sein.
Diese sollten auch
dem interessierten Bürger zur Verfügung
gestellt werden.
2.4.2 Übertragung und Aufzeichnung
Die
Sitzungen finden oft zu Zeiten statt, an denen viele
Menschen
ihnen
nicht persönlich beiwohnen können. Daher müssen sie über
das Internet
übertragen und aufgezeichnet werden. Hierfür
existiert eine große Zahl
an kostenfreien Lösungen. Idealerweise
sollte es den Bürgern so auch
möglich sein, aus der Ferne Fragen
einzubringen. Die Protokolle und ggf.
Tischvorlagen sind zusammen
mit den Aufzeichnungen zeitnah nach oder
bereits während der
Sitzung zu veröffentlichen.
Der Datenschutz von
Ratsmitgliedern und Besuchern der Sitzung kann durch
einfache
Maßnahmen wie der Einschränkung des Aufnahmebereichs
oder
Unterbrechung der Übertragung bei Wortmeldungen von
Ratsmitgliedern oder
Besuchern, die von ihren
Persönlichkeitsrechten Gebrauch machen wollen,
sichergestellt
werden. Wir Piraten setzen uns bei der Piratenfraktion im
Landtag
dafür eine entsprechende, rechtliche Grundlage zu schaffen.
2.4.3
Nichtöffentliche Sitzungen minimieren
Wir sehen die
Notwendigkeit, auch nichtöffentliche Sitzungen
abzuhalten,
[beispielsweise wenn es um personenbezogene Daten
geht]. Allerdings ist
der Ausschluß der Öffentlichkeit jeweils
nachvollziehbar zu begründen
und auf das notwendige Maß zu
reduzieren.
2.4.4 Veröffentlichung von Satzungen und
Geschäftsordnungen
Satzungen, Geschäftsordnungen und andere
Dokumente, die zum Verständnis
der Abläufe in den Räten
notwendig sind, sollen auf den entsprechenden
Internetseiten
veröffentlicht und verständlich dargestellt werden. Dies
ermöglicht
den Bürgern ein Verständnis für die Arbeit in den Gremien.
Thema
Bauen und Verkehr
3.1 Fahrscheinlosen ÖPNV voranbringen
3.2
Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr
3.3 Sicherheit
statt Überwachung im öffentlichen Nahverkehr
3.4 Das
Verkehrskonzept »Shared Space« nutzen
3.5 Sicherer Schulweg
3.6
Bauen und Wohnen
3.7 Sicherheit und Ordnung
3.1
Fahrscheinlosen ÖPNV voranbringen
Mobilität ist Grundlage
für die Teilnahme am sozialen und kulturellen
Leben. Bereits
jetzt wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV)
stark
bezuschusst. Zudem werden inzwischen die Verkehrsbetriebe
von
der
Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG) befreit, womit die
Allgemeinheit sich
auch direkt an den Betriebskosten
beteiligt.
Wir setzen uns daher auch im Rhein-Kreis Neuss für
einen
umlagefinanzierten, fahrscheinlosen ÖPNV ein und regen an,
die
Finanzierbarkeit für den Rhein-Kreis-Neuss zu prüfen.
3.2
Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr
Verschiedene
Gemeinden sind nicht an das Schienennetz angeschlossen,
die
Busverbindungen empfinden wir als nicht ausreichend. Die
Finanzierung
eines entsprechenden Projektes zum Ausbau des
Schienennetz wäre
unrealistisch. Wir fordern daher einen
konsequenten Ausbau des
Busverkehrs, der sicherstellt, das
möglichst viele Bürgerinnen und
Bürger ohne große Aufwände
und Fahrtzeiten zu den Bahnhöfen im
Rhein-Kreis Neuss gelangen
können. Die Fahrpläne und Nutzungen von
ÖPNV-Sonderformen sind
flexibler auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und
Bürger
auszurichten. Wo und wann Fahrgelegenheiten benötigt werden,
soll
durch Bürgerumfragen ermittelt werden. Ein barrierefreier
Zugang zu den
Bahnhöfen im gesamten Rhein-Kreis Neuss ist
anzustreben.
3.3 Sicherheit statt Überwachung im öffentlichen
Nahverkehr
Die Verkehrsbetriebe versuchen, das
Sicherheitsgefühl der Fahrgäste in
den Bussen und Bahnen durch
den flächendeckenden Einsatz von
Überwachungskameras zu
steigern. In einer tatsächlichen
Gefahrensituation können
Kameras jedoch nicht eingreifen und Straftaten
verhindern.
Stattdessen wird durch Videoüberwachung tief in die
Grundrechte
der Bürger eingegriffen und es wird es immer leichter,
Daten
automatisch zu verknüpfen, was Verhaltens- und
Bewegungsprofile und
schlussendlich den Gläsernen Bürger
ermöglicht. Wir fordern daher das
Ende jeglicher Videoüberwachung
im öffentlichen Nahverkehr. Sollte diese
Forderung nicht
mehrheitsfähig sein, fordern wir, dass mindestens
sämtliche
Videokameras in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht in
Betrieb
sind
und nur durch Drücken eines Notfall-Knopfes"scharf"
geschaltet
werden. Eine vorhandene Aktivierung hat eindeutig durch
ein rotes Licht
kenntlich gemacht zu werden. Entsprechende
Aufnahmen müssen lokal in den
entsprechenden Verkehrsmitteln
vorgehalten werden und sollen nicht
online in ein entsprechendes
Aufzeichnungsnetz eingespeist werden und
dürfen nur bei konkretem
Vorliegen einer Straftat ausgewertet werden.
