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muenster - [MS Piraten] Fwd: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

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[MS Piraten] Fwd: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt


Chronologisch Thread 
  • From: Piraten Muenster <info AT piratenpartei-muenster.de>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [MS Piraten] Fwd: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt
  • Date: Fri, 24 Sep 2010 01:33:33 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

Zur Info

Philip Brechler
Mobil

Anfang der weitergeleiteten E‑Mail:

Von: promenadenflohmarkt AT gmx.net
Datum: 24. September 2010 01:03:18 MESZ
An: fraktion AT spd-muenster.de, ratsfraktion AT gruene-muenster.de, info AT piratenpartei-muenster.de, fraktion AT fdp-ms.de, info AT linksfraktion-muenster.de, josef.rickfelder AT landtag.nrw.de, sellenriek AT cdu-ms.de, Baumann AT muenster.de, georgberding AT t-online.de, bolte AT cdu-ms.de, dressen AT cdu-ms.de, ediger-muenster AT t-online.de, hartmann AT cdu-ms.de, Horst-kis AT gmx.de, rudolf.klein AT muenster.de, kleineborgmann AT t-online.de, Karl.Kleine-Wilke AT gmx.de, Marliese.Kosmider AT t-online.de, fpmwol AT muenster.de, nicklas AT frieling-warmbold.de, Galerie-im-alten-Dorf AT t-online.de, otte AT cdu-ms.de, reismann AT stadt-muenster.de, roth AT cdu-ms.de, florian-steinforth AT t-online.de, stober AT cdu-ms.de, dvondenBerg AT yahoo.de, WvGoewels AT hotmail.com, stefan.weber.ms AT t-online.de, helga AT welker.ms, s.wendland AT gmx.de
Betreff: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt

Offener Brief der Initiative „Rettet den Promenadenflohmarkt!“



Zu Händen der Mitglieder des Rates der Stadt Münster
Zu Händen der Münsteraner Presse mit der Bitte um Veröffentlichung



Münster, 23. September 2010



Betr.: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt



Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die Bürgerinitiative „Rettet den Promenadenflohmarkt!“, möchten vor der Ratssitzung am 29. September 2010 noch einmal die Situation und unseren Standpunkt erklären.

Wir hatten einen Nachtflohmarkt, der wegen seines Charmes und Flairs, wegen seiner Lage unter den alten Bäumen, wegen der vielfältigen Händler und Besucherinnen und Besucher, wegen des besonderen Reizes der Nacht in Deutschland bis zum Jahre 2009 einzigartig war.
Es war ein Markt für alle, für Alt und Jung, für Studierende und Familien, für Arbeiter und Angestellte wie für Akademiker.
Alle waren sich einig: „Dies ist ein besonderer Markt – unser Flohmarkt!“
Seit Mai 2010 ist alles anders.
Unser alter Flohmarkt wurde nicht verbessert oder verändert.
Nein, es wurde ein vollkommen neuer Markt geschaffen, bis ins Kleinste reglementiert und geregelt.
Anmeldung? - Jetzt erforderlich und nur per Internet!
Freitagnacht? - Gestrichen! - Zu gefährlich? - Müllproblem? - Anwohnerbeschwerden?
Rasenflächen? - Gestrichen! - Rasen wird zu sehr in Mitleidenschaft gezogen?
Ausladen? - Nur noch in speziellen Ladezonen!

Schnell regte sich Protest, die Bürgerinitiative gründete sich noch im Mai 2010, auf einer Podiumsdiskussion im Juni mussten sich Frau Dr. Paschke von der Halle Münsterland und Herr Koch vom Ordnungsamt massive und wütende Vorwürfe vieler Bürger anhören.
Geändert hat sich bis heute nicht viel!
Man besserte nach und besserte nach!
- Es wurde versucht, die Internetanmeldung zu verbessern. - Bis heute ein Trauerspiel!
- Eine schriftliche Anmeldung ist jetzt auch möglich, aber nur 35 Plätze. Wenn es mehr werden, entscheidet das Los!
- Ein gebührenfreier Kindermarkt wurde auf dem Rasen (Hört, hört!) an der Musikschule eingerichtet. Er wird nicht gut besucht! Welche Kinder wollen getrennt von ihren Eltern verkaufen?
- Es sind jetzt drei größere Müllcontainer vor Ort für den Müll.

Manches wurde noch schlechter:
Als Besucher die Pappe der Bratwurst oder einen Trinkbecher loszuwerden, dauert lange! - Mülleimer sind nämlich Mangelware auf diesem neuen Flohmarkt!

