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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Flyer »Wohin mit dem Atommüll?«

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Flyer »Wohin mit dem Atommüll?«


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Energiepolitik <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Energiepolitik NDS <nds-ag-energiepolitik AT lists.piratenpartei.de>, Volker Quaschning <volker.quaschning AT htw-berlin.de>, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] Flyer »Wohin mit dem Atommüll?«
  • Date: Sat, 11 Aug 2012 00:13:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Martin Rotzinger schrieb:

> Die Piraten sind vom Parteigrundsatz auch nicht prinzipiell
> gegen Kernenergie.
>
Es ist gut, daß es in dem gehirngewaschenen im Gleichschritt gegen
AKW marschierenden Deutschland zumindest noch die Nuklearia gibt.

Ich habe den Eindruck, dass die Piraten vom Parteigrundsatz her prinzipiell eher nicht im Gleichschritt und gehirngewaschen maschieren.
Zur Kernenergie gibt es neben den persönlichen Risikopräferenzen aber auch ganz nüchtern-objektive Gründe, warum diese nicht in eine zukünftige nachhaltige Energieversorgung passen, sondern als Bremselemente der Energiewende im Weg stehen.

Ich verweise dazu gerne auf einen Artikel von Volker Quaschning.
Grundlastkraftwerke: Brücke oder Krücke für das regenerative Zeitalter?
http://www.volker-quaschning.de/artikel/grundlast/index.php
"Bleibt die Frage, ob die Betreiber der gefährdeten Kraftwerke dieser Entwicklung tatenlos zusehen. Zur Renditemaximierung müssten sie konsequenterweise den Ausbau der regenerativen Energien ausbremsen. Doch dies ist unpopulär und könnte zu Zeiten liberalisierter Strommärkte Kunden kosten."

Neben der Kernenergie betrifft es vor allem die Braunkohleverstromung, die durch die Erneuerbaren unter Kostendruck gerät, weil die Einnahmen zurückgehen, wenn mittags der Sonnenstrom die Marktpreise über den Merit-Order-Effekt drückt. Das wird meines Erachtens bei den Betreibern zu ganz natürlichen Verteidigungsreflexen führen, die die Ertragskraft ihrer Investitionen schützen wollen.

Ich halte es für sinnvoll, sich eher bei der Braunkohle zu positionieren, als den Druck auf die KKW zu verstärken. Der Ausstiegspfad ist vorgegeben, der nur noch zu überwachen ist. Die Verteidigungsscharmützel, die man momentan noch beobachten kann, lohnen IMHO kein größeres Engagement und man sollte die eigenen Kräfte lieber auf andere Ziele fokussieren. Wenn eine Nachhut aufpasst, reicht das.

Zudem wird es insbesondere die Übertragungsnetzbetreiber noch Anstrengungen kosten, ohne die KKW-Standorte bis 2022 genügend Kapazitäten für die Blindstrombereitstellung und fürs Redispatching zu organisieren. Wenn Greifenrheinfeld 2015 abgeschaltet wird, wäre es z.B. gut, dass bis dahin die Thüringenleitung fertig ist. Ich bin weiters gespannt, welcher Kraftwerksgenerator nach Bibilis A zum Phasenschieber umgebaut wird.

Gruß,
Gunnar


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