Andernfalls haben
haben diese Daten nach spätestens 24h gelöscht zu
werden. Wir
brauchen im Rhein Kreis Neuss nicht mehr teure
Scheinsicherheit,
die jeden Bürger zum Verdächtigen abstempelt, sondern
mehr und
besser geschultes Personal, das auch auf Bahnhöfen und im
ÖPNV
im
Vorfeld schwere Straftaten verhindert.
3.4 Das Verkehrskonzept
»Shared Space« nutzen
Shared
Space – So heisst ein neuer Ansatz zur Raumplanung
und
-einrichtung, der in ganz Europa immer mehr Beachtung
findet.
Shared
Space beinhaltet neue Ausgangspunkte für den Gebrauch, den
Entwurf und
die Unterhaltung unserer Strassen und öffentlichen
Räume und hebt die
herkömmliche Trennung der verschiedenen
räumlichen Funktionen auf.
Das entscheidende Merkmal ist,
dass Verkehrsschilder, Fussgängerinseln,
Ampeln und andere
Barrieren nicht mehr nötig sind. In Shared Space fügen
sich
Autofahrer rücksichtsvoll ins menschliche Miteinander
von
Fussgängern, Radfahrern und spielenden Kindern ein und
werden
Teil des
gesamten gesellschaftlichen und kulturellen
Kontextes.
Shared Space ist jedoch mehr als ein paar einfache
Entwurfsprinzipien.
Es bedeutet nämlich auch neue Planungs- ,
Entwurf- und
Entscheidungsprozesse, als deren Resultat neue
Strukturen für die
Teilnahme aller beteiligten Parteien, also
auch der Bürger entstehen.
Shared Space bietet die
Möglichkeit, unsere Strassen sicherer zu machen,
gesellschaftliche
Trennungen aufzuheben, die Attraktivität unserer
Städte und
Dörfer zu erhöhen und damit nicht zuletzt unserer Wirtschaft
einen
Impuls zu geben.
Der
öffentliche städtische Raum wird dominiert von Autos
und
Verkehrsschildern. Andere Teilnehmer am städtischen Leben
müssen sich
notgedrungen anpassen. Wir möchten diese Dominanz
einschränken.
Das Konzept des Shared Space ist eine geeignete
Basis dafür: Ohne
Verkehrszeichen und auf gemeinsam genutzten
Verkehrsflächen wird die
Achtsamkeit der Verkehrsteilnehmer
aufeinander gefördert. Shared Spaces
werden nur in Bereichen
eingerichtet, die vom Durchgangsverkehr gut
umfahren werden
können.
3.5 Sicherer Schulweg
Gerade zu
Hauptverkehrszeiten sind Schulkinder besonderen Gefahren
ausgesetzt.
Wir fordern daher, dass Zebrastreifen und Kreuzungen mit
erhöhtem
Gefahrenpotenzial, zusätzlich mit Warnleuchten ausgestattet
werden,
die zu diesen Zeiten aktiv sind. In Straßenabschnitten
mit
besonderem Gefahrenpotenzial setzen wir uns für die
bedarfsgerechte
Installation von weiteren Ampelanlagen, 30er-Zonen
oder den
koordinierten Einsatz von Schülerlotsen [Schutzmännern
und -frauen] ein.
3.6 Bauen und Wohnen
Zur Würde des
Menschen gehört auch würdevolles Wohnen, Wohnraum muss
daher für
jedermann bezahlbar sein. Derzeit ist eine starke soziale
Entmischung
im Rhein-Kreis-Neuss zu beobachten, die sich in der
Konzentration
von Armut in den Großwohnsiedlungen an bestimmten
Standorten,
sowie einer intensiven Gentrifizierung, also einer
Aufwertung mit
weitreichenden sozialen Folgen, der innerstädtischen
Altbauquartiere
äußert. Dieser Entwicklung ist durch integrierte,
partizipative
und transparente Planung, sowie stärkere Berücksichtigung
sozialer
Aspekte entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist ein
Wiedereinstieg
in
den sozialen Wohnungsbau unabdingbar. Die Entwicklung von
Baukultur
muss ein gemeinsames, öffentlich gefördertes Anliegen
sein. Bei allen
baulichen Maßnahmen soll auf die natürlichen
Ressourcen, also Natur und
Landschaft, besondere Rücksicht
genommen werden. Eine Zersiedelung der
Landschaft ist zu
vermeiden.
3.7 Sicherheit und Ordnung
Die Polizei ist
eines der wichtigsten Exekutivorgane unseres Kreises.
Sie ist die
direkte, ausführende Kraft des staatlichen Gewaltmonopols
und
soll die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleisten.
Dies
ist
eine hochgradig verantwortungsvolle und anspruchsvolle
Aufgabe.
