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nds-wolfsburg - [NDS-Wolfsburg] Wie war der Biotechnologievortrag?

nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Wolfsburg (Niedersachsen)

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[NDS-Wolfsburg] Wie war der Biotechnologievortrag?


Chronologisch Thread 
  • From: "Matthias Kellner" <Matthias.Kellner AT gmx.net>
  • To: nds-wolfsburg AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [NDS-Wolfsburg] Wie war der Biotechnologievortrag?
  • Date: Fri, 15 Jan 2010 22:20:55 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nds-wolfsburg>
  • List-id: "Ortsgruppe Wolfsburg \(Niedersachsen\)" <nds-wolfsburg.lists.piratenpartei.de>

Hallo Piraten,

ich war leider für grüne Meisterschalenfotos und einer "Recherche" im Journal
verhindert. Kann jemand etwas über die Biotechnologieveranstaltung
zusammenfassend berichten?

Ich werde nächste Woche Montag nicht da sein. Bezüglich Autostadt konnte ich
auch noch keinen Kontakt aufbauen, Sonja weiß bescheid.

Bezüglich Deiner Ausführungen zu der Biotechnologie, lieber Jürgen, könnte
Deine Sichtweise sogar richtig sein, wenn es tatsächlich ein Strafrecht für
Verursacher von Umweltverschmutzung geben würde. Dieses gibt es aber
garantiert nicht, da ansonsten keinerlei technologische Entwicklung statt
gefunden hätte, da immer bei irgendeinem Prozess bisher Müll angefallen ist,
der dann irgendwo heimlich verscharrt wurde. Das beste Beispiel ist die
Atomwirtschaft. Alle heutigen Ergebnisse waren im Moment der "Tat" für die
beauftragenden Täter 100% absehbar, also Vorsatz.

Muss sich irgendeiner bis heute strafrechtlich dafür verantworten? Wie viel
Mitarbeiter wurden verseucht und wurden durch Giftstoffen einem "natürlichen"
vorgezogenen Tod zugeführt? Man müsste nur die Angehörigen fragen und
Arbeitsgerichtsordner und Sozialgerichtsordner bezüglich Anerkennung von
Berufskrankheiten wälzen.

Die Täter wussten, dass das Strafrecht auf geduldigem Papier geschrieben ist.
Wir sind dazu zu naiv und erwarten von dem Papier viel zu viel eigenständige
Aktivität.

Kann man eigentlich Bundeskanzler werden, wenn man keinen Atommüll verscharrt
hat?

Politisch kann man immer gegen irgendetwas sein, ohne dass es eine
tatsächliche Relevanz hat. Gentechnik freie Lebensmittel als Markt auf Basis
der Sorge der Bevölkerung verändert einen gesamten Markt. Markt ist Abstimmen
mit den Füßen.

Die letzte große Volksabstimmung mit den Füßen war übrigens die Impfquote bei
der Schweinegrippe. Läppische 10-15% bei der gesamten Propaganda!

Politisch würde ich alles immer auf das Rechtsstaatprinzip und
Mehrheitsprinzip zurückführen. Wenn die Gemeinschaft unbedingt zum Atommüll
lebenden Bio-Gen-Müll erzeugen will, dann soll es halt so sein. Schaffen wir
es aber noch nicht einmal unsere rechtsstaatliche Vergangenheit bezüglich
Atommüll zu bewältigen, dann sind wir noch nicht reif für konstruktive
Bio-Gen-Technik sondern nur für Bio-Gen-Müll.

Ein wirksames Strafrecht gegen "Technokraten"-Täter zu erwarten, ist fern von
der augenblicklichen Realität, da man nie einen Propheten der eigenen
"Technologie"-Religion, genannt Fortschritt, opfern wird.

Erst wenn die Richter sich tatsächlich dem Mehrheitswillen verpflichtet
fühlen, Richterwahlen und Mehrheitsentscheidungen über Gerichtsentscheidungen
existieren, werden der Technologie-Hydra nicht unentwegt neue
unverantwortliche Köpfe wachsen. Wer redet über Nano-Technologie etc.? Die
Öffentlichkeit ist irgendwie systematisch immer zu spät. Zufall?

