Re: [Ag-umwelt] Text zu GaAs Einstufung als SVHC

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Nur als Hintergrundinformation: Ich bin im ZVEI im Arbeitskreis Umwelt und Verpackung des Fachverbandes ECS involviert, wir füttern neben anderen ORGALIME mit Input.

Die Karzinogenität von GaAs ist in keiner Weise belegt. Das RAC verwendet vorzugsweise Daten die sich auf Arsen beziehen und die Studie mit GaAs ist ein schlechter Scherz, wer Ahnung hat wie wissenschaftliches Arbeiten geht kriegt beim Lesen von dem Ding echt einen Anfall.

Der Verwaltungsaufwand für die REACH ist nicht unerheblich und wird ganz heftig unangenehm wenn man ein SVHC verwendet. Wenn man Fan von sinnloser Verwaltungsarbeit ist, dann kann man so eine Einstufung machen.

Am 28.10.2011 um 16:04 schrieb Jan Hemme:

Hallo,

wie gefährlich GaAS ist, kann ich jetzt nicht beurteilen, aber wenn die Verbindung (oder die Elemente) karzinogen sind, halte ich es schon angebracht, dass sich die zuständigen Behörden das auch mal ansehen (sonst hätten wir nämlich auch immer noch Cadmium in Rostschutzfarbe oder in Kinderspielzeug)...

Bitte schau Dir zunächst einmal die Quellen an, die Google zu dem Thema ausspuckt (teilweise auch von Dir verlinkt). Vieles davon stammt z.B. von SPECTARIS und Orgalime, der beiden wichtigsten Industrielobbieverbänden auf EU-Ebene (bzw. deren publizistischen Wirkungsverstärkern...)

Gerade das Thema Chemikalienregulierung auf EU Ebene ist politisch extrem komplex und jede Information ist von der einen oder der anderen Seite gedreht und mit Gefälligkeitsgutachten belegt.

Und wenn ich mir die aktuellen Meldungen so ansehe, werde ich den Verdacht nicht los, dass es, wenn es Knall auf Fall kommt, dann doch eine Ausnahme geben wird: http://www.elektroniknet.de/bauelemente/news/article/83006/0/Kurioses_rund_um_Galliumarsenid/

Das RAC ist jetzt ja auch erstmal zurückgerudert und macht erstmal eine Stakeholder-Befragung (ich nehme an, auf Druck aus Deutschland...)

Und selbst wenn Galliumarsenid von ECHA auf die SVHC-Liste gesetzt würde, heisst das noch lange nicht, dass GaAS in Elektronik verboten würde. Es hätte in erster Linie Auswirkungen auf die Lieferkette, da für den Transport und das Handling der Substanz (nicht der Produkte die es verwenden!) dann strengere Regeln und Nachweisverpflichtungen gelten.

Dazu kommt, dass das ganze dann auch noch in nationalem Recht umgesetzt werden muss.

Solange GaAS nicht substituierbar ist, braucht sich keiner Sorgen machen, dass er nicht mehr telefonieren kann...

Gruss,

JH

Jan Hemme

Web: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Janhemme

Mail: jan.hemme.berlin AT googlemail.com

Twitter: http://twitter.com/JanHemme

On 28. Oct 2011, at 15:01 , Guido Körber wrote:

Ich habe mal einen Text angesetzt zum Thema Galliumarsenid. Die europäische Chemikalienbehörde hat sich aus unerklärlichen Gründen in den Kopf gesetzt Galliumarsenid verbieten zu wollen. Das wäre ein immenser Schaden für die Elektronikindustire und Europa insgesamt, wir könnten uns dann vom modernen Mobilfunk und vielen anderen Sachen verabschieden. Besonders ärgerlich dabei ist, dass die sich auf eine völlig windige Studie und weltfremde Argumentation stützen.

Detailinformationen und Quellen im Pad:

http://piratenpad.de/AGUmweltREACHGaAs

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