Bestrebungen, streifendienstliche Tätigkeiten der
Polizei zukünftig
verstärkt von schlechter ausgebildeten und
schlechter
bezahlten
Ordnungsamtskräften/Hilfspolizisten/Sicherheitsdiensten
durchführen zu
lassen, lehnen die PIRATEN aus dem RheinKreis
Neuss entschieden ab. Es
ist für uns nicht akzeptabel, realen
Bedrohungen für die öffentliche
Sicherheit und Ordnung auf diese
Weise schwächer zu begegnen.
Thema
Verwaltung
4.1 Dokumente der Kommunen
4.2
Öffnungszeiten
4.3 Einsatz von freier Software und offenen
Datenformaten
4.4 Kostenfreier und vereinfachter
Kirchenaustritt
4.5 Meldedaten nur nach Zustimmung herausgeben
4.6
Schuldenabbau
4.7 Stärkung der örtlichen Verwaltung
4.8
Unsere freie Stadt
4.1 === Dokumente der Kommunen ===
Die
Öffnungszeiten der Rathäuser erlauben nicht jedem Bürger
einen
einfachen persönlichen Besuch. Daher sollten Formulare für
Anträge auch
außerhalb der Öffnungszeiten und online verfügbar
sein, auch um sie
möglichst postalisch oder online aufgeben zu
können. Verordnungen der
Gemeinden sollten ebenfalls auf diesem
Weg zur Verfügung gestellt werden.
4.2 === Öffnungszeiten
===
Die Öffnungszeiten der Rathäuser sollten darüber hinaus
besser an die
Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger angepasst
werden.
4.3 === Einsatz von freier Software und offenen
Datenformaten ===
Wir fordern die konsequente Nutzung von freier
Software in der
Verwaltung, soweit freie Software verfügbar ist,
sie den
Softwareanforderungen entspricht und die Anschaffung
wirtschaftlich ist.
Unter freier Software sind Programme zu
verstehen, die weitergegeben,
auf beliebige Art genutzt und
verändert werden dürfen und deren
Quellcode frei verfügbar ist.
Die Nutzung solcher Programme reduziert
häufig Anschaffungs- und
Betriebskosten durch Herstellerunabhängigkeit.
Zudem fördert
dies die Verbreitung von Software, die auch vom Bürger
genutzt
werden kann.
Bei freier wie unfreier Software ist darauf zu
achten, dass Daten in
offen dokumentierten Formaten abgelegt
werden, um den Datenaustausch zu
vereinfachen.
4.4 ===
Kostenfreier und vereinfachter Kirchenaustritt ===
Jeder
Mensch soll unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen
die
Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft selbst
bestimmen
können.
Gebühren erschweren den Austritt oder Wechsel und
schränken damit die
Bekenntnisfreiheit ein. Zudem stehen sie oft
in keinem Verhältnis zum
Arbeitsaufwand. Daher sollten die
Amtsgerichte für einen Kirchenaustritt
keine Gebühren verlangen
dürfen. Entstehende Kosten sind im Zweifelsfall
von der
betreffenden Kirche zu entrichten, solange
Kirchenangelegenheiten
öffentlich verwaltet werden.
Des Weiteren soll es zukünftig
nicht mehr möglich sein, dass Kirchen
nachträglich den
Kirchenaustritt anzweifeln und damit eine
Beweislastumkehr zu
ungunsten des Bürgers erzwingen. Momentan muß der
Bürger durch
Vorlage der amtlichen Austrittserklärung beweisen, dass
er
tatsächlich ausgetreten ist. Verliert er seine Urkunde
innerhalb von 40
Jahren nach dem Austrittsdatum, wird er von einer
immensen
Kirchensteuernachforderung bedroht.
Darüberhinaus
sollen die Einwohnermeldeämter und Bürgerbüros dazu in die
Lage
versetzt werden, gleichstehend zu Notaren, einen
beglaubtigten
Austritt entgegenzunehmen.
4.5 === Meldedaten
nur nach Zustimmung herausgeben ===
Privatpersonen, Firmen
(inklusive Adresshändler), Kirchen, Parteien und
andere
Einrichtungen fordern von Bürgerämtern gegen geringe
Gebühren
Daten
über Bürger ohne deren Einwilligung an, um diese zu privaten
oder
kommerziellen Zwecken zu verwenden. Die Bürger müssen einer
solchen
Adressweitergabe gegenwärtig explizit widersprechen (so
genannter
»Opt-out«). Eine Weitergabe von Informationen über
Bürger ohne deren
Einwilligung und ohne äußerst dringenden
Grund (wie z. B. die
Adressfeststellung von verzogenen Schuldnern)
lehnen wir ab und
unterstützen daher Bestrebungen, das
Meldegesetz entsprechend anzupassen.
Um diesen Widerspruch zum
Grundrecht auf informationelle
Selbstbestimmung zu beenden, muss
in Zukunft sichergestellt sein, dass
die Erlaubnis der Bürger
eingeholt wurde, bevor Informationen über sie
herausgegeben
werden (»Opt-in«). Wurde diese Erlaubnis erteilt, soll der
Bürger
auf Anfrage Informationen über die getätigten Abfragen
erhalten
und
seine Erlaubnis jederzeit widerrufen können. Eine solche
Erlaubnis
soll nur durch Volljährige und nur persönlich gewährt
werden dürfen.
Bis zu einer Änderung des Meldegesetzes
sollen die Kommunen aktiv auf
die Möglichkeit der Einschränkung
der Datenherausgabe hinweisen,
beispielsweise durch Unterstützung
des jährlich stattfindenden OptOutDays.
