Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

brb-wahlkampf - Re: [Brb-wahlkampf] Fwd: Anfrage LTW [LVBB#1006319]

brb-wahlkampf AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Brb-wahlkampf mailing list

Listenarchiv

Re: [Brb-wahlkampf] Fwd: Anfrage LTW [LVBB#1006319]


Chronologisch Thread 
  • From: Raimond Heydt <r.heydt AT piratenbrandenburg.de>
  • To: Vorstand Piratenpartei Landesverband Brandenburg <vorstand AT piratenbrandenburg.de>, brb-wahlkampf AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Brb-wahlkampf] Fwd: Anfrage LTW [LVBB#1006319]
  • Date: Thu, 03 Jul 2014 16:04:51 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/brb-wahlkampf>
  • List-id: <brb-wahlkampf.lists.piratenpartei.de>

> Anbei eine anfrage mit einer bitte um stellungnahme zu
> schulbibliotheken hinsichtlich der landtagswahl. Ich bitte die TF
> Wahlkampf in kooperation mit Raimond darauf eine antwort zu
> erarbeiten. Bei der antwort bitte den lavo in cc nehmen, damit wir das
> zum ticket hinzufügen können.

Hallo Zusammen,

ich habe mal etwas geschrieben. Es kann so weitergereicht werden.
Erfahrungsgemäß werden Texte aber besser, wenn mehrere Menschen
drüberschauen und mitschreiben, weshalb ihr meinen Text gerne auch nur
als Entwurf sehen könnt.

https://ag_bildung_brb.piratenpad.de/schulbibliotheken

Irgendwer (TM) müsste dann halt nur termingerecht das fertige Produkt
abliefern. :-)

lg Raimond

=========================================================================================================================



Frage 1:

Ausweislich anerkannter Studien liegen Brandenburger Schülerinnen und
Schüler in Sachen Sprachkompetenz bundesweit hinten. [1][2] Nirgendwo in
Deutschland wird schlechter gelesen als in Brandenburg. In Englisch
sieht es, soweit man das überhaupt Sagen kann, noch finsterer aus.
Insbesondere unsere Gymnasien hinken weit hinterher. Neue Medien sind
noch lange nicht im Schulalltag angekommen. Vom systematischen Aufbau
einer Kommunaikations- und Medienkompetenz kann Vielerorts keine Rede sein.

Ursache hierfür ist aus unserer Sicht zunächst die offensichtliche
Unterfinanzierung öffentlicher und freier Kita`s und Schulen. Geld ist
nicht alles. Ohne eine bedarfsgerechte Bildungsfinanzierung sind viele
sinnvolle Ansätze nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb fordern
wir in unserem Wahlprogramm [3] in der kommenden Legislatur die Erhöhung
des Bildungshaushaltes um mindestens 25%.

Die im Schulgesetz geforderte individuelle Förderung bleibt gerade auch
mit Blick auf die Lese-, Sprach- und Informationskompetenz viel zu oft
ein leeres Versprechen, wie es z.B. durch die Brandenburger
Schulvisitation nachhaltig dokumentiert wurde. [4] Um die Aufmerksamkeit
für die Bedürfnisse des einzelnen Kindes im Alltag zu stärken, wollen
wir eine Bildungsfinanzierung, in welcher das Geld konsquent dem Kinde
folgt. Das Kind soll das für seine Betreuung und Ausbildung notwendige
Geld, wie mit einem Rucksack unmittelbar selbst mitbringen. Dazu erhält
pauschal jedes Kind abhängig vom Alter und gegebenenfalls besonderen
Bedarfen ein virtuelles Bildungsguthaben, welches direkt vom Land an die
besuchte Schule oder Kita fließt. In diesem virtuellem Bildungsguthaben
sind sämtliche anfallenden Kosten, vom pädagogischen und sonstigen
Personal, über Gebäude und Ausstattung, die Schulbibliothek,
Schülertransport, Schulessen, Fortbildungen, Qualitätssicherung und
Verwaltung, usw. anteilig enthalten. Die Einrichtung vor Ort soll dann
gemäß ihren konkreten Bedürfnissen frei und eigenverantwortlich über
dieses Geld verfügen können. Bildung hat ihren Preis, man darf ihn auch
nennen.