Von Markt zu Markt wuchs der Unmut von Händlern und Besuchern. Die Bürgerinitiative war auf jedem Markt vor Ort, informierte am Freitagabend vor dem Samstagflohmarkt die vergeblich nach dem Nachtmarkt Suchenden und sammelte Unterschriften von Gegnern der neuen Regelungen.
Schnell zeigte sich, dass der alte Markt ein großer touristischer Anziehungspunkt war. Die Besucher und Besucherinnen kamen nicht nur aus Münster und der Region, sondern sehr viele aus ganz Deutschland, aus Holland, einzelne sogar aus Brüssel und London.
Dieser Markt war etwas besonderes, nicht nur ein Flohmarkt, nein, ein Nachtmarkt, ein kulturelles Event.
Und wenn unsere Gegner fragen: „Pah, warum denn bloß die Nacht, kann man doch gar nix sehen?“ - Dann antworten wir ihnen auf diese dumme Frage: „Warum gibt es denn die Lange Nacht der Museen? Die Museen haben doch auch tagsüber geöffnet!“.
Ein Nachtflohmarkt ist etwas ganz besonderes.
Flohmärkte gibt es wie Sand am Meer. Wegen einem Feld-, Wald- und Wiesenflohmarkt wird niemand eine weite Reise unternehmen, um ihn zu besuchen.
Münster hatte einen großartigen Markt, den andere Städte gegründet hätten, um mehr Touristen in ihre Stadt zu locken.
Münster hat ihn gehabt, und hat seinen besonderen Wert nicht erkannt.

Für Händler und Besucher wird der neue Markt von Mal zu Mal uninteressanter.
Früher war er ein Treffpunkt – man verabredete sich mit mehreren Familien oder Freundinnen und Freunden! -, um gemeinsam – mit drei oder vier Ständen – den Freitagabend, die Nacht und den Samstag zu verbringen. Man verkaufte, man aß zusammen, man unterhielt sich, trank Wein und hörte den Gitarrenspielern zu.
Dieser Markt hatte eine wichtige soziale Komponente für die Bürgerinnen und Bürger, es war ein Gemeinschaftsgefühl da – man freute sich auf die Sommermonate und unseren alten Flohmarkt!

Heute ist es nicht mehr möglich, gemeinsam mehrere Stände nebeneinander zu erhalten, der eine ist da, die andere dort.
Durch die neuen Regelungen werden auch soziale Strukturen zerstört.
Es sind ganz andere Händler da. Man sieht Autokennzeichen aus Dortmund, Recklinghausen, Bochum, aus dem ganzen Ruhrgebiet. Es ist heute ein Markt, auf dem viele Münsteraner Bürgerinnen und Bürger keinen Platz mehr finden!

Auf der Sitzung des Werksausschusses „Stadtmarketing“ mussten wir wieder die gebetsmühlenartige Litanei der Erfolge des neuen Konzeptes anhören.
- Es sei ein wahrer Hype auf die Plätze im Gange! - Der Andrang war immer groß!
- Es seien mehr Plätze als vorher geschaffen worden! - Die Vertreter der SPD und der Linken fragten zurecht, ob denn überhaupt jemand früher die Plätze gezählt habe in den Jahren 2000 bis 2009? - Im übrigen müssen es weit weniger Plätze als früher sein, weil die Rasenflächen rund um die Musikschule weggefallen sind, ebenso der zweite – und manchmal sogar dritte – Gang auf der Promenade, und weil auf dem Profimarkt vor dem Schloss jetzt Riesenlücken zwischen den Ständen sind, während man früher Mühe hatte, von einem Gang in den anderen zu gelangen.
Diese Behauptung unserer Gegner ist also schlichtweg unwahr!
- Das System sei so doch viel gerechter und friedlicher! - Unsere Gegner malen Horrorszenarios ob der Gewalt, die früher auf der Promenade geherrscht haben soll. Es kam zum Teil zu Wortgefechten, aber Gewalt gab es nicht. - Auf eine Bürgeranfrage antwortete die Polizeidirektion, dass es im Jahre 2009 zu keinem einzigen Polizeieinsatz im Rahmen des Nachtflohmarktes gekommen sei.
Im übrigen gerechter? - Durch die Internetanmeldung hat sich die Art der Händlerinnen und Händler geändert. Wer einen schnellen PC hat, besonderes Equipment, der gewinnt einen Platz! - Die anderen bleiben auf der Strecke! So geht es nicht!

