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- From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-umwelt] interessante Telepolis Artikel
- Date: Wed, 6 Jul 2011 17:14:22 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Frei nach dem Motto: Wird schon schief gehen...
Ich denke auch, dass wir die eine oder andere Katastrophe sehen werden, wenn weiter nach dem "nach mir die Sintflut" Konzept gearbeitet wird, weil die kommt dann irgendwann, mindestens lokal.
Das mit den seltenen Erden und anderen Rohstoffen ist das Ergebnis kurzsichtiger Gier.
China hat lange Zeit seine Rohstoffe ohne Rücksicht auf Umweltschäden zu Dumpingpreisen angeboten. Das hatte zur Folge, dass die Förderung in anderen Ländern zum Stillstand kam, weil ja keiner weiter als bis zum nächsten Quartalsende denkt. Es haben sich also alle gefreut wie billig das Zeug plötzlich war und nur noch beim freundlichen Chinamannn gekauft. Und der macht jetzt halt Kasse weil keine Konkurrenz da ist und sich eine Mine nicht so schnell neu auffahren lässt. Allerdings sind mehrere Minen kurz davor in Produktion zu gehen, Mount Weld von Lynas Corp. in Australien ist schon fleissig am Buddeln und das zugehörige Werk für Reinmaterialien in Malaysia geht zum Ende des Jahres in Produktion, da kommen alleine 20.000 t pro Jahr raus, etwa 1/6 des Weltbedarfes.
Am 06.07.2011 um 17:04 schrieb Dr. Volker Jaenisch:
Ahoi!
On 06/07/11 14:12, Guido Körber wrote:
Am 06.07.2011 um 13:57 schrieb Bernd:Das ist ein rein politische Nachricht, welche den Druck auch China
Seltene Erden unter Wasser - Japanische Geologen sehen im Ozean
einen Ausweg aus dem Rohstoffmangel (der Titel ist etwas unglücklich
gewählt)
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35061/1.html
Ja, das Zeug aus dem Schlamm.... sie wissen aber noch nicht ob es
einzelen Stellen oder wild verteilt vorkommt.. je nach dem lohnt
sichs oder eben net..
Das ist eine der dämlicheren Nummern die ich diese Woche gehört habe.
Die Konzentration liegt bei 0,2%, das ist nicht wirklich abbauwürdig,
sondern würde mit dem sog. "In Situ Heap Leaching" gewonnen werden,
man presst also Säure in das Vorkommen und saugt die an anderer Stelle
wieder ab, die interessanten Stoffe haben dann mit der Säure reagiert
und lassen sich relativ leicht abscheiden. Problem dabei ist das
gleiche wie beim Fracking: Jede Menge Kram im Boden der da nicht hin
gehört.
Definitives No-Go, wenn die keine Vorkommen finden die Konzentrationen
mindestens im einstelligen Prozentbereich haben, dann ist ein Abbau
nicht zu akzeptieren, da er mit zu vielen Umweltschäden einher geht.
erhöhen soll seine Exportzölle für Seltene-Erden zu lockern.
Das ist also als flankierende Maßnahme zum WTO-Urteil
http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/ 0,2828,772630,00.html
zu verstehen.
Es wurde mir schon 1980 im Fernsehen erklärt, dass wir unseren
Krupp-Stahl 1990 schon aus Manganknollen gewinnen werden.
Methanhydrat als unterseeische Gasquelle ist auch so ein Dauerbrenner.
Das wird immer aus dem Hut gezaubert, wenn der Kapitalismus aufzeigen
muss, dass es noch ein unerschlossenes Gebiet gibt. Und das schöne
daran: In der Tiefsee gibt es nicht mal Indianer, die man vorher
aurotten muß.
Was wir hier erleben, ist dass durch die Endlichkeit der Resourcen nun
tatsächlich eine (wenn auch durch z.B. Zölle verstärkt) Verkanppung
eintritt, welche den Preis (getrieben auch durch Spekulationen) noch
oben treiben. Am Ende wird sich alles rentabel herausstellen, was wir
uns jetzt kaum vorzustellen wagen.
Dass einmal in der BRD wieder gebohrt wird, oder in Kanada Teersande und
Ölschiefer verarbeitet werden zeigt doch nachdrücklich, dass alles
machbare auch gemacht werden wird.
Interessant finde ich die Prognose der UN und des IPCC (der hat sie
nicht erfunden sondern zitiert nur) zur Entwicklung der Weltbevölkerung.
Laut Telepolis
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35062/1.html sagt die UN 2100 11Mrd.
Menschen voraus, der IPCC geht von 5.5 Mrd. aus.
Die interessante Frage hinter den Zahlen: Wie sollen denn die 5.5 Mrd.
Menschen so schnell sterben (oder nicht gebohren zu werden) damit nur
5.5 Mrd. überbleiben.
Ein Atomkrieg könnte das leisten und auch ein Supervulkan. Evtl.
schaffen wir es auch mit Hungersnöten durch die Klimaveränderungen.
Nur mal so pessimistisch ins Blaue gedacht.
Beste Grüße
Volker
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