Wir als Piratenpartei
werden auf die Möglichkeit der Datenabfrage bei
den Meldeämtern
verzichten.
4.6 === Schuldenabbau ===
Die Kommunen
sowie der Landkreis müssen sich ihrer Pflicht zum
Schuldenabbau
bewusst sein. Jedoch sollte dieser möglichst nicht zu
einem
Verlust von Servicequalität führen (z. B. durch
massiven
Personalabbau oder Abschaffung von Angeboten wie
Bibliotheken, im
sozialen Bereich usw.). Hohe Ausgaben sollen dort
getätigt werden, wo
sie notwendig sind (Instandhaltung von
benötigter Infrastruktur und
Investitionen in gewinnbringende
Bereiche, beispielsweise der Nutzung
von städtischen Flächen für
Photovoltaikanlagen oder der Nutzung von
vorhandener Kanalisation
zum kommerziellen Ausbau der
Breitband-Internetversorgung). Teure
Prestigeobjekte (Stichwort: »sich
ein Denkmal setzen«) sind
zurückzustellen, denn sie dienen nicht dem
Wohl der Bürger.
Nichtsdestoweniger sind die Bürger jeweils rechtzeitig
darüber
zu informieren, falls aufgrund von Sparmaßnahmen ein
Verzicht
auf
liebgewonnene Standards erforderlich werden kann (z. B.
Verkürzung
von Öffnungszeiten, Umbau oder Verkleinerung von
Schwimmbädern,
angemessene Erhöhung von Verwaltungsgebühren,
durch deren zweckgebundene
Mehreinnahmen die Schulden gesenkt
werden sollen usw.).
4.7 === Stärkung der örtlichen
Verwaltung ===
Wir Piraten setzen uns dafür ein, dass in den
Ortschaften die
Ortsteilverwaltungen beibehalten werden. Das
Schließen dieser
Ortsteilverwaltungen wäre ein hoher
Qualitätsverlust (Stichwort
Bürgerservice und Bürgernähe).
Gerade ältere,gebrechliche oder sozial
schwache Menschen sind
aufgrund eingeschränkter Mobilität auf eine
Verwaltung vor Ort
angewiesen. Bei einer Zentralisierung wären die
Menschen
gezwungen, weite und beschwerliche Wege zu gehen, die für
sie
möglicherweise mit hohem Aufwand und Kosten verbunden
sind.
Wenn es nicht wirtschaftlich ist, die Ortsteilverwaltungen
zu erhalten,
sollen alternativ "rollende Verwaltungsbüros"
eingerichtet werden.
4.8 === Unsere freie Stadt ===
Unser
Alltagsleben wird durch jede Menge Verbote und
Reglementierungen
geprägt. Viele halten das schon für
unvermeidbar. Ist das wirklich so?
Der Rhein-Kreis Neuss ist
gepflastert mit Gebots- und Verbotsschildern.
Straßen werden
plötzlich zur Einbahnstraße oder Sackgasse - auch wenn
das gar
nicht nötig wäre. Verbotsschilder sind überall.
Auch
kommunale Satzungen schränken unsere Freiheiten manchmal
unsinnig
ein.
Wir rufen die Bürger auf uns mitzuteilen, wo Sie in
Ihrer Stadt Ihre
Freiheit durch unsinnige Verbote und
Reglementierungen unnötig
beschnitten sehen und dies mit uns zu
diskutieren. Wir prüfen Ihre
Einsendungen auf Realisierbarkeit,
erläutern, dokumentieren und
diskutieren diese dann öffentlich.
Im Anschluß bringen wir
realisierbare Vorschläge für Sie in die
Stadträte ein.
Es kann sich dabei um Vorschläge zu
allgemeinen Regulierungen handeln
oder noch besser, ganz konkrete
Dinge, die sich an bestimmten Plätzen,
Straßen, Gebäuden und
Einrichtungen festmachen lassen.
Thema
Inneres
=== Kein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen
===
Wir setzen uns für Versammlungsfreiheit und eine vielfältige
und freie
Nutzung des öffentlichen Raums ein. Wir lehnen
Regelungen ab, die diese
unnötig einschränken. Deswegen stellen
wir uns gegen Verbote, die den
Konsum von alkoholischen Getränken
auf öffentlichen Plätzen untersagen,
ohne dass eine konkrete
Gefährdung davon ausgeht.
Statt restriktiver Verbote, fordern wir
bereits im Vorfeld eine
verantwortungsbewußte Aufklärungsarbeit
zu leisten.
5.2 === Kameraüberwachung minimieren ===
Im
öffentlichen Raum werden immer häufiger
Überwachungskameras
eingesetzt. Videoüberwachung ist selten klar
begründet, oft maßlos
überzogen und fast immer nutzlos. Damit
wird die Freiheit von Bürgern
eingeschränkt, die im öffentlichen
Raum nicht beobachtet werden wollen.
Betreiber von
Überwachungskameras haben bestimmte gesetzliche
Anforderungen an
den Datenschutz zu erfüllen. Allerdings reichen die
personellen
Ressourcen der zuständigen Behörden nicht aus, um
diese
Installation einer ausreichenden kritischen Überprüfung in
Bezug auf die
Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger zu
unterziehen. Wir setzen uns
daher dafür ein, die zuständigen
Behörden mit ausreichenden personellen
Ressourcen auszustatten,
um die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger
auch im
öffentlichen Raum angemessen schützen zu können.