Wir wollen kommen, wann wir wollen, wir wollen gehen, wann wir wollen – diese kleine Freiheit soll für uns Münsteraner Bürgerinnen und Bürger bleiben!
Im übrigen waren es nicht nur Arbeitslose und Studierende, die die Zeit hatten, den Freitag auf der Promenade zu verbringen, um sich einen Platz zu reservieren. Die meisten zählten zur arbeitenden Bevölkerung, die sich einfach einen Tag Urlaub nahmen.
Früher verbrachte man einen oder einen halben Tag auf der Promenade und hatte seinen Platz – und heute muss man Stunden im Internet verbringen und bekommt dann doch keinen Standplatz!
Dies soll die neue Gerechtigkeit darstellen!
Stände werden zum Teil willkürlich vergeben. Bemerkenswert ist auch, dass einige der Semi-professionellen Händler immer wieder den gleichen Platz erhalten. Wie ist das möglich?
Zum Teil werden Stände bei Ebay versteigert... !

Unser alter Flohmarkt hatte auch Regeln. Sie waren ungeschrieben, aber jeder kannte sie.
Der neue Flohmarkt ist in ein festes Korsett gezwängt, wo keinerlei Freiheit mehr möglich ist.
Stände gemeinsam mit Freundinnen und Freunden? - Kaum möglich!
Mehr als vier Meter? - Alle haben nur vier Meter!
Später kommen? - Feste Zeiten, sonst ist der Platz weg, obwohl man ihn bezahlt hat!
Und es kostet Gebühren!

Verehrte Damen und Herren, wir erinnern Sie an den Ratsbeschluss von 1993, der besagt, dass dieser Teil des Marktes ohne Gebühren zu verwalten ist.
Es kann nicht sein, dass das Kind nur einen anderen Namen bekommt (Reservierungsgebühr o.ä.) und deshalb zulässig ist. Es kommt auch gar nicht darauf an, warum die Halle diese Gebühr nimmt („Damit die Reservierenden nicht abspringen!“), sie darf keine Gebühren nehmen (im übrigen müsste die Halle bei dieser Argumentation den Reservierenden, die ihren Platz besetzen, die Reservierungsgebühr zurückerstatten!).
Aber die Halle nimmt einfach trotzdem die Gebühren – entgegen dem Ratsbeschluss! Und das ist erst der Anfang der Kommerzialisierung unseres alten Flohmarktes.

Und dann die Nacht! - Der Wegfall der Freitagnacht!
Für alle Flohmarktfreundinnen und -freunde ist dies das Schlimmste!
Die Freitagnacht war es, was das Besondere unseres alten Marktes ausmachte.
Aber warum hat man denn die Freitagnacht abgeschafft?
Die Begründungen sind vielfältig!
- Das Müllproblem! - Aber der Müllberg wird nicht dadurch geringer, dass man den Markt erst am Samstagmorgen beginnen lässt. - Im übrigen ist der Müllberg schon im Jahre 2009 im Verhältnis zu 2008 um 25 Prozent gesunken!
- Anwohnerbeschwerden ob der Lautstärke? - Auf der Podiumsdiskussion meldeten sich mehrere direkte Anwohnerinnen und Anwohner, aber keiner sprach ein Lärmproblem an.
Im übrigen gibt es einige Veranstaltungen in Münster, die auch abends und auch nachts stattfinden und etwas Lärm mit sich bringen, und die trotzdem stattfinden.
Die Himmelreichallee, die Robert-Koch-Straße und die Hüfferstraße sind keine besonders zu schützenden Örtlichkeiten, auch wenn dort möglicherweise einflussreiche Menschen wohnen. Es ist ihnen durchaus fünf Mal im Jahr zuzumuten, in der Nacht die Fenster zu verschließen oder auch selber über den Nachtflohmarkt zu bummeln!
- Die Verkehrssicherungspflicht? Was wäre, wenn es zu einem Unfall käme und die Halle oder die Stadt Münster schadensersatzpflichtig würde? - Ein großes Problem? - Niemand scheint es bei anderen Festivitäten zu interessieren, auch die Stadt nicht!
Ist in der Vergangenheit je etwas passiert während der Nacht? - Nichts! Nicht eine kleine Sache!
Tagsüber gab es die „Geschichte mit dem Finger“, der wieder angenäht wurde, und einmal einen Herzinfarkt! - Auch nicht eben viel für die langen Jahre und Jahrzehnte, die unser alter Flohmarkt schon existiert!
Ja, und dennoch muss man jetzt die Freitagnacht abschaffen!
Warum?
Jeder normal Denkende würde, wenn er oder sie ein Problem erkennt, versuchen, das Problem zu beseitigen. Die Halle und unsere Verwaltung aber schafft gleich den ganzen Freitagnachtmarkt ab, ohne auch nur zu versuchen, eine Lösung des Problems zu finden.
Man spricht von ungesicherten Treppenabgängen auf der Promenade.
Die gibt es, aber sie scheinen nicht so gefährlich zu sein, dass man sie beleuchten müsste, denn bis heute ist dieser Teil der Promenade des Nachts weiter allen Bürgerinnen und Bürgern unbeleuchtet zugänglich! So auch im August und September, als der Aufbau für den neuen Flohmarkt im Dunklen stattfinden musste.

