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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Ernüchternde Bilanz bei Elektroautos in Deutschland

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Ernüchternde Bilanz bei Elektroautos in Deutschland


Chronologisch Thread 
  • From: "Wolfgang Zerulla" <wolfgang.zerulla AT arcor.de>
  • To: <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Ernüchternde Bilanz bei Elektroautos in Deutschland
  • Date: Tue, 13 Dec 2011 13:28:10 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ja Guido,

natürlich muss man ein E-Auto mit Radnabenmotoren bauen, die gibt es ja auch
schon. Aber das ist doch gar nicht das Problem, an dem die Sache bisher
hakt.

Bei den Batterien wird sich in den nächsten Jahren sicher auch etwas tun,
wie Manfred richtig schrieb. Das wird von den Medien ja immer als das
Hauptproblem bei der Verbreitung des E-Autos dargestellt. Und seither warten
wir auf die Wunderbatterie, die dem E-Auto eine glänzende Zukunft bringen
soll.

Diese Darstellung ist aber völlig falsch, denn der Falschenhals ist ganz
woanders, nämlich bei der fehlenden Infrastruktur für die Wiederaufladung.

Nehmen wir einmal an, die lang ersehnte Wunderbatterie sei da und wir hätten
Ladekapazität ohne Ende. Wie soll denn bitteschön der Ladestrom da rein
kommen?

Die paar Schnellladestationen an Autobahnrasthöfen, Stadtwerke- und
Stromversorgerbetriebshöfen können wir mal außen vor lassen, das reicht für
eine Massenmotorisierung mit E-Autos nie und nimmer.

Die einzig praktikable Energiequelle ist die Steckdose am Carport oder in
der Garage zuhause. Und da haben wir 230V/16A oder bestenfalls 400V/32A als
Ladestrom zur Verfügung. Das bringt über Nacht bei 8 Stunden Ladezeit gerade
mal 30 bzw. 100 kW/h.

Was nutzen da Radnabenmotoren und Wunderbatterien, wenn ich sie nicht
aufladen kann? Das ist als ob ich in mein Auto einen Mofatank einbauen
würde. Und so wird es auch bleiben, denn die gesamte Infrastruktur der
häuslichen Stromversorgung auf ein Vielfaches der Kapazitäten ausweiten zu
wollen ist ja wohl illusorisch.

Nein, m. A. wird das E-Auto immer nur ein Nischenprodukt für den reinen
Stadtverkehr bleiben. Die Zukunft gehört dem Wasserstoff-, aber nicht dem
E-Antrieb mit Batterien die von außen geladen werden müssen. Auch der Hybrid
ist m. A. eine gute Alternative, zumindest als Zwischenlösung bis der
Wasserstoffantrieb serienreif ist.

Grüße

Wolfgang



> Im Auftrag von Guido Körber:
>
> Ja, wer so ein Ding mal Probe gefahren ist, wird süchtig :)
>
> Wenn man sich anschaut, das der E-Mobility Hpye noch nicht viel älter
> als ein Jahr ist, dann fragt man sich was die Presse da eigentlich
> erwartet. Wir sind jetzt erst mal in der Lernphase der
> Fehlkonstruktionen und am Markt vorbei positionierten Designs. Die
> etablierten Hersteller haben bisher noch nicht mal verstanden, dass
> man ein E-Auto komplett anders baut als eins mit Verbrennermotor. Und
> man baut optimalerweise vier und nicht einen Motor ein und die direkt
> in die Räder.
>
> Am 13.12.2011 um 11:53 schrieb Manfred Plechaty:
>
> > Gut dass es so ist, alles was jetzt auf den Markt kommt/ist wird
> > die Erwartungen noch nicht erfüllen.
> > Die neue Generation LiIon ist gerade in Erprobung und erfüllt noch
> > nicht alle Anforderungen.
> > Die Überarbeitung wird wohl noch 2012 andauern und mit
> > Versuchsbestätigung ist in 2013
> > zu rechnen. Also piano, da kommt schon noch was besseres, aber das
> > dauert noch ein bischen ...
> >
> > Ansonsten sind die Prototypen echt geil, geräuschloses Drehmoment
> > ohne Ende ...
> >
> > LG, Manfred
>
> --------------------------------------





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