5.3 ===
Kommunikation der Notfallpläne ===
Unsere Region wird durch
verschiedene mögliche Katastrophenszenarien
bedroht. Notfallpläne
sind zu entwickeln und an die Bevölkerung zu
kommunizieren.
Im
Katastrophenfall stellen Stromausfälle und der Wegfall
von
Verkehrswegen ein möglicherweise unüberwindbares Hindernis
für die
Verbreitung und Umsetzung von Notfallplänen dar. Wir
fordern daher die
Veröffentlichung und Kommunikation dieser Pläne
bereits im Vorfeld. Dies
ermöglicht auch die Prüfung der Pläne
durch die Bevölkerung, die mit der
Lage vor Ort am besten
vertraut ist und somit mögliche Fehlplanungen
rechtzeitig
erkennen kann.
Thema
Umwelt
=== Natur- und Landschaftspflege ===
Im Einklang
mit den festgeschriebenen Forderungen des Rhein-Kreises für
einen
besseren Erhalt der Natur-, Landschaftsschutzgebiete
und
Naturdenkmälern fordern wir eine Ausweitung solcher
Lebensräume, sowie
den Einsatz von ehrenamtlichen
Schutzgebietsverantwortlichen (Ranger)
wie sie bereits erfolgreich
in der Bodendenkmalspflege eingesetzt werden.
Die Planung für
Wohnbesiedlung, Straßenbau und Industriegebiete hat so
zu
erfolgen, dass vorhandene schutzbedürftige Flächen
nicht
zerschnitten werden und deren natürliche Einheit erhalten
bleibt.
=== Fluglärm / Schadstoffbelastung === (ggf. nur
Meerbusch und Kaarst)
Fluglärm ist nicht nur laut, sondern
kann auch gesundheitsgefährdend sein.
Es werden zwar Strafen für
Fluggesellschaften wegen verschiedenen
Verstößen ausgeprochen,
diese schaden aber den Fluggesellschaften nicht,
da sie viel zu
niedrig angesetzt sind.
Wir setzen uns daher dafür ein, die Lärm-
und Schadstoffbelastung durch
folgende Maßnahmen zu
minimieren:
1. Das Nachtflugverbot muss eingehalten werden (für
Fluggesellschaften
die ihre Air Base dort haben gelten die
bekannten Ausnahmen).
2. Die Deklaration von Passagierflügen als
Frachtflüge ist unzulässig
und wir fordern entsprechende
Kontrollen um die Einhaltung zu
gewährleisten.
3. Flugrouten
müssen eingehalten werden. Auch hier fordern wir
verstärkte
Kontrollen und Strafzahlungen für Gesellschaften, die von
den
Routen
abweichen.
4. Start- und Landegebühren sollen per Verordnung so
weit erhöht werden,
dass es für Fluggesellschaften unrentabel
wird, zwischen 22 und 06 Uhr
zu starten oder zu landen.
5.
Flugzeug-Parkgebühren sollen entsprechend gesenkt werden.
6.
Temporärer Entzug der Start- und Landegenehmigungen bei
mehrfacher
Misachtung der Regelungen.
7. Erhebung von
Lärmgebühren über Lärmklassen. In der zivilen Luftfahrt
dürfen
Flugzeuge generell nur Landebahnen solcher Flughäfen
anfliegen,
auf
denen eine sichere Landung auch ohne den Einsatz von
Schubumkehr
gewährleistet werden kann. Entsprechend fordern wir
zusätzliche
Lärmgebühren für den Einsatz der Schubumkehr.
8.
Der Flughafenbetreiber hat Kosten für die Umsetzung von
notwendigen
Schallschutzmaßnahmen betreffender Haushalte zu
übernehmen.
=== Umweltverträgliche Streumittel ===
Das
häufig gegen Schnee- und Eisglätte eingesetzte Streusalz
bringt
große Nachteile für die Umwelt mit sich. Es greift die
Vegetation an,
sorgt für Verschlämmung und Verdichtung des
Bodens, schadet Gewässern
und Tieren wie auch Bauwerken und
Fahrzeugen. Hier sollten, soweit
möglich, Alternativen wie Asche,
Sand oder umweltfreundlichere
Streugranulate eingesetzt werden.
Dies gilt auch für den privaten
Einsatz von Streumitteln.
Thema
Energie
Die Welt befindet sich mitten in der Energiewende. Um
die Auswirkungen
unseres Handelns auf das Klima zu begrenzen,
müssen wir alle auf allen
Ebenen unseren Beitrag leisten.
Einerseits muss die Energiegewinnung von
fossilen auf erneuerbare
Energiequellen umgestellt werden, gleichzeitig
müssen wir mit der
vorhandenen Energie sorgsamer umgehen.
Mit der Energiewende ist
auch die Zeit der Großkraftwerke vorüber. Den
Ausfall der
Atomkraft mit neuen Kohlekraftwerken kompensieren zu wollen,
halten
wir für einen Irrweg. Stattdessen müssen kleine
dezentrale
Kraftwerke auf ökologisch vertretbare Weise unseren
Energiebedarf decken.
