Re: [Ag-waffenrecht] Online-Petition

[Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>]

*Wann funktionieren Petitionen?

Wenn Emotion im Spiel ist und es jemand mit großer Gefolgschaft 
unterstützt.*

Die Petition der Jäger gegen das ZDF hat den DJV als Fürsprecher und die 
Emotion ist die Verarschung der Beteiligten, u.a. der offenen Brief von 
Max Götzfried. Hinzugekommen sind per Allianz die Angler und Bauern.

Warum hatten wir uns entschlossen, die schlechte Petition vom Airsoftler 
gegen das Anscheinswaffenverbot zu unterstützen?
1. Es war keine open petition, sondern eine vom Bund zugelassene (wo noch 
nie eine pro-Waffen Petition angenommen wurde)
2. Es gab einen aktuellen Anlass: der grüne Gesetzesentwurf (Emotion)

Warum haben wir bei der Bremer Petition mitgemacht? Weil die Waffensteuer 
Emotion war - und alle auf die Barrikaden gingen.

*Die Petition hier hat nichts: keinen aktuellen Fall (Emotion), keinen 
großen Fürsprecher, ist nur eine open petition (nicht beim Bund) und 
dann ist sie noch schlecht gemacht.*

Und deshalb unterstütze ich sie nicht. Sorry! Der Petitent hat nicht mal 
vorab den Text abgesprochen.

Ich stimme Heiko zu. Schädlich wird sie erst, wenn sie von den Leitmedien 
benutzt wird. Aber selbst diese wissen, dass jeder Dummkopf eine offene 
Petition einstellen kann. Die werden erst aktiv, wenn ein echter Supporter 
wie die Verbände und Vereine supporten oder die Petition einige 
zigtausende von Unterzeichnern aufweist. Beides ist hier nicht gegeben. Es 
gibt lediglich Einzelpersonen, die sie verteilen und das DWJ (schade 
eigentlich, denen sollte man auch mal Augenmaß beibringen)

Auch wenn David Schiller die Facebook-Gruppe Waffenlobby wegen der vielen 
Vollidioten, die dort schreiben als "Dorn im Auge" sieht, ist ein Support 
dort so viel wert, wie ein Sack Reis in China. Dito gilt für die Foren. 
Wenn ein Funktionär sich über Forenposts oder FB-Gruppenposts 
echauffiert, dann weiß der Funktionär nicht, wie Social Webs 
funktionieren. Sie sind bedeutungslos - solange nicht 30-200.000 Leute den 
Post, das Bild oder die Petition verteilen.

Und Politiker, die sich ähnlich mokiert über Post der "Waffenlobby" 
geben, mögen sich mal die Posts der Tierschützer und Jagdgegner 
anschauen. Dort wird zu Mord aufgerufen und manche Politiker twittern die 
noch weiter.

All in all - diese Petition ist nicht unterstützenswert und schädigt 
auch keinem. Und wer das anders sieht, hat keine Ahnung vom Netz. 
(Funktionäre sind hiermit ganz besonders gemeint, viele von denen leben 
noch im Wissensaustausch des letzten Jahrhunderts). Ich wurde doch 
tatsächlich vor 2 Jahren darum gebeten einen Thread auf FB zu löschen. 
Im Gegensatz zu Foren war die Info jedoch schon 50x geteilt worden und 
ging per Schneeball an weitere zigtausend Leute. So etwas kann man nicht 
unterdrücken. Da gibt es eine Eigendynamik. Das ist was ganz anderes als 
in einem moderierten Forum. Manchmal ist das gut, manchmal ist das 
schlecht, manchmal hat es Folgen, manchmal nicht.

*Diese Petition ist nicht zu retten:* schlecht gemacht, ohne Supporter, 
ohne Anlass. Der Petitent ist mir schon mal auf der FB-Gruppe begegnet, es 
gab auch einen kurzen Chat-Kontakt. Von der Petition hat er jedoch nichts 
berichtet, sondern diese ohne Rücksprache erstellt (und damit meine ich 
nicht Rücksprache mit mir, sondern generell mit den Netzaktiven).