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bw-kv-ulm-alb-donau - Re: [Bw-kv-ulm-alb-donau] "Lass den Klick in der Region"

bw-kv-ulm-alb-donau AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste des Kreisverbandes Ulm/Alb-Donau-Kreis

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Re: [Bw-kv-ulm-alb-donau] "Lass den Klick in der Region"


Chronologisch Thread 
  • From: Heiko <FeddaHeiko AT gmx.de>
  • To: bw-kv-ulm-alb-donau AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Bw-kv-ulm-alb-donau] "Lass den Klick in der Region"
  • Date: Tue, 5 Dec 2017 11:52:48 +0100

Der Offline-Handel hat eine Menge Vorteile, er nutzt sie nur nicht.

1. Ware vor dem Kauf in die Hand nehmen, angucken, testen; Kleidungsstücke anprobieren.
Die Werbefotos im Internet sind ja ganz nett, aber in echt sieht das Ding eben doch wieder anders aus.

2. Keine Wartezeit: Ich kann die Ware gleich mitnehmen, muss nicht 1-5 Tage auf das Paket warten.
"An die Haustür liefern" klappt eh nur selten (wer ist denn bitte den ganzen Tag zu hause?) und die Paketdienste wollen das ja grade abschaffen oder zumindest teurer machen.
Außerdem spare ich mir die Rücksendung, weil das Teil dann ja doch wieder anders ist als gedacht, siehe 1.

3. Ansprechpartner vor Ort: Bei Fragen, Problemen, etc.
Ist mir 1000x lieber als irgendeine blöde Support-Hotline, wo man erst lange warten muss und am Ende eh wieder niemand etwas weiß, darf oder kann.
Wenn man persönlich, also Auge-in-Auge mit jemandem reden kann, klappt das erfahrungsgemäß viel besser. Vielleicht weil dann eher lösungsorientiert gedacht wird. Bei der Hotline ist gefühlt ja eher der Anrufer das "Problem", das es zu bekämpfen gilt.

Der Haken an der Sache: Der Offline-Handel nutzt diese Vorteile nicht.
1. Angucken darf man nur den Karton --> toll, die Werbefotos darauf seh ich Online aber besser und größer.
2. In vielen Branchen ist es mittlerweile üblich, dass die Ware gar nicht mehr vor Ort verfügbar ist und erst bestellt werden muss --> super, da kann ichs auch selber bestellen und direkt zu mir liefern lassen, anstatt in die Filiale.
3. Mitarbeiter wissen/können/dürfen es meist auch nicht und verweisen dann an die Support-Hotline --> klasse, so stell ich mir guten Service vor. Nicht.
[Zumindest bei den großen Ketten. Kleine Läden haben sowas nicht, und die wissen dann üblicherweise auch ganz gut Bescheid.]

=> Man könnte vom Offline wirklich profitieren, wenn der Offline-Handel seine Vorteile endlich auch mal nutzen würde.
Aber stattdessen spart man Offline lieber kaputt, stellt unfähige Mitarbeiter ein (weil die weniger kosten), jammert rum und verlegt das Geschäft am Ende doch nach Online - oder geht pleite.

Nö, die muss man weder retten noch Zwang-Online-isieren. Lasst sie pleite gehen, dann haben andere auch mal eine Chance und können neue Ideen ausprobieren.
Vielleicht machen die das dann besser.


Am 05.12.2017 um 11:05 schrieb Jens Jenewein:
Ich sehe eigentlich nicht viele Vorteile im Offline-Handel, muss ich
sagen. So oder so, der Lauf der Dinge ist, dass Leute sich Dinge nach
Hause bestellen wollen und das sollte man irgendwie sozialökoethisch
gewährleisten imho. Da ist Daves Vorschlag schon ganz gut. Da müsste man
halt überlegen, wie man mit der gut geschmierten Amazon-Maschinerie
mithalten kann.


On 05.12.2017 10:51, Hans-Jürgen Thuma (thuma AT thuma.com via
bw-kv-ulm-alb-donau Mailing List) wrote:
Die einzige Stärke des Offline-Handels ist, dass man dort hin kann, wenn
man will oder muss. Das allein reicht aber nicht zum Überleben. In
Kombination mit Online könnte es aber klappen!

Wie soll denn der Offline-Handel offline gestärkt werden? Mit
Lass-den-Klick-in-deiner-Stadt-Selbstkasteiungsquatsch?
Online ist wie Lesen und Schreiben kein Trend. Offline ist moderner
Analphabetismus. Wers nicht rafft, den bestraft das Leben.

Am 5. Dezember 2017 um 09:37 schrieb Heiko <FeddaHeiko AT gmx.de>:

Nö: genau das nicht!

Genau das ist nämlich das Problem: Online konkuriert der lokale/regionale
Handel dann mit global operierenden Konzernen, die sich bereits etabliert
haben und entsprechend viel Geld in den Aufbau und Erhalt ihrer
Infrastruktur stecken können bzw. schon gesteckt haben.
Und entsprechend hoch sind dann die Anforderungen/Ansprüche der Kunden:
Sie erwarten all das vom lokalen Händler, was der globale Konzern auch
bietet.
Beispiel: David (siehe unten).

Ergo: Offline-Handel kann man nur offline stärken, nicht durch
(Zwangs-)Transformation zum Online-Handel.
Aber dazu muss man auf die Stärken des Offline-Handels setzen. Anstatt dem
Online-Trend hinterherzurennen.



Am 05.12.2017 um 01:43 schrieb David Dorst:

Und keine brauchbaren Zahlungsoptionen.

Aber davon abgesehen: Genau das! Ganz genau das.

Am 05.12.2017 um 01:40 schrieb David Dorst:

"Lieferoptionen: Selbstabholung beim Händler"

*auf Amazon wechsel und's mir Klick*

Am 05.12.2017 um 01:38 schrieb Hans-Jürgen Thuma (thuma AT thuma.com via
bw-kv-ulm-alb-donau Mailing List):

Meine Rede. Günzburg und andere Städte haben sowas schon:
https://wir-in-guenzburg.de/

Am 5. Dezember 2017 um 00:53 schrieb David Dorst <david_dorst AT gmx.de>:

Ich war heute mal wieder in so eine endlose "Lass den Klick in der
Region" Debatte verstrickt.

Ich hab die ganze Idee schon öfter mal in den Mund genommen und jedem
erzählt der mir mit diesem Unsinn dahergekommen ist, aber nun hab ich's
mal zu "papier" gebracht (sogar zu regionalem):

https://ulm.piratenpad.de/DigitaleStadt

Für Unsinn halte ich es btw. nicht den Einzelhandel oder die Region zu
stärken, sondern an veralteten Konzepten festzuhalten, nichts zu ändern
und zu erwarten, dass sich auf wundersame Weise alles fügt.

Das Pad ist public ro, weil pads ja typischerweise nach 5 Minuten
verunstaltet werden - mit Account könnt ihr euch drin austoben, es
raubmordkopieren, es verbessern, es zerrreissen, was immer euch einfällt.

Ich werd's nach Lust und Laune im Auge behalten und ihr könnt mich auch
gern drauf ansprechen.


Gruß Dave




--
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Thuma

Ulmer Erfinderstammtisch
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außer montags, dann am Dienstag!

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