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nds-wolfsburg - Re: [NDS-Wolfsburg] Brief an die Piraten

nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Wolfsburg (Niedersachsen)

Listenarchiv

Re: [NDS-Wolfsburg] Brief an die Piraten


Chronologisch Thread 
  • From: "Matthias Kellner" <Matthias.Kellner AT gmx.net>
  • To: nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [NDS-Wolfsburg] Brief an die Piraten
  • Date: Thu, 29 Mar 2012 16:05:55 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfsburg>
  • List-id: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg.lists.piratenpartei.de>

Hallo Kerstin,

das ist genau die gewünschte Bürgerresonanz :-)
Es sollen sich einfach so viel wie möglich Bürger mit ihren Ideen und
Wünschen einbringen, damit man den besten Vorschlag für zukünftiges Handeln
zur Abstimmung stellen kann.

Im Prinzip gut, dass Du uns über die Mailingliste informierst, besser wäre
(siehe auch Stefans Mail), einen Link auf einen geschützten Mitgliederbereich
zu versenden, da sich an der Mailingliste jeder anmelden kann und das nicht
kontrolliert wird. Der Brief ging ja nur an Mitglieder. Dazu müsste es aber
diesen geschützten Bereich geben ..., eine Technik, die ich demnächst einmal
zur Verfügung stellen möchte.

Bezüglich dem Resultat aller Bürgermitbeteiligung sollte man sich an der
Schweiz orentieren.

- Der "Gesetzgeber" ist die Bürgervollversammlung (hier der Rat der Stadt).
- Dort wird beschlossen, was alle in der Gemeinde gemeinsam "Verändern!"
wollen.
- Keine gemeinsamer Mehrheitsbeschluss bedeutet "keine Veränderung"!
- Damit muss eine Bürgervollversammlung solange "arbeiten" bis eine einigende
Mehrheit gefunden ist.

Die Kunst ist es nun:
- die Bürger so gut zu informieren, dass es überhaupt einen mehrheitsfähigen
Vorschlag gibt
- die Versammlung so zu führen, dass der Mehrheitswille erkannt, formuliert
und abgestimmt wird
- die Bürger zufrieden mit einem Ergebnis nach Hause gehen (damit auch
wiederkommen)

Nimmt man als Bewertungsmaßstab den Mehrheits-Beschluss der
Bürgervollversammlung, so ist der Erfolg genau das Mehrheitsvotum, und wenn
dieses inhaltlich ganz schwach ist: "Wir fühlen uns gut das Wetter ist gut.
Aber Veränderungen wollen wir keine."

Nur wenn den Bürgern ein Thema tatsächlich unter den Fingern brennt, dann hat
dieses Thema auch eine Fähigkeit zur einem Mehrheitsbeschluss.

Macht man nun als Politiker sein eigenes Votum öffentlich "bedingungslos"
(mit den kleinen Ausnahmen wie z.B. Vollstreckung der Todesstrafe oder
anderes völkerrechtswidriges und/oder rechtswidriges) am geäußerten
Mehrheitswillen der Bürger fest, so kann unser nächster Bürgermeister Svante
öffentlich vertreten, dass er immer gegen jede Veränderung ist, da er keine
Mehrheit für die Veränderung bei den Bürgern in "seiner"
Bürgervollversammlung gefunden hat. Er würde praktisch als persönlich sich
selber auferlegter Delegierter die Beschlüsse der Vollversammlung in den Rat
der Stadt tragen, und damit der Schweizer Gemeinde näher kommen. Machne das
auch noch andere Ratsmitglieder Piri etc., dann wird die Diskussion und
Entscheidung in die Vollversammlung verlagert.

Mit Bürger-Demokratie kann man an jeder Stelle jede Person für sich selber
beginnen, dazu bracuht es keinerlei "Systemvernderung". Sich freiwillig dem
Votum einer Versammlung unterwerfen (mit Außnahmen, jederzeit kündbar). Aber
man ist ja nicht willenlos dem Volks-"Urteil" ausgeliefert. Man hat seine
eigene Meinung. Wichtig ist es den Mehrheitswillen aufzuspüren und sauber von
seinem eigenen "egoistischen" Willen zu trennen. Selbst wenn man die
"Weltformel" weiß, bringt die nichts, wenn die Mehrheit das nicht versteht
oder dagegen ist. Manch einer "liebt" seine Probleme!

Konkret als Antwort auf den Brief des Bürgern, kann man so ein Konzept in
groben Zügen erleutern. Da das hier keiner kennt, ist eine Art der Gewöhnung
nötig.

Die Bürgervollversammlung fordert man aber nicht von seinen "Gegner", sondern
macht sie einfach und lädt die anderen Parteien aber nur als Bürger dazu ein.
Selbst die Piraten sollten sich auf der Vollversammlung stark zurückhalten,
sondern nur den Rahmen organisieren. Wenn wir das schaffen, dann werden alle
teilnehmenden Bürger positiv erstaunt sein, dass es so etwas gibt, dass sich
tatsächlich einmal jemand für den Bürger interessiert. Selbstverständlich
sollten die Piraten auch ihre Ideen vorstellen, aber auf keinen Fall die
Veranstaltung dominieren (auch nicht durch Redebeiträge von Piraten-Bürgern).

Das geniale an der Vorgehensweise ist, dass Svante in der Ratsversammlung
zwei Meinungen vertreten kann. Seine und die der Bürgervollversammlung. Im
Prinzip ist er nach so einem Schema schon inoffizieller (Ober-)Bürgermeister,
mit dem großen Vorteil, dass er selbst nach der Wahl nicht wie üblich völlig
alleine ist, er hat eine Bürgervollversammlung hinter sich. Mit der Meinung
der Bürgervollversammlung kann Svante im Rat der Stadt für eine Entscheidung
feilschen, und im Sinne des besten Ergebnisses den Beschluss der
Bürgervollversammlung zu einem Kompromiss abändern. Für eine bessere
Vollstreckung des Bürgerwillens, müssten die Bürger Svante halt mit einer
Mehrheit im Rat der Stadt ausstatten. Ursache-Folge

Und wenn Svante sein Einfluss zu Kopfe steigen würde (ich vertraue da 100%
auf seine Familienprägung), die Bürgervollversammlung wird das schon
eindeutig zeigen. So gewöhnen sich Bürger und Bürgermeister aneinander, dem
einen zu seinem Job, den anderen zur Vertretung ihrer Interessen. Win-Win :-)

Ein Abgeordneter oder Bürgermeister soll ja nur der beste Vertreter der
allgemeinen langfristigen Meinungen/Entscheidungen der Bürger sein und
bekommt für seine Vermittlertätigkeit (u.a. Anweisung/Kontrolle der
Verwaltung) bei Erfüllung der Rolle ein berechtigt! fürstliches Gehalt.

Der Eckpfeiler dieser mündige Bürger-Demokratie ist, dass die Welt so wie sie
ist, gut ist und keiner Veränderung bedarf. Derjenige, der Veränderung ggf.
egoistisch für sich will, muss erst einmal eine Mehrheit finden. Der aktuelle
politische Trick ist, dass medial verbreitet wird, dass wir permanente
Veränderung auf Grund der äußeren Globalisierung benötigen. Damit erwirken
die amtierenden Politiker den Freibrief, der permanenten heimlichen
Veränderung zu Ungunsten der allgemeinen Bevölkerung. Z.B. China kann in der
Erzeugung von Waren objektiv nur günstiger sein, wenn die vergleichbare Ware
in China mit weniger Energie erstellt wird. Alles andere ist ein nicht fairer
Wechselkurs. Und selbst wenn ein Chinese pro Kopf weniger für sich in
Anspruch nimmt, Wohnraum, Fortbewegung, Kochen, Heizen, Waschen ... etc., so
muss doch die Infrastruktur eines gesamten Landes aufgebaut werden. Damit
gehört jedes neu (ggf. Büro-)Hochhaus, Straße , etc. zu den Erstehungskoste
n der Ware hinzu, wie bei uns der sinnlose Autoverkehr zum Büro, wo man dann
doch nur in einen Computer schaut wie zu Hause. Die Gründe und Ziele der
nicht fairen Rahmenbedingungen sind länger, wichtig ist nur, dass der Zwang
zur permanenten Veränderung des Sozialsystems nicht von außen kommt, sondern
Arbeitsplatz- und Machtsicherung für Politiker ist.

Wer in der BRD den Bürgerwillen direkt berücksichtigt, kann mit starkem
medialen Gegenwind rechnen. Die Bürger werden es einem mit Stimmen danken.
Schnell wird das übliche Totschlagargument "Populismus" Verwendung finden. P.
beschreibt im Gegensatz dazu ein Abstimmverhalten mit kurzfristigen
Interessen. Die übliche Themen sind Todesstrafe, Ausländerhass und
Extremismus, und dieses sind gerade Entscheidungen mit kurzfristiger Wirkung,
die ein optimaler Demokrat selbst ohne jegliche Moral niemals befürworten
wird, da sie langfrisitg nur zu Hass und Krieg führen, und damit langfristig
(siehe Deutschland 2. Weltkrieg) erfolglose Entscheidungen sind.

Also meine volle Unterstützung zur Bürgerbeteiligung, nur die technischen
Mittel zur Vorbereitung fehlen noch, was mir persönlich ein Anliegen ist.
Aber letztendlich zählt alleine die persönliche Bürgervollversammlung (egal
wieviele kommen, wer nicht kommt; enthält sich). Übrigens darf es auf einer
Bürgervollversammlung keine geheime Abstimmung geben. a.) Durchführung, b.)
zu lange Zeitdauer, c.) Kontrolle der Wahl. Wenn es um eine genaue
Wahl-Kontrolle geht, dann kann man sich ja wie in Amerika zur Kür der
republikanischen Kandidaten in den Ecken versammeln. Wenn man das
Grundprinzip verstanden hat, kann man gleich mit einer Vollversammlung zu
einem aktuellen Bürgerthema anfangen und muss nicht auf irgendein technisches
Hilfsmittel warten, wo der Betrug auch nur schwerer zu entdecken ist.

Herzliche Grüße
Matthias


Date: Wed, 28 Mar 2012 12:52:36 +0200 (CEST)
From: "Kerstin Müller" <kerstin.mueller AT piratenpartei-wolfsburg.de>
Subject: [NDS-Wolfsburg] Brief an Wolfsburger Piraten

Hallo,

im Anhang findet ihr einen Brief, der mich heute erreicht hat. Da er generell
an
die Piraten gerichtet ist, schicke ich ihn mal über die Liste.
Ich würde, wenn es keinen Widerspruch gibt, ein Antwortschreiben aufsetzen und
zwecks Abstimmung morgen Abend mit zum Stammtisch bringen.

Viele Grüße,

Kerstin


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  • Re: [NDS-Wolfsburg] Brief an die Piraten, Matthias Kellner, 29.03.2012

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