Herr Koch spricht von Beleuchtungskosten in Höhe von 50.000,- bis 80.000,- Euro pro Flohmarkt.
Eine enorme Zahl! Sie scheint sehr übertrieben! Einige wenige Lampen installiert, danach kostet es nur noch Strom!
Und seltsam auch, dass die Beleuchtungsfrage sich nicht stellt, wenn es um die Ludgerikirche, den Dom usw. geht.
Es geht hier nicht nur um einen Flohmarkt, sondern um ein kulturelles Event, das viele Menschen nach Münster zog, und das auch ruhig etwas kosten darf, weil es für viele Menschen und nicht nur für einige wenige ist.

Interessant war auch der Einwand des Oberstadtdirektors Schultheiss in der Sitzung des Werksausschusses „Stadtmarketing“. Viele Menschen hätten sich bei ihm beschwert, weil sie am Samstagnachmittag nach Münster gekommen wären und auf dem Flohmarkt nur noch Wertloses gefunden hätten.
Ja, was ist dazu zu sagen? - Vielleicht: „Früher Vogel fängt den Wurm!“ - Auf dem Flohmarkt muss der suchende Besucher frühzeitig vor Ort sein, sonst findet er nur noch das, was andere nicht so interessiert. Solche Beschwerden von Touristinnen und Touristen sind blanker Unsinn!
Das hat doch gar nichts mit unserem Nachtflohmarkt zu tun!

Fazit:
Wir als mündige Bürgerinnen und Bürger glauben, dass es für alle diese Probleme eine Lösung gibt.
Wir glauben an unsere liebens- und lebenswerteste Stadt und wollen nicht, dass sie für uns Flohmarktliebhaber unattraktiv wird.
Es muss möglich sein, unseren alten Flohmarkt mit den alten Bedingungen (Freitagnacht, freie Platzwahl, keine Anmeldung, keine Gebühren, alte Flächen) wiederherzustellen und gleichzeitig eine neue Fläche für unbedingt Reservierungswillige freizugeben ab Samstagmorgen, z.B. vor dem Schloss.
Mittlerweile haben 15.000 Gegnerinnen und Gegner der neuen Regelungen in unseren Listen unsterschrieben, und es muss möglich sein, für uns eine zufriedenstellende Lösung zu finden.
Wir haben den Eindruck, dass es in Münster im Moment nur um den weiteren Ausbau als Messe- und Kongressstadt geht.
Vergessen werden dabei die Bürgerinnen und Bürger, deren sommerliches Highlight – unser Nachtflohmarkt! - einfach aus fadenscheinigen Gründen abgeschafft wurde!

Wir wünschen uns vom Rat der Stadt Münster, von den Parteien, von Oberbürgermeister Lewe, vom Oberstadtdirektor Schultheiss und der Verwaltung mehr Beachtung unserer Interessen und der Interessen der 15.000 Gegnerinnen und Gegner der neuen Regelungen.
Wir fordern Sie auf, Gespräche mit uns zu führen und gemeinsam mit uns nach Lösungen zu suchen, mit denen alle Münsteraner Bürgerinnen und Bürger leben können.

Vielen Dank!

Ihre Bürgerinitiative „Rettet den Promenadenflohmarkt!“
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Attachment: 2010-09-23 Offener Brief der Nachtflohmarktinitiative.pdf
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  • [MS Piraten] Fwd: Vorbereitung der Ratssitzung am 29. September 2010 – Thema: Promenadennachtflohmarkt, Piraten Muenster, 24.09.2010

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