Re: [Ag-waffenrecht] Luftgewehre und WBK

[Susanne Putsche Dobert <putsche AT hotmail.de>]

Hallo AdrinanB,

das Problem mit Field Target ist mir bekannt.

Der BDS bietet Field Target für Luftgewehr kleiner als 7,5 Joule und größer als 7,5 Joule an.
Soweit mir bekannt, ist das Problem jedoch geeignete Schießparcours in Deutschland zu finden. Der Reiz bei Field Target ist, dass man durch Naturparcours gehen kann und dann auf die Tiersymbole schießen kann, die in der Natur eingebaut sind.
Es kommt daher einem Jagdparcours ziemlich nah. Allerdings darf man soweit mir bekannt ist, auf deutschen Jagdparcours-Anlagen nicht mit Blei schießen.

Außerdem hat der BDS das Field Target in Deutschland okkupiert. Soweit mir bekannt ist, wird nicht wirklich für die Sportart geworben und es ist ein "Eingeweihten-Sport" geblieben.

Liebe Grüße

Susanne

Susanne Putsche Dobert
Rechtsanwältin
Kroatien: Batvaci 100, 52215 Vodnjan
Österreich: Floridusgasse, 1210 Wien
Deutschland: Raiffeisenstraße 30, 86663 Asbach-Bäumenheim

Am 18.02.2012 15:59, schrieb AdrianB:
Als Beispiel für ein restriktives WaffG in Deutschland.
Die energetische grenze eines Geschoßes aus einem freiverkäuflichen Luftgewehr beträgt in Deutschland 7,5 Joule. Diese Luftgewehre gehören zu den so genannten Freien Waffen im Sinne des WaffG und sind erhältlich ab 18. Man erkennt die Gewehre an einem F im Fünfeck.
Alle anderen Luftgewehre sind den Feuerwaffen gleichgestellt und sind WBK (WaffenBesitzKarte) pflichtig. Deutschland steht mit der Regelung relativ alleine in EU.
Warum der Vergleich?
In Deutschland wird eine BDS Disziplin Field Target geschossen. Für die Sportart nutzt man international Luftgewehre mit max. Mündungsenergie 16,3 Joule.
Diese Disziplin soll eigentlich als Alternative für teureres Silhouettenschießen mit großkalibrigen Waffen werden. Und das gelingt aber nicht in Deutschland. Hier beobachten wir die Umkehrung der Idee. Die Schützen, die 16,3 J Gewehre besitzen möchten, müssen den ganzen, langen Weg zur WBK gehen. Dann können die Schützen auch dank der WBK auch „normale“ Feuerwaffen kaufen, sobald ein Bedürfnis vorliegt.
Was in anderen Ländern die Anzahl der Feuerwaffen mindert, wird in Deutschland zur Elite-Sportart und mehr Feuerwaffenbesitzer.
Kaum ein Mensch weiß, dass bereits 2004 in Ebern die Weltmeisterschaft stattgefunden hat.
Wenige wissen, dass Deutschland trotz der waffenrechtlichen Problemen immer zu den Top Nationen gehörte.
Heute leider nicht mehr. Die anderen Länder ziehen an uns vorbei, was wir auch unserem WaffG zu verdanken haben.
Es mag kein Paradebeispiel sein, da im Verhältnis zu den anderen Schiesssportarten Field Target eine Randerscheinung ist. Trotzdem wollte ich auch auf diese „Kleinigkeit“ hinweisen.
Grüße
Adrian