Die praktische Anwendung von rechtsstaatlichen Prinzipien muss und wird
irgendwann einmal tatsächlich durchgekämpft werden und von der Mehrheit der
Bevölkerung verstanden sein. Dieses geschieht aber nicht auf Grund von
Idealismus sondern aus bloßer Vernunft, dass es für alle weniger mühsam ist
gleich umweltverträglich zu handeln. Politisch ist das Thema eigentlich schon
durch und nennt sich modern "nachhaltig". Aber die Umsetzung fehlt, da im
Einzelfall der Mehrheitswille an den Gerichtsentscheidungen aufgehoben wird
und gemeingefährliche Technologien legalisiert werden.

Selbst das Einsperren eines Straftäters bringt wenig, außer Aufwand und
Arbeit für die Gemeinschaft. Heilsamer ist da sicher, wenn Brunnenvergifter,
nichts anderes sind unserer Endlager, das vergiftete Wasser selber trinken
müssen. Oder ein unverantwortlicher Freisetzer von manipulierten Lebensformen
diese persönlich alle wieder einsammeln muss, was ggf. lebenslängliche
Sisyphos-Arbeit bedeuten kann. So was kann man auch geschlossenen Kreislauf
nennen.

Bis der Rechts-Kreislauf geschlossen ist, dass Richter im Sinne der Mehrheit
beschließen wollen (eigenes Interesse der Person Richter um wieder gewählt zu
werden), kann es noch eine unbestimmte Zeit dauern. Wäre ja auch schade um
die vielen Arbeitsplätze in Umweltämtern bei Greenpeacern und Politikern,
wenn man keine Arbeit und ablenkende Katastrophenthemen mehr hat.

In diesem Sinne könnten wache Piraten tatsächlich eine politische Innovation
sein, in dem sie bei jedem Thema sich immer wieder auf ihre Kernthemen
konzentrieren:
- Transparenz
- gläserner Staat
- Bürgerrechte
- Mehrheitsentscheidungen?

Wie man zu Atom-, Bio-, Gen-Technik als Pirat persönlich steht, wäre dann
sekundär, Hauptsache der Bürger wurde ausreichend aufgeklärt und er ist
bereit die möglichen Folgen der Risiken beim GAU ohne zu murren zu ertragen.
Wer mit entscheidet (DAU) ist mitverantwortlich (GAU).

Skandale werden kommen und gehen, der fehlende Kreislaufschluss für
Gerichtsbeschlüsse (Richterwahl, Abstimmung über Urteile) wird immer wieder
neue Hydraköpfe gebären. Im Grunde war das Wahl-Kaiser-/Königtum oder die
gewählten Häuptlinge ein viel besseres System als der ganze heutige
bürokratische Firlefanz. Wurde rechtlicher Mist entschieden wurde Mist
abgewählt. Unübersichtliche Formalismen verschleiert nur den Blick auf das
Wesentliche:

Warum sollte ein Mensch die Mühsal auf sich nehmen und im Interesse der
unsichtbaren anonymen räumlich entfernten Gemeinschaft tatsächlich nachdenken
und entscheiden, wenn er es bequemer gegen diese tun kann?

Nur wenn diese Unterlassung für ihn schmerzhaftere Konsequenzen als das
gemeinnützige Denken und Entscheiden hat. Liebesentzug durch Abwahl und
Arbeitslosigkeit oder Strafe durch Arbeit, wenn ein Beschluss aufgehoben
wird. Und alles bestimmt durch die Gemeinschaft und nicht durch eine
irgendwie anmaßende Pseudo-Intelligenz wie die Fortschritts-Jünger.

Der Mensch ist im ersten Schritt faul, was nicht unbedingt eine Natur
zerstörende Eigenschaft ist. Wer die Natur des Menschen übergeht, der
übergeht auch die Natur.

In diesem Sinne Wünsche ich Euch ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße
Matthias


PS.: Habe bezüglich Atomendlager diese Woche Kontakt zu "der Linken"
aufgenommen und werde in dem Bereich meine "Arbeitskraft" nach deren Bedarf
anbieten und einsetzen. Ziel? Umsetzung von rechtsstaatlichen Prinzipien (im
Partei übergreifenden Bündnis). Wer hätte das gedacht?
--
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