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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] BPT-Antrag

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] BPT-Antrag


Chronologisch Thread 
  • From: "Moritz Richter" <mmarichter AT aol.com>
  • To: "'Mailingliste der AG Energiepolitk'" <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, "AG Umwelt" <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>, <ag-nachhaltigkeit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] BPT-Antrag
  • Date: Fri, 21 Sep 2012 14:50:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo Bernd,

> vor langen hatten wir schon mal recht breit gesagt, dass wir Nachhaltig im
> eigentlichen Sinn der Wortes nutzen wollen und nicht als den heute
> üblichen Politkerslang Begriff der diesen über verwässert.

Das ist gut so, aber sollte trotzdem nicht davon abhalten, den Begriff auch
dort zu benutzen, wo er sinnvoll ist.

> So ist es schwer die Sonne nur nach ihren Zuwachs zu nutzen...

Ich denke nicht, dass man in Politikerslang abdriftet und den eigentlichen
Sinn des Wortes missachtet, wenn man eine nachhaltige Nutzung von
Solarenergie fordert.

> Und genau aus dem grund, dass man nicht beliebig Flächen für SOlar, Wasser
> etc. Energieanlagen nutzen kann steht ganz, ganz oben über allem:

> "Die Piratenpartei setzt sich mit ihrer Politik für eine ökologisch,
> ökonomisch und sozial nachhaltige Entwicklung ein. Darunter verstehen wir
> einen zukunftssicheren und verantwortungsvollen Umgang mit den zum
> allgemeinen Wohlergehen notwendigen Ressourcen geistiger oder
> materieller Art"
> Und bei der Energie nochmals:
> "Wir Piraten möchten die heutigen von gewinnorientierten Erzeugungs- und
> Verteilungsstrukturen der Energiewirtschaft geprägte
> Energieversorgung zu einem langfristigen, umweltschonenden, dezentralen und
> transparenten System umbauen. "
> und ich denke, damit ist das was du ansprichst schon auch mit abgedeckt,
> oder?

Es ist angesprochen, aber nicht abgedeckt. Die Erwähnung ist ja ganz
hilfreich, läuft aber ins leere, wenn man die entsprechend konkrete Passage
versemmelt.
Und diese zieht nur in eurem Wortsinn regenerative Energieträger in eine
nachhaltige Nutzung mit ein und erwähnt, dass diese nicht in Konkurrenz zu
Ernährung oder Ressourcenschonung stehen sollen, als ob hier für
nachwachsende Quellen andere Regeln gelten müssten, als für unerschöpfliche.
Vom Standpunkt der Nachhaltigkeit aus gesehen spielt es aber gar keine Rolle.
Die Aufstellung eines Windrades in einem Naturschutzgebiet ist genauso wenig
ökologisch nachhaltig, wie die Umwandlung des gleichen in Rapsflächen. Die
Herstellung von Solarmodulen mit seltenen Ressourcen ist genauso wenig
nachhaltig, wie eine intensive Landbewirtschaftung, wenn die Ressource (Erz,
fruchtbarer Boden) am Ende verloren ist. Man kann übrigens auch Äcker mit
Solarmodulen zupflastern oder irgendwelche Pumpspeicherseen in die Landschaft
setzen (und nein, die sind nicht ökologisch wertvoll). Usw.

Ihr führt euren Kampf an der falschen Stelle! Es ist nicht zuerst
entscheidend, ob die Quelle nun unerschöpflich oder nachwachsend ist, sondern
ob die Gewinnung aus dieser nachhaltig ist oder nicht.
Ja, es ist scheiße, dass oft getan wird, dass Erneuerbare Energien und vor
allem Biomasse das Allheilmittel sind und dabei auch Natur und Lebensräume
zerstört werden. Was ihr aber hier betreibt, ist nur eine Problemverlagerung.
Polemisch ausgedrückt: Biomasse wird verteufelt und "Generative Energie" als
neuer Gott ausgerufen.
"Generative Energie" ist aber nicht der neue Gott, sondern erzeugt die
gleichen Probleme wie Biomasse auch, wenn sie nicht nach gewissen Kriterien
erzeugt wird. Und diese Kriterien lassen sich einfach mit dem Wort
"Nachhaltigkeit" in seinem tiefsten Wortsinn einfach am besten
zusammenfassen.
Eine Unterscheidung ist da angebracht, wo sie sinnvoll ist aber wenn man zu
viel darauf herumpocht, stehen wir in 5 oder 10 Jahren da, wo die Grünen
jetzt stehen.

Grüße

Moritz





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