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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Methan blubbert aus dem arctischen shelf

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Methan blubbert aus dem arctischen shelf


Chronologisch Thread 
  • From: Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Methan blubbert aus dem arctischen shelf
  • Date: Fri, 16 Dec 2011 01:40:53 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

On 15.12.2011 22:26, Ulrich Bär wrote:
2011/12/15  <klaus.oellerer AT oellerer.net>:
Volker, Methan war seit ca. 2000 bis 2006 relativ stabil bei etwa 1780 ppb.
das stimmt soweit seit 2007 steigt sie wieder mit 4,3-6,6 ppb pro jahr
http://tamino.wordpress.com/2011/05/28/methane-update/

komisch das es so wenig daten für 2011 gibt. Wir müssten auch wissen
wie viel emmission es gab, es ist gut möglich das sich durch
temperaturveränderung oder anderes die abbau rate verändert hat oder
es zu einer Pufferung kommt.
in DE und EU ist sie rückläufig in USA leicht steigend in China? (bis
2005 stark steigend)

es ist anzumerken das es trotz reduzierung kein Absinken gibt,
Weiter wenn sich nun erhebliche Mengen aus natürlichen Resavoirs lösen
(auftauender permafrost oder instabile hydrate) dann ist das garnicht
gut.

Interessant ist auch Lachgas. Link (auf dänisch): <http://www.science.ku.dk/nyheder/060420102/>. Die Ergebnisse wurden auch in "Nature Geoscience" veröffentlicht, leider kein Link angegeben.

Kurz zusammengefasst: Die Kopenhagener Universität berichtet 2010, dass tauender Permafrostboden überraschend viel Lachgas ausstößt. Ausgangspunkt ist die Forschungsstation Zackenberg in Nordostgrönland. Lachgas ist als Treibhausgas in der Troposphäre 300mal stärker als CO2, in der Stratosphäre baut es Ozon ab. Seit 1800 steigt die Konzentration markant, 70 % davon haben natürliche Ursachen (Mikroorganismen bauen Stickstoffverbindungen um), 30 % menschliche Aktivitäten (intensivierte Landwirtschaft mit mehr Dünger und mehr Tieren).

Auch im Permafrostboden gibt es Mikroorganismen, die bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt aktiv werden und die dort enthaltenen Stickstoffverbindungen zu Lachgas reduzieren. Die Lachgasproduktion dort kann potenziell dieselbe Höhe wie in den Tropen erreichen, abhängig von Feuchtigkeit und Temperatur. Das Auftauen des Permafrostes beschleunigt sich zur Zeit durchschnittlich um einen Zentimeter pro Jahr.

Der Stickstoff im Boden wirkt auf die arktischen Pflanzen als Dünger und kann ihr Wachstum fördern, wobei sie CO2 aus der Luft zunächst binden, es gibt also auch einen positiven Effekt.

Ende Zusammenfassung, Kommentar:

Die durch Menschen geschaffenen Klimaerwärmung hat hier also einen Effekt ausgelöst, der weitere Erwärmung beschleunigen kann. Die polnahen Gebiete sind bisher laut Messungen am stärksten von der Erwärmung betroffen, was mit den Prognosen der Klimamodelle übereinstimmt. Methan ist nicht das einzige zusätzliche Problem aus der Arktis. Alles zusammen, überdurchschnittliche Erwärmung der Arktis, dadurch verursachte zusätzliche Freisetzung von Methan und verstärkte Reduktion von Stickstoffverbindungen zu Lachgas durch Mikroorganismen, versprechen als selbstverstärkende Effekte nichts Gutes.

danebod



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