ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-umwelt mailing list
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- From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
- To: Mailingliste der AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
- Cc: "ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de" <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Braunkohlesteuer
- Date: Thu, 26 Jun 2014 17:45:39 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Thomas Blechschmidt schrieb:
Was ich mit geschlossenem System meine: Sämtliche Stromerzeugung, die
über das EEG refinanziert wird. Das EEG ist eine eigenes,
geschlossenes System innerhalb des gesamten Segments Stromerzeugung.
Wesentliches Merkmal. Es hat ein eigenes, vom Markt unabhängiges
Vergütungssystem.
Das liegt daran, dass sich wetterabhängige Erzeuger wie Windenergie und PV-Anlagen, die nicht speicherbare Primärenergien nutzen, nicht in den (Spot)Markt integrieren lassen, da sie nicht auf Preissignale reagieren können, sondern wie gesagt nur aufs Wetter reagieren. Nicht die FEE müssten sich an den Markt anpassen, sondern der Markt muss sich den FEE anpassen.
Die Faktoren, mit denen Du Dich und uns
beschäftigst, wie atmende Deckel, lineare oder illineare
Vergütungsveränderungen, Sprünge, etc. wirken und gelten nur
innerhalb des EEG. Findet man einen Weg, das EEG zu beenden, dann
sind alle diese Überlegungen erledigt.
Wenn man Wind und PV als wesentliche Säulen der zukünftigen Energieversorgung ansieht, dann wird man ein EEG auch in Zukunft benötigen und kann es nicht nach einer "Markteinführungsphase" abschaffen. Das liegt daran, dass diese Anlagen nicht nur nicht steuerbar sind, sondern dass sie mit einem hohen Gleichzeitigkeitsfaktor gruppenhomogen einspeisen. Dann ist das preissetzende Kraftwerk für meine PV-Anlage nicht mehr das Gaskraftwerk vom Stadtwerk, sondern die PV-Anlage des Nachbars, die zu Grenzkosten nahe Null einspeist.
Selbst wenn PV-Strom irgendwann zu durchschnittlichen Kosten von 5 ct/kWh erzeugt werden kann und der durchschnittliche Strompreis auf 6 ct/kWh steigt, hilft das nichts, weil immer dann wenn ich Strom liefern kann, der Marktpreis gegen Null schrumpft. Man wird also stets einen Refinanzierungsmechanismus für FEE benötigen, der nicht innerhalb des bekannten Energy Only Marktes zu verorten ist.
Parallel dazu müsste logischer Weise ein Speichersystem geschaffen
werden mit dem saisonal gearbeitet werden kann. Die technischen
Voraussetzungen dafür sind da.
Wichtiger sind erstmal die Tagesspeicher. Die saisonalen Speicher kann man minimieren, wenn PV (Sommerüberschuss) und Wind (Winterüberschuss) im Verhältnis 1:1 bei der Leistung ausgebaut wird. Der Rest muss wohl mit Verstromung von gasförmigen Brennstoffen laufen.
Gruß,
Gunnar
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- Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Entsolidarisierung durch Eigenstromverbauch ?!?, Gunnar Kaestle, 22.06.2014
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- Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Braunkohlesteuer, Gunnar Kaestle, 26.06.2014
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- Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Entsolidarisierung durch Eigenstromverbauch ?!?, Gunnar Kaestle, 22.06.2014
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