-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff:
Zur Erinnerung: Aufruf zum T4-Umzug am 2. Mai
Datum:
Thu, 27 Apr 2017 10:57:22 +0200
Von:
Werner-Fuss Zentrum
<werner-fuss AT berlin.de>
Aufruf zum T4-Umzug 2017
Am nächsten
Dienstag, 2. Mai ist wie seit 22 Jahren unser
jährlicher
Day of
Remembrance and Resistance
Wir sammeln uns um
16.00 Uhr in der
Tiergartenstr. 4
an der Gedenkplatte für die Opfer des systematischen ärztlichen
Massenmords von 1939-1949. Dieses Jahr weisen wir auf den
geplanten
Weltkongress der Psychiatrie, 8. - 12. Oktober 2017
in Berlin hin:
Psychiatry: Fake science. Real harm.
Deutsche Psychiatrie - damals mordend, immer
folternd
Zusammen mit dem
Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener,
Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Nordrhein-Westfalen,
Landesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener Niedersachsen,
Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Bremen, Landesverband
Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg, Landesverband
Psychiatrie-Erfahrener Hessen, Enthinderungsselbsthilfe von
Autisten für Autisten, Auties, Weglaufhaus Initative Ruhrgebiet,
Werner-Fuß-Zentrum, Irren-Offensive und der
International
Association Against Psychiatric Assault rufen wir zum
Protest gegen diesen Weltkongress auf:
Wir halten die Wahl von Berlin als Ort für den 17.
Weltkongress der Psychiatrie für eine Provokation. In Berlin
wurde seit 1939 der systematische Massenmord in Psychiatrien
und Heimen geplant und organisiert ("Aktion T4"). Das war das
Modell für das anschließende Morden in den Gaskammern der
Vernichtungslager im besetzen Polen ab 1941.
Die Ärzte benutzten das Nazi-Regime, um ihre schon lange in
Fachkreisen diskutierten Pläne zur Vernichtung derer
umzusetzen, die sie für nicht therapierbar erklärten. Die
ärztliche Diagnose wurde zum Todesurteil. Das Morden
überdauerte das Ende des Nazi-Regimes und ging bis 1949
weiter.
Anschließend erlebten Lobotomie (Hirnverstümmlung) und
Elektroschock ihre Blüte. Regelmäßig gegen den Willen der
Betroffenen. Bis heute sind Zwang und Gewalt untrennbarer Teil
psychiatrischen Handelns. Zwangseinweisungen, Fixierungen,
Isolierungen, Zwangsmedikationen und erzwungene Elektroschocks
gibt es bis heute. Diese Tatsachen wurden auch bei der Prüfung
des deutschen Staatenberichts in Genf entsprechend kritisiert.
Ein Weltkongress in Deutschland und insbesondere in Berlin ist
eine Solidarisierung mit der Deutschen Psychiatrie und deren
Verbrechen, um sie rein zu waschen. Daher rufen wir zum
Protest gegen den WPA-Kongress 2017 auf.
Wir werden danach über die Tiergartenstr., Lennestr., dann über
die Ebertstr. zum Brandenburger Tor, über den Pariser Platz, Unter
den Linden, Wilhelmstr., Luisenstr., und bis zur Reinhardtstr.
27 b, dem Sitz der DGPPN ziehen.
Dort soll noch eine Kundgebung stattfinden.
Dies ist ein Aufruf der
Bundesarbeitsgemeinschaft
Psychiatrie-Erfahrener e.V. www.die-bpe.de
und des
Werner-Fuß-Zentrums www.zwangspsychiatrie.de
beide im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder
Str.4, 10405 Berlin