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muenster - Re: [MS Piraten] Was verbindet die Schlossplatzdiskussion, die Piratenpartei und die judäische Volksfront

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Was verbindet die Schlossplatzdiskussion, die Piratenpartei und die judäische Volksfront


Chronologisch Thread 
  • From: "markuskompa AT t-online.de" <markuskompa AT t-online.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Was verbindet die Schlossplatzdiskussion, die Piratenpartei und die judäische Volksfront
  • Date: Fri, 06 Jul 2012 08:12:30 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Ich kommentiere das jetzt mal:
> From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>

> Peter spricht mir aus der Seele, aber nicht nur die
> Schlossplatzdiskussion betreffend, sondern viele andere Diskussionen
> in der Vergangenheit betreffend, die dümmliche oder nebensächliche
> Themen angingen, durch die sich die Piratenpartei nicht (!)
> profilieren konnte, während Themen, durch die sich die Piratenpartei
> hätte profilieren können, links liegen gelassen wurden und werden.
Hier wäre jetzt eine Aufzählung hilfreich gewesen, welche Themen das
sein sollen.

>
> Der Kreisverband Münster der Piratenpartei erinnert mich seit langem
> an die judäische Volksfront aus dem Film "Das Leben des Brian". Hier
Herzlich willkommen in der Politik!
Nenne mir eine demokratische Partei oder Gruppierung, in der das anders
läuft!
Insbesondere in einer jungen, basisdemokratischen Partei ist die
Willensbildung und Konsensfindung ein anstrengender Prozess, bei dem
taktische und strategische Konzepte strukturell schwierig zu
verwirklichen sind.
Es wäre hilfreich, den Anspruch an Perfektion auf ein realistisches Maß
zu senken.

> Sei´s drum, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Piraten werden
> sich auch weiterhin bei den Wählern in dieser Angelegenheit nicht
> profilieren, ob sie nun in einer Presseerklärung verkünden, dass auch
> sie wie alle anderen Parteien die Initiative "Schlossplatz erhalten"
> unterstützen oder einfach gar nichts mehr zum Thema sagen. Wenn sie
> jetzt noch etwas sagen, machen sie sich eher lächerlich ("Ach die
> Piraten gibt es ja auch noch...").
Die Piraten werden sich aber auch ganz sicher nicht positiv profilieren,
wenn sie tatenlos mit ansehen, dass ein Haufen seltsamer Menschen
durchsetzt, Hindenburg wieder zu ehren. Sie werden im Gegenteil den
Umkehrschluss provozieren, sie fänden das gut.

> Ich war übrigens auch der einzige, der sich damals gegen die
> Anti-Nazi-Demo ausgesprochen hat. Ich argumentierte damals: "Stellt
Du Held!
> Euch vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Oder stellt Euch vor, ein
> paar Nazis wollen Parolen schreien, und keiner geht hin!". Das
> Gegenteil ist passiert: Vielleicht hundert Nazis sind - abgeschottet
> durch Hundertschaften von Polizei - ins Rumphorst-Viertel abseits der
> Innenstadt geleitet worden. Dort erwarteten sie Tausende von
> Münsteranern einschließlich aller Parteien und Rednern wie Lewe, um
> ihnen genau das öffentliche Forum zu bereiten, was sie wünschten.

JA: Es ist publizistisch richtig, den Nazis kein Forum zu geben und
diese nicht aufzuwerten.
ABER: Erfahrungsgemäß bekommen sie dieses Forum. Willkommen in der
Realität!
Nicht nur die Antifa besorgt die PR, sogar die Stadtwerke haben in
Bussen eine Woche vorher vor Verkehrsbeeinträchtigungen gewarnt. Die
Presse war voll davon. Daher wäre eine Strategie, die Nazis zu
ignorieren, weltfremd gewesen.
NEIN: Es wäre im Kontext zum Konsens der anderen Parteien auffällig
gewesen, hätten sich die Piraten neutral verhalten. Angesichts der vor
Neumünster tobenden Nazi-Debatte und den entsprechenden Kampagnen gegen
uns wäre eine solche Zurückhaltung politischer Selbstmord gewesen, denn
die Öffentlichkeit hätte den Umkehrschluss gezogen, dass wir Verständnis
für Nazis haben.

> Die Presse und der Rundfunk berichteten bereits vor dem Wochenende und
> dann noch Wochen danach über das Volksereignis in Münster. Wastl tat
Eben.
> sich in der Presse dicke damit, dass er ja zufällig an diesem Tag eine
> Einladung ins Rumphorst-Viertel bekommen hatte, jedoch nicht zu seinen
> Bekannten durchgelassen wurde. Die böse Polizei und der üble
> Polizeipräsident Wimber, in dessen Namen unbescholtene Bürger auf
> ihrem Samstagnachmittagsspaziergang verprügelt wurden. In meinen Augen
> keine notwendige Demokratieverteidigung gegen Rechtsradikale (die
> Demokratie war damals bereits eher durch die Eurokrise, durch die
> zunehmende Spaltung in arm und reich, durch ausufernden Kapitalismus
> denn durch ein paar spinnerte Nazis bedroht...), sondern eher
> Voyarismus: auf der Nazi-Demo gibt´s was zu sehen, da können wir
> gegenschreien, mit Trillerpfeifen, notfalls mit Knüppeln die Nazis in
> die Schranken weisen.
Du hast dein Posting damit eingeleitet, dass dir Abschweifungen auf die
Nerven gehen ...
>
> Allein der Polizeieinsatz hat Unmengen an Geld gekostet. Aber was
> soll´s, zahlt ja das Land und nicht die Stadt Münster. Eines ist
> jedoch gewiss: Die hundert Nazis sind nicht durch menschenleere
> Straßen gezogen und zur Erkenntnis gekommen, dass sie in Münster kein
> Gehör bekommen. Sie haben mit minimalem Aufwand (Demo ankündigen,
> Bundesbahnticket kaufen, zwei Stunden mit einem Banner herumlaufen)
> einen maximalen Erfolg gehabt. Und sie werden jetzt jedes Jahr
> wiederkommen, um diesen Erfolg zu wiederholen.
Die Welt ist ein schlechter Ort ... Willkommen ...
>
> Haben sich die Piraten durch ihr Engagement bei der Anti-Nazi-Demo
> profiliert und Wähler gewonnen? Mit nichten, denn jede andere Partei
> hat sich ja ebenfalls gegen Nazis ausgesprochen. Maximaler Aufwand,
> minimales Ergebnis!
Ähm, ...
Die Gewerkschaften, die Volker Becks und die Rüdiger Sagels hätten
gefragt, wo denn Piraten gewesen seien.
>
> Macht weiter so, und ihr werdet bei der nächsten Münster-Kommunalwahl
> im Nirwana verschwinden.

... sprach Cassandra. Die ist jetzt auch tot.





  • Re: [MS Piraten] Was verbindet die Schlossplatzdiskussion, die Piratenpartei und die judäische Volksfront, markuskompa AT t-online.de, 06.07.2012

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