Funktionierende Schulbibliotheken leisten einen wertvollen Beitrag zur
Ausprägung von Sprach- und Medienkompetenz. Aber sie können einen
Unterricht, welcher wirklich jede einzele Schülerin und jeden einzelnen
Schüler mitnimmt, nicht ersetzen.

Zum Thema Kommunikation und Medienerziehung haben wir eine eigene
Passage in unserem Bildungswahlprogramm [3]:
"Kommunikation und Medienerziehung ist in der vernetzten, immer größer
werdenden und sich ständig verändernden Gesellschaft wichtiger denn je.
Das fängt vom Umgang mit sozialen Netzwerken an und reicht über Selbst-
und Fremdwahrnehmung bis hin zur Kommunikation in Großgruppen. Das
Wissen um technische Grundlagen und Standardanwendungen sollte ebenso
selbstverständlich sein, wie ein sicherer und aufgeklärter Umgang mit
dem Netz oder Moderationstechniken und eine Feedback-Kultur. Wir Piraten
in Brandenburg wollen dieses Wissen und Können als festen Bestandteil
des Lehrplans ab der 1. Klasse verankern."

Frage 2:

Alle kostenrelevanten Faktoren werden in das von uns angestrebte
"virtuelle Bildungsguthaben" mit eingerechnet. Die Kosten für die
Errichtung und den Unterhalt einer Schulbibliothek fallen dort auch
anteilig mit rein. Die Frage ist für uns eher, wieviel den Menschen in
Brandenburg eine gute Bildung für eine bessere Zukunft wert ist und
welche Prioritäten politisch gewollt werden? Finanzpolitisch erheben die
PIRATEN in Brandenburg in ihrem Wahlprogramm nur eine konkrete
Forderung: Mindestens 25% mehr Geld in Bildungshaushalt.

Wir wollen dieses Geld aber nicht zentral über die Ministerialbürokratie
verwalten, sondern den Einrichtungen als Globalbudget zur Verfügung
stellen. Das von uns angestrebte Rucksackprinzip schafft maximale
Transparenz über die Bildungskosten und gibt den entscheiden Anreiz,
jedem einzelnen Kind tatsächlich die Aufmerksamkeit zu schenken, die es
verdient und benötigt. Jede öffentliche Schule wird genau wie eine freie
Einrichtung befähigt selbständig und eigenverantwortlich über ihr
Personal und die sonstige Mittelverwendung zu entscheiden. Es gibt
häufig mehrere Baustellen vor Ort und deshalb sollte auch vor Ort
entschieden werden, in welcher Reihenfolge die Baustellen abgearbeitet
werden. Gibt es Menschen, sei es in der Schulleitung, unter den Lehrern,
Eltern oder Schülern, die eine Schulbibliothek als priotritär ansehen,
stehen der Schule zumindest entsprechende Mittel zur Verfügung.

Frage 3:
Die Herausforderungen im Speckgürtel und in der Fläche, genauso wie die
konkrten Entwicklungsbedarfe, sind sehr unterschiedlich. Alle Schulen
sollen frei über ihr Geld und ihr Personal und damit auch über
Ausstattung und Personal einer Schulbibliothek verfügen können. Wie die
Frage vor Ort umgesetzt wird muss an jedem Standort spezifisch gelöst
werden. Wenn andere Dinge, wie z.B. Schulsozialarbeit, kleinere
Klassenstärken, etc. als vorrangig angesehen werden, ist dies für aus
unserer Sicht in Ordnung. Eine Schulbibliothek kann nicht sinnvoll von
außen übergestülpt werden, sondern muss von innen auf verschiedenen
Ebenen in der Schule und ihrem Alltag eingebunden sein. Wir warten
allgemein nicht auf das Wundermittel für alle, sondern setzen auf
passgenaue Lösungen für spezifische Probleme vor Ort.

Bitte Links in die Antwort einfügen:
[1] http://www.iqb.hu-berlin.de/laendervergleich/LV2011/Bericht
[2] http://www.iqb.hu-berlin.de/laendervergleich/LV08_09
[3]
https://wahl.piratenbrandenburg.de/programme/landeswahlprogramm/bildungspolitik-und-inklusion/
[4] http://isq-bb.de/Brandenburg.19.0.html





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang