Re: [Ag-waffenrecht] Der Mord an einem kleinen Mädchen aufgeklärt

[Axel Hammer <axel-hammer AT gmx.de>]

Es wird nun ein wenig off-Topic, aber ich hatte letzthin eine 
interessante Diskussion mit ein paar Trainees zum Thema "System Safety - 
sichere Auslegung von Systemen".

Ich habe folgende Frage gestellt:
"Wie hoch meinen Sie ist der Zielwert für das vertretbare Risiko eines 
tödlichen Unfalles, wenn es um die Entwicklung von sicheren Maschinen 
oder Fahrzeugen geht?"

Die Antwort war - kaum verwunderlich: "Null" (meint, keine Maschine darf 
jemals für den Tod eines Menschen verantwortlich sein).

Nun ist es aber so, daß sowohl die Produktentwicklung wie auch jegliche 
Versicherung usw. davon ausgeht, daß irgendwann ein Mensch durch ein 
Produkt sterben wird - "Ein Toter alle zwei Millionen Betriebsstunden / 
Kilometer" oder ähnlich...
Bei Versicherungen ist dieses Risiko als Schadenssumme in die Prämien 
eingerechnet. Der Tod und dessen Kosten sind eine Wahrscheinlichkeit und 
eine Zahl.

Und, viel wichtiger, dieses Risiko kann niemals NULL sein.
Zumindest nicht in diesem Universum.

Wer also ein Risiko von NULL für irgendetwas fordert, ist entweder dumm, 
hat von Physik keine Ahnung oder ist ein außergalaktischer Alien.

VG,
Axel

Guido Körber schrieb:
> Hallo Katja,
>
> das ist ein sehr gutes und bedachtes Urteil was da gefällt wurde.
>
> Mir fällt dazu gerade ein Satz ein den man als Grundlage nehmen könnte:
> Riskien einschränken ohne Menschen einzuschränken.
>
> Natürlich ist das etwas paradox, ohne gewisse Einschränkungen für
> menschliches Handeln kann man Risiken nicht einschränken, aber
> Risikovermeidung um jeden Preis geht nicht.