=== Dezentrale und regenerative Energien
demokratisch mit
Bürgerbeteiligung fördern ===
Wir
bevorzugen hierbei Finanzierungsmodelle, die den Bürger an
der
Anlage beteiligen und ihm das größtmögliche Mitspracherecht
geben.
Die Piraten im Rhein-Kreis-Neuss fordern das der Kreis und
die
angeschlossenen Städte und Gemeinden verstärkt
Bürgerenergieanlagen
(Stichwort: dezentrale Stromversorgung) zu
fördern bzw. deren
Einrichtung zu unterstützen, an denen sich
die Bürgerinnen und Bürger
beteiligen können und welche die
Stromversorgung insgesamt günstiger
machen sollen.
===
Konverter ===
Wir Piraten fordern, dass der festgelegte
Einspeisungspunkt Osterath,
unter Mitsprache aller beteiligten,
umliegenden Gemeinden zu analysieren
und zu bewerten ist.
Es
muss zu jedem Zeitpunkt vermieden werden, dass Bürger durch
den
Bau
eines solchen Konverters gesundheitliche Schäden
erleiden.
Unausweichbare finanzielle oder immaterielle Schäden
sind von den
entsprechenden Betreibern unverzüglich und in
angemessener Höhe
auzugleichen.
Darüberhinaus fordern wir
eine Selbstverpflichtung des
nordrheinwestfälischen Landtags, die
betroffenen Bürger jederzeit und
umgehend über den aktuellen
Sachstand umfassend zu informieren.
=== Stromtrassen ===
Wir
Piraten fordern, sämliche neue Stromtrassen in der Nähe
von
Wohngebieten als Erdkabel zu verlegen und in solchen Fällen
keine
Überlandleitungen zu genehmigen, da von diesen erhöhte
Gesundheitsrisken
ausgehen.
Weiterhin können Enteignungen
durch den Einsatz von Erdkabeln vermieden
werden und schützen
somit entsprechend die betroffenen
Grundstückseigentümer.
===
Biogas ===
Biogasanlagen nutzen organische Materialien wie
Lebensmittelreste, Dung
oder hierfür angebaute Pflanzen zur
Produktion von Gas, das zur
Energiegewinnung verbrannt werden
kann. Ein wesentlicher Aspekt für uns
als Piratenpartei ist
hierbei, dass die Energieproduktion niemals in
Konkurrenz zur
Nahrungsmittelversorgung stehen darf. Die Umwandlung von
Anbauflächen
für Nahrungsmittel in Gebiete zum Zwecke der
Energiegewinnung
lehnen wir daher strikt ab.
[=== Geothermie ===
Auch
Geothermie kann eine Quelle umweltfreundlicher Energie
darstellen.
Daher unterstützen wir auch diese Form der
Energiegewinnung für einen
modernen Energiemix in Betracht
ziehen. Vor dem jeweiligen Einsatz von
geothermischen Anlagen sind
weitere entsprechende geologische
Voruntersuchungen anzustellen
und zu finanzieren.]
=== Fracking ===
Da die Risiken
des Frackings nach heutigem Stand nicht ausreichend
untersucht
sind, im Hinblick auf die Auswirkung auf Menschen und
Umwelt,
lehnen
wir diese Methode der Öl- und Gasgewinnung ausnahmslos ab.
===
Solarenergie ===
Die Solarenergie spielt für uns eine
besondere Rolle. Wir fordern, die
Dachflächen öffentlicher
Gebäude nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung
konsequent für
die Energiegewinnung zu nutzen oder - gegen geringe Pacht
- diese
Flächen für Bürgerenergieanlagen zur Verfügung zu
stellen.
Wichtig ist hierbei auch der Brandschutz.
Solaranlagen müssen so
ausgerichtet sein, dass die
Stromversorgung vom Stromkreis trennbar ist.
Die Feuerwehren vor
Ort müssen geschult werden, um den richtigen Umgang
(nach VDE
0132) mit möglicherweise stromführenden elektrischen Anlagen
zu
beherrschen.
=== Windenergie ===
Die Windenergie ist
eine der Schlüsseltechnologien zur Umstellung der
Energieproduktion.
Wir befürworten den Ausbau, stellen ihn jedoch auch
unter klare
Bedingungen. Aus Lärmschutzgründen müssen Mindestabstände
zu
Siedlungsgebieten streng eingehalten werden. Für zukünftige
effizientere
Anlagen kann eine Ausweisung von weiteren Flächen im
Flächennutzungsplan
jedoch bereits heute erfolgen.
===
Kommunale Gebäude ===
Immobilien der Kommunen sollten
energieoptimiert und ökologisch
betrieben werden. Mögliche
Maßnahmen sind hier die Prüfung und
Verbesserung der
Gebäudeisolierung, die Umstellung alter Heizsysteme auf
regenerative
Energieträger wie Holzpellets oder Optimierung des
Energieverbrauchs
von Klima- und Beleuchtungsanlagen und anderen Geräten
im Rahmen
von geplanten Sanierungsmaßnamen. Neubauten sollen
mindestens
Passivhausstandards entsprechen, also mindestens so
viel Energie
produzieren, wie die Heizsysteme verbrauchen.
