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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Wirtschaftliche Dynamik und Peak Oil

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Wirtschaftliche Dynamik und Peak Oil


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: AG Steuerpolitik <ag-steuerpolitik AT lists.piratenpartei.de>, info AT fdp-fraktion-nds.de, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Wirtschaftliche Dynamik und Peak Oil
  • Date: Sat, 21 Jul 2012 10:04:29 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Andreas Schneider schrieb:
Pieter Hogeveen schrieb:
Mehr in English :Oil demand has PLUNGED to 2003 levels
globally and is back to 1997 levels in the US and supplies are
at record highs with no further places to put the stuff...Why
Brent at 107.18 USD ?

Pieter,
meinst Du wirklich, dass Dich mit solchen Äußerungen noch jemand
ernst nimmt? Wenn Du schon Unsinn verzapfen willst, dann bitte
belegbaren Unsinn, denn Du offenbar unreflektiert abgeschrieben
hast.

Ich nehm Pieter ernst und finde nicht, dass seine Argumente
unreflektiert sind. Wenn seine Kommunikation manchmal unreflektiert
wirkt ist es doch sehr oberflächlich, das auf die Inhalte zu
projizieren.

"Oil demand has plunged to 2003 levels globally?" Wo kommt denn diese Aussage her? Garantiert nicht von offiziellen Verbrauchsstatistiken.
BP kommt auf andere Zahlen (http://www.bp.com/statisticalreview/) Weltölverbrauch: 2011: 4060 Mio Tonnen, 2003: 3944 Mio Tonnen
Tut mir leid, Andreas, aber was Pieter hier postet ist schlicht und einfach flasch und dient - so ist mein Eindruck - der Volksverdummung.

Ein Ölpreis über 100 Dollar pro Barrel ist ok? Wo lag der Ölpreis vor 10-15 Jahren, als die Warner vor Peak Oil die ersten Zuhörer gefunden haben? Ende der Neunziger waren das 10-20 USD/Barrel, also rund 75-150 USD pro Tonne. (1 Tonne ist etwas mehr als 7 Barrel)

In Deutschland werden rund 100 Mtoe pro Jahr verbraucht, das entspricht einem Importvolumen in Geld bei 100 $/bbl = ~700 $/toe von 70 Mrd. Euro. Bei ~20 Dollar (Preis der 90er Jahre) lag die Summe nur bei einem Fünftel, d.h. 14 Mrd $ pro Jahr. Der Unterschied von 50 Mrd. $ nur durch eine Preisschwankung ist doch gewaltig und die Förderung der erneuerbaren Energien erscheint mir vergeleichsweise klein dagegen, so dass nun nur noch ein Mittel gefunden werden muss, Strom in den Tank zu packen.

Die zusätzlich abfließenden 50 Mrd müssen ja irgendwo verdient werden oder zehren an der Substanz. Ich würde sie lieber in eine regenerative Infrastruktur und in die heimische Automobilwirtschaft investieren als in die Windfall-Profite von Besitzern konventioneller Ölquellen, die nun gewaltige Überrenditen erzielen können. Ein Umlagemechanismus von einer Spritabgabe auf eine Batteriezugabe http://en.wikipedia.org/wiki/Feebate : "feebate programs have typically been used to shift buying habits in the transportation and energy sectors." ist IMHO sehr gut zum Umsteuern geeignet.

Und man darf nicht vergessen, das ein Großteil der vorhandenen Ölressourcen (wie z.B. die tieferliegenden Teersände aus Kanada) wahrscheinlich gar nicht erschlossen werden können, weil die sehr hohe Ölpreise aufgrund der hohen Förderkosten brauchen. Die werden aber dann doch nicht erreicht, weil sich der Konsument dann lieber in Verzicht übt. Der Ölpreispeak von 2008 in Höhe von knapp 150 USD/bbl = ~1000 $/toe hat wahrscheinlich mit zur Einleitung der Globalen Rezession geführt, weil die 4 GToe Weltölverbrauch nun 4 Billion gekostet haben und nicht mehr nur ein Drittel wie bei 50$/bbl. Das globale BIP liegt bei rund 70 Billionen USD, da machen 3 Billionen mehr oder weniger, die man in Bohrlöcher versenken muss, schon eine Menge aus. Anstatt Löcher zu graben und die wieder zuzuschütten, sollte man ein Deficit Spending lieber für nachhaltig nutzbare Infrastruktur ausgeben.

Gruß,
Gunnar


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  • Re: [Ag-umwelt] Wirtschaftliche Dynamik und Peak Oil, Gunnar Kaestle, 21.07.2012

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