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ag-umwelt - [Ag-umwelt] PIRATEN begruessen Stopp des groessten Steinkohlekraftwerks Europas in Brunsbuettel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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[Ag-umwelt] PIRATEN begruessen Stopp des groessten Steinkohlekraftwerks Europas in Brunsbuettel


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: danebod AT arcor.de
  • Cc: AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, dirk.jansen AT bund.net, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-umwelt] PIRATEN begruessen Stopp des groessten Steinkohlekraftwerks Europas in Brunsbuettel
  • Date: Fri, 20 Jul 2012 19:37:38 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo Danebod,

"Der Stadtwerkeverbund Südweststrom hat seine Pläne dafür endgültig aufgegeben. Das beschloss die Gesellschafterversammlung am Donnerstag in Tübingen, teilte Südweststrom mit." IMHO muss man es den Aufsichtsräten der anderen Kohlekraftwerksprojekten schwer machen, ein endgültiges OK zu geben. Nach Aktienrecht sind sie angreifbar, wenn sie wissentlich Geld der Anleger verschleudern.

Den Vorgeschmack von Peak Oil sehen wir seit fünf Jahren, ähnlich wird es auch dem Kohlepreis in den 20er Jahren ergehen. Zudem wird die Erlösseite nicht besser, wenn in Europa das Solarfieber dank Grid-Parity um sich greift und die Tagesspitzen abfeilt. Weiterhin kann man beim Ausbau von Offshore-Windparks und dem Repowering von Near-Shore Parks davon ausgehen, dass netzbedingte Leistungsreduktionen an küstennahen Kraftwerksstandorten die Regel werden.

Gruß,
Gunnar


-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Peak Oil und Peak Coal


Kürzlich habe ich den beiliegenden Artikel zum Thema Peak-Oil entdeckt.
http://www.nature.com/nature/journal/v481/n7382/full/481433a.html
Der Scatterplot "Phase Shift" zeigt überzeugend, wie sich die Preiselastizität des konventionellen Erdöls seit 2005 massiv reduziert hat. Es ist bei Mineralölprodukten von einem Wandel hin zum Verkäufermarkt auszugehen. Der Preis wird nun durch die Opportunitätskosten des Verbraucher für Ersatzmaßnahmen bzw. für den Konsumverzicht gebildet.

Interessant fand ich auch den Hinweis: "Many believe that coal will be the solution to our energy needs, and will stay cheap for decades. But several recent studies suggest that available coal is less abundant than has been assumed." S. 434
"Production profile projections suggest the global peak of coal production to occur around 2025 at 30 percent above current production in the best case." p.8 in Zittel, Schindler (2007) Coal: Resources and Future Production (http://www.energywatchgroup.org/fileadmin/global/pdf/EWG_Report_Coal_10-07-2007ms.pdf)

Die Internationale Energieagentur spricht in Ihrem Sonderreport zum Gas (http://www.iea.org/weo/docs/weo2011/WEO2011_GoldenAgeofGasReport.pdf S. 20) auch von der Kohle: "Primary coal demand increases from 3315 Mtoe in 2008 [..] to 3670 Mtoe in 2035 [..], a rise of 11% in the GAS Scenario. It peaks around 2019 and then declines by nearly 250 Mtoe (6%) of the remainder of the Outlook period."

Gas selbst soll erst einen Peak um 2035 haben. Aus Sicht eines Gaskraftwerksbetreiber ist dies nachhaltig, weil nach 20 Jahren sowieso ein Austausch des GT-Aggregats ansteht. Auf der anderen Seite sind Standorte in DE mit Wärmesenken in der Nähe besonders attraktiv, weil die kumulierten KWK-Zuschläge von 2,1 ct/kWh * 30.000 h einem spezifischen Investzuschuss auf Raten in Höhe von 630 €/kW entsprechen.

Mich würde interessieren, inwieweit bei einer geplante Inbetriebnahme des Brunsbüttler Doppelblocks in 2017 die Entwicklung der Kohlepreise ab der zweiten Hälte der 20er Jahre eine Rolle bei der Investitionsentscheidung gespielt haben. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Solareinspeisungen den Peak-Preis massiv dämpfen. Die Situation um Pfingsten wird sich nicht nur regelmäßig wiederholen, sondern verstärken.


Hanns-Jörg Rohwedder schrieb:
Ahoi,

FYI


-------- Original-Nachricht --------
Betreff: [Piratenfraktionen] PIRATEN begruessen Stopp des groessten
Steinkohlekraftwerks Europas in Brunsbuettel

Zu der Entscheidung des Stadtwerkeverbundes Südweststrom, die Pläne
zum Bau des größten Steinkohlekraftwerks Europas in Brunsbüttel
aufzugeben, erklärt der Dithmarscher Piratenabgeordnete Patrick
Breyer, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des
schleswig-holsteinischen Landtags:

"Wir PIRATEN freuen uns sehr, dass es gelungen ist, das
klimaschädliche und unflexible Kohlekraftwerk an der Westküste zu
verhindern. Dies ist auch ein Erfolg der Bürgerproteste und
Bürgerinitiativen vor Ort. Mit seinem schlechten Wirkungsgrad von
gerade einmal 46 Prozent hätte das Mammutvorhaben die Modellregion
Dithmarschen beim vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien
behindert. Außerdem drohten gesundheitliche Nachteile durch
Feinstaubemission, Quecksilber, Arsen, Blei, Cadmium usw.

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