===
Energiesparende Straßenbeleuchtung ===
Die Beleuchtungssysteme
der Kommunen sind auf Energieeffizienz zu prüfen
und
gegebenenfalls durch entsprechende Maßnahmen wie den
Einsatz
moderner Leuchtmittel (z.B. LED) anzupassen im Rahmen von
ohnehin
erforderlichen Reparaturen, oder Sanierungsmaßnamen.
===
Energieversorgung öffentlicher Gebäude, Betriebe, Flächen o.
ä.
===
Die Städte und Gemeinden sollten beim Ausstieg aus der
Atomenergie mit
gutem Beispiel vorangehen und die Stromversorgung
von öffentlichen
Gebäuden, Betrieben und Flächen auf
erneuerbare Energien umstellen.
Thema
Soziales
Die Kreismitgliederversammlung möge beschließen folgende
Programmpunkte
in ihr gemeinsames Kommunalwahlprogramm aufzunehmen.
Sollte für den
gesamten Antrag keine Mehrheit gefunden werden, möge bitte
modular
abgestimmt werden.
Das gemeinsame Kommunalwahlprogramm wurde vom AK
Kommunalpolitik des
Rhein-Kreises Neuss erarbeitet und soll als
programmatische Basis für
alle Kommunen im Rhein-Kreis Neuss dienen. Den einzelnen
Kommunen des
Rhein-Kreises Neuss bleibt es ungenommen, Teile des
Kommunalwahlprogrammes zu verändern oder zu ergänzen.
Programmtext:
Modul 1
Soziales
Kinder- Jugend- und Familie
Modul 1a
Kostenfreier Kindergarten- und Kinderkrippenbesuch
Der Besuch einer vorschulischen Einrichtung ist wichtig,
um den Kindern
den Übergang zur Grundschule zu erleichtern und damit sie
sich besser in
einer Gruppe zurechtfinden können. Gleichzeitig können
Kindergärten,
Kinderkrippen und andere Kindertagesstätten maßgeblich zur
Entlastung
berufstätiger Eltern beitragen und es manchen Eltern
überhaupt erst
ermöglichen, einen Beruf auszuüben.
Deshalb möchten wir in Übereinstimmung mit unserem
Landtagswahlprogramm
den Besuch von Kindergärten nach dem dritten Lebensjahr
und den Besuch
von Kinderkrippen bereits nach dem ersten Lebensjahr für
jedes Kind
kostenfrei anbieten. Durch dieses aus Landesmitteln zu
finanzierende
Angebot erhalten alle Kinder unabhängig von ihrem
familiären und
gesellschaftlichen Hintergrund möglichst gleiche
Voraussetzungen für den
weiteren Bildungsweg.
Modul 1b
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Die Piratenpartei setzt sich für eine effektive und gut
ausgestattete
offene Kinder- und Jugendarbeit ein. Kürzungen in diesem
bereits mit
knappen Mitteln ausgestatteten Bereich hätten fatale
Folgen.
Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sind
wichtige
Anlaufstellen für aufwachsende Menschen außerhalb der
Schule und dem
eigenem Zuhause. Sie bieten Raum zur persönlichen
Entfaltung und
Entwicklung von Verantwortungsgefühl. Gerade für Kinder
und Jugendliche
aus finanziell schlechter gestellten Familien ist dieses
Umfeld ein
wichtiger Punkt im Leben und ist somit auch ein wichtiger
Schritt zur
Chancengleichheit.
Modul 1c
Ein neues Jugendschutzkonzept
Kinder und Jugendliche müssen auf den Umgang mit modernen
Medien
vorbereitet und bei ihrem Medienkonsum begleitet werden.
Diese
Erziehungsaufgabe obliegt den Eltern und kann nicht durch
technische
Hilfsmittel oder stark lückenhafte Regulierung von
Anbietern ersetzt
werden. Eltern sollen durch Beratungsangebote und
staatliche
Bildungseinrichtungen bei dieser Aufgabe unterstützt
werden, tragen
letztlich aber die Verantwortung für ihre Kinder selbst.
Ein nachhaltiger Jugendschutz darf sich nicht blind auf
Verbote oder
technische Filter verlassen, Kinder und Jugendliche sollen
bewußt mit
Informationen umgehen. Die Vermittlung von Medienkompetenz
muss der Kern
eines neuen Jugendschutzkonzepts sein. Kinder und
Jugendliche können
gemeinsam mit ihren Eltern Medieninhalte diskutieren und
bewerten. Um
die Ergebnisse auch für andere nutzbar zu machen, können
diese in
geeigneten Plattformen gesammelt und der Allgemeinheit zur
Verfügung
gestellt werden. Dadurch können transparent
Empfehlungslisten geschaffen
werden, die jederzeit von jedem aktualisiert oder
korrigiert werden
können, und damit wesentlich geeigneter sind als
intransparente und
naturgemäß sehr fehleranfällige Sperrlisten von einzelnen
Anbietern.
Eltern können mit Hilfe dieser Empfehlungslisten dann
individuell selbst
entscheiden mit welcher Art Medien ihre Kinder bereits
umgehen können.
Modul 1d
Verantwortung lernen - Förderung autonomer Jugendzentren
Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird zunehmend
Verantwortung und
Eigenverwaltung abgesprochen. Wir Piraten halten dies für
einen fatal
falschen Weg der Überregulierung. Nur wer Verantwortung
für sich und
andere übernimmt, lernt und übt ein gefestigtes und
stabiles
Sozialverhalten. Auch Jugendliche dürfen und sollen Fehler
machen, um
daraus zu lernen. Auch Jugendliche wollen Veranstaltungen
organisieren
und benötigen Begegnungszentren. Deshalb möchten wir
Piraten autonome
Jugendprojekte, insbesondere selbstverwaltende
Jugendzentren, fördern
und bewahren. Wann immer es sich anbietet sollten
leerstehende Gebäude
der öffentlichen Hand diesem Zweck langfristig überführt
werden.
Modul 2
Soziale Hilfen
Modul 2a Beschwerdestelle für sexuelle Belästigung
Die Piratenpartei im Rhein-Kreis Neuss setzt sich für die
Einrichtung
einer Beschwerdestelle für sexuelle Belästigung ein. Dies
kann nach dem
Vorbild der entsprechenden Beschwerdestelle der Stadt
München geschehen.
Die Beschwerdestelle dient als Anlaufstelle für Betroffene
und
koordiniert Maßnahmen, um die Situation im Landkreis zu
verbessern.
Schwerpunkte sollen sexuelle Belästigung in Schulen,
anderen
öffentlichen Einrichtungen sowie am Arbeitsplatz sein.
Dazu arbeitet die
Beschwerdestelle mit den kommunalen Verwaltungen und den
im Kreis
ansässigen Unternehmen zusammen.
Modul 2b
Selbsthilfegruppen Fördern
Die Piraten werden sich dafür einsetzen, das
Selbsthilfegruppen von
sozial schwachen Gruppen und Minderheiten aktiv gefördert
werden.
Wichtig sind uns hier zumeist Begegnungsstätten, Wohnheime
und
Gemeinschaftsküchen. Weniger wichtig sind Vereine, die auf
Gedeih und
Verderb Arbeitsplätze wie Minijobs und
Arbeitsgelegenheiten im Sinne des
SGB II schaffen wollen - die protestantische Arbeitsethik
ist aus
unserer Sicht überholt. Ein künstlich geschaffener,
subventionierter
zweiter Arbeitsmarkt, der in direkter Konkurrenz zum
ersten steht, ist
aus unserer Sicht nicht erstrebenswert.
Modul 3
Kultur und Wissenschaft
Mehr Raum für Kunst
Kunst und Kultur benötigt Platz in der urbanen Struktur.
Seien es
Ateliers oder Proberäume, gerade die künstlerischen
Ambitionen von
sozial schwächeren Mitbürgern könen sich nicht entfalten,
wenn es dafür
keinen Raum gibt. Deshalb setzen sich die Piraten dafür
ein, dass
ungenutze Räumlichkeiten der öffentlichen Hand Künstlern
kostenneutral
oder sehr günstig zur Verfügung gestellt werden.
Modul 4a
Seniorenpolitik
Im Zuge des demographischen Wandels altert die
Bevölkerung. Unsere
Infrastruktur passt sich den dadurch notwendigen
Veränderungen
insbesondere bei Bauen und Wohnen, Gesundheitsversorgung
und Pflege
nicht schnell genug an, um die Bedürfnisse der Seniorinnen
und Senioren
ausreichend gerecht werden zu können.
Es ist beispielsweise schwer für Senioren, einzukaufen,
selbst
handwerkliche Arbeiten zu verrichten, sicher im Umgang mit
dem Internet
zu sein, behördliche Formulare auszufüllen, passende
Tarife für Strom,
Wasser und Telefon auszuwählen oder Pflegedienste in
Anspruch zu nehmen.
Wir fordern deshalb ein zukunftsfähiges Konzept, um den
Auswirkungen des
demographischen Wandels wirksam entgegentreten zu können.
Hierbei wollen wir Vereine und Initiativen, aber auch
Bürgerinnen und
Bürger, welche sich diesbeüzglich engagieren wollen, an
der Erarbeitung
des Konzeptes beteiligen.
Auch die Einrichtung eines mitbestimmenden
Seniorenbeirates halten wir
sowohl auf Kreis- als auch auf Ortsebene für geboten, um
die Interessen
der Bürgerinnen und Bürger besser vertreten zu sehen.
Modul 4b
Entwicklung des ländlichen Raumes im Bereich der
Altenpflege/betreutes
Wohnen
Bedingt durch den demographischen Wandel, leben im
ländlichen Raum immer
mehr ältere Menschen. Dies macht einen besonders hohen
Aufwand im
Bereich der Pflege und des betreuten Wohnens erforderlich,
der nicht von
den Familien der Senioren abgedeckt werden kann. Wir
setzen uns daher
dafür ein, dass auch in kleineren Ortschaften für Senioren
mehr
Möglichkeiten geschaffen werden, damit ältere Menschen
nicht gezwungen
sind, ihre angestammte Heimat zu verlassen. Mit
Beteiligung der
örtlichen Bevölkerung müssen Wege gefunden werden, die
Pflege und
betreutes Wohnen vor Ort zu verbessern. Die Piraten
unterstützen daher
die Gründung von so genannten Bürgergenossenschaften mit
derartigen Zielen.
Am 02.10.2013 12:08, schrieb markusvonkrella: