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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] FAZ: Pläne zum Stromnetz

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] FAZ: Pläne zum Stromnetz


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] FAZ: Pläne zum Stromnetz
  • Date: Sat, 10 Dec 2011 22:29:38 +0100
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Wolfgang.

Wohl wahr, wohl wahr.

Wir machen die gleichen Fehler, wie die USA, nur im 10 / 15 Jahre
zeitversetzt.

In den USA wird fast nichts mehr produziert. Der Kapitalismus auf Basis
der BWL-Kriterien der Gewinnmaximierung (möglichst viel, möglichst billig)
hat den Ausverkauf des Staates vorangetrieben. Daher wohl auch die hohe
Arbeitslosigkeit, denn die eigenen Leute waren schlicht zu teuer und die
Umweltauflagen ebenso. In China oder Indien, Südamerika ists in jeder
Beziehung billiger.

Irgendwann haben wir hier auch keinerlei nennenswerte Produktion mehr und
importieren alles - wie die USA.

China hat sich Afrika, und dann die USA über die Verschuldung "Untertan"
gemacht. Nun ist wohl Europa dran...
Derzeit ist die Schnäppchensaison eröffnet.

Wie würde ein Börsianer empfehlen, ein anderes Unternehmen zu übernehmen?
"Kaufe seine Schulden und die fressen Dir aus der Hand..."
Nach der Übernahme darf das übernommene Unternehmen dann auch gleich die
Kosten der "feindlichen" Übernahme selbst tragen.


Wer schon mal in China war, die Kultur und die Manager erlebt hat, weiß,
dass es auch bei den Solar-Dünnschichtplatten nicht lange dauert, bis die
auch diese im Sortiment haben. Wir Deutsche werden denen auch noch die
Produktionsmaschinen frei Haus mit Hermesbürgschaften liefern!

Wer in China in die Produktionshallen schaut, finden zu 90% deutsche
Maschinen. Wir graben so zu sagen unser eigenes Grab und liefern die
Holzmaschinen, die unsere Sarg schneidern.


Mag sich verschwörerisch anhören. Doch überlegt selbst und schaut zwischen
die Zeilen einiger Meldungen und schaut was sich so in China tut. Schaut
Euch in China die Flut an Wissenschaftlern und Ingenieuren an, die da hoch
qualifiziert und in Scharen von den Schulen in Europa/USA studieren.
Schaut, wie die Chinesen seit Jahrzehnten in Afrika vorgegangen sind.
Schaut, welche zentralen Unternehmen in Europa den Chinesen schon direkt
oder indirekt gehören...
Schaut, wer von der Privatisierungswelle (gemacht von deutschen
Beratungsfirmen) am meisten profitiert und z.B. großen griechischen
Seehafen gekauft hat. Das ist billiger, von dort Europa mit Waren zu
überfluten, also mit dem Schiff bis nach Hamburg etc. zu gurken.

Jeder, der in Deutschland Solarplatten von Schüco und Co kauft, verkauft
die Arbeitnehmer in Deutschland. Schüco ist auch ein großer Abnehmer
chinesischer Ware, da sie so schon billig sind, trotz der immensen
Transportkosten. Wie schon geschrieben, darf man an die Öko-Bilanz dieser
Solarplatten überhaupt nicht denken.


Aber mal was Positives:
Stellt Euch mal vor, auf allen Displays und Fenstern würde man diese Folie
nutzen:
http://www.materialsgate.de/de/mnews/13903/Energie+Handys+mit+einem+Photovoltaik-Film+revolutionieren.html

Solange wir in der EU noch solche Ideen haben...

Greetz Andreas70

Am Sa, 10.12.2011, 18:56 schrieb Wolfgang Zerulla:
> Hallo Guido,
>
> was diese Dünnschichtzellen betrifft:
> wie sieht es denn da mit der Entsorgung aus, die ja auch irgendwann mal
> ansteht?
> Bei den bisherigen ist das, nach deren Herstellung, ja wohl das größte
> Problem.
>
> was die Wirtschaftsbeziehung mit China betrifft:
> da haben unsere Regierenden von Anfang an alles falsch gemacht was sie nur
> falsch machen konnten. Über 80% des hier in D. im Handel befindlichen
> Spielzeugs stammt aus China, Kleidung kommt fast nur noch aus Asien,
> technische Artikel ebenfalls. In all diesen Branchen sind wir mal führend
> gewesen. Das wir dieses Billigzeugs hier ungehindert ins Land gelassen
> haben
> hat hier hunderttausende Arbeitsplätze gekostet. Und warum? Nur damit
> China
> uns gnädig gewogen bleibt und seine Märkte für unsere Autohersteller
> öffnet.
> Da hängen aber viel weniger Arbeitsplätze dran, da der große Massenmarkt
> ohnehin nicht mit Importfahrzeugen sondern aus eigener, chinesischer
> Herstellung bedient werden wird. Diese Industrien werden hier aber
> politisch
> bevorzugt (sie zahlen halt auch die höchsten Parteispenden) und da hat man
> hier sowohl den Verlust von Arbeitsplätzen wie auch die Gefährdung der
> eigenen Bevölkerung (durch diverse Giftstoffe, die in diesem Billigschrott
> enthalten sind) billigend in Kauf genommen und einseitig die Interessen
> der
> Industrie bevorzugt.
>
> Grüße
>
